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Gaza VII – Flieg Vöglein flieg!

Die Frauen aus Gaza haben eine neue, demonstrationswichtige Aufgabe übernommen. Im Schein von Kerzen sitzen sie in den Zelten von Gaza und beschreiben kleine Zettel.

Im Prinzip eine wirklich friedliche Art der Demonstration. Immerhin, Brieftauben gelten bereits seit dem Altertum als schnelle und zuverlässige Postboten. Ramses II liess so seine erfolgte Inauguration verkünden, Julius Caesar berichtete über die aufständischen Gallier und rief seine Soldaten herbei. Akko fiel kampflos an die Kreuzritter, nachdem diese eine Brieftaube Saladins abgefangen hatten, die Hilfe für die bedrängte Stadt ankündigte.

Brieftauben sind teuer, sie können einige Hundert Euro kosten. Brieftauben haben aber auch ein Problem. Sie finden immer den Heimweg zu ihrem Nistplatz, aber nicht wieder zurück zum Abflugort. Wohin werden die Friedenstauben aus Gaza wohl fliegen? Vielleicht sollen sie in Gaza aber auch nur der moralischen Unterstützung und der Unterhaltung der Demonstranten dienen.

Sollte das die Absicht gewesen sein, so gibt es noch ein Beispiel eines nicht gelungenen Entertainment Versuches. Drei rechts-aussen Aktivisten aus Israel versuchten einen Feuerdrachen in Richtung Gaza zu schicken, um dort, sozusagen im Gegenrecht, einen Brand auszulösen. Der Versuch misslang und der auf israelischer Seite entfachte Brand konnte von der Feuerwehr gelöscht werden, bevor es zu einem nennenswerten Schaden kam. Ran Karmi Buzaglo, ein bekannter Aktivist und seine zwei Begleiter wurden kurzfristig zur Einvernahme angehalten. Nach ihrer Freilassung versicherte er, die Absicht der Aktion sei gewesen «Die Bewohner dieser Region, die durch die Feuerdrachen (aus Gaza) Schaden erlitten hätten, zu unterhalten und ihre Moral zu stärken.»Ein teures, gefährliches und hirnloses Tun!

Die IDF hat sich indessen zur Bekämpfung der Feuerdrachen etwas Unkonventionelles einfallen lassen. Kostengünstig und sehr effektiv! Kleine Modellflugzeuge, gesteuert mit Joy Sticks, werden an den Tragflächen mit äusserst scharfen Klingen ausgestattet, steuern den jeweiligen Drachen an und durchschneiden das Lenkseil. Der Drache stürzt ab und der Schaden geschieht, wenn überhaupt in Gaza. Laut IDF Berichten konnten am Freitag sieben Drachen gezielt zum Absturz gebracht werden.

Die folgenschwerste Terrorattacke wurden zum zweiten Mal auf den Übergang Kerem Shalom im Süden des Gaza Streifens ausgeführt. Dieser einzige Versorgungsübergang für den Gaza Streifen ist tagtäglich der Umschlagplatz für Waren- und Hilfsgüter Lieferungen.

Neben der Gasleitung nach Gaza und dem Verwaltungsgebäude sind nun auch andere Infrastrukturen auf palästinensischer Seite des Übergangs zerstört. Der geschätzte Schaden beläuft sich auf etwa 9 Millionen Dollar. Verteidigungsminister Liebermann kündigte gestern, am Samstag an, dass der Übergang bis auf Weiteres geschlossen bleibt. Im Klartext heisst das: keinen Treibstoff, kein Gas, keine Medikamente, keine Lebensmittel, keine Baustoffe.

Trotz der Zerstörung des grössten Teils der Infrastruktur und der daraus resultierenden Sperre des Überganges Kerem Shalom werden heute im Laufe des Tages sechs LKW mit dringend notwendigen medizinischen Hilfsgütern durchgelassen werden.

Ägypten hat seit gestern, 12. Mai, den Grenzübergang Rafah für vier Tage geöffnet. In der Regel ist diese Öffnung allerdings eine Einbahnstrasse Richtung Ägypten, um Studenten an einer Universität, Kranken mit Behandlungsbedarf und Arbeitern mit einer Arbeitsbewilligung die Ausreise zu ermöglichen.

Für die Menschen in Gaza verschärft sich damit die Situation noch mehr. Mir tun diese Menschen, die mehrheitlich nur Eines wollen, ein Leben in Freiheit, Frieden und Selbstbestimmung, unendlich leid. Und fast niemand in der Welt steht auf, um das Unrecht anzuprangern. Im Gegenteil, die Hilfsgelder fliessen nach wie vor und kommen kaum dort an, wo sie gebraucht werden.

Yahya Sinwar, Anführer der Hamas Terrororganisation in Gaza sagte in seiner ersten grossen Pressekonferenz, dass in der kommenden Woche Hunderttausende Palästinenser den Grenzzaun nach Israel durchbrechen und nach Jerusalem gehen werden. «Warum soll es ein Problem sein, einen Zaun zu durchbrechen, der niemals eine definierte Grenze war?» Er und andere Führer seien bereit, für ihren Kampf zu sterben.

Israel wird alles daransetzen, dass dies nicht geschieht. Waren es in dieser Woche etwa 15.000 Demonstranten, die sich an fünf Orten entlang der Grenz zu Israel einfanden, rechnet die IDF in der kommenden Woche mit 17 Orten, von denen die Demonstrationen ausgehen werden. Die IDF Präsenz vor Ort wurden bereits verstärkt. Es bestehen jedoch grosse Bedenken, dass Unruhen auf Ost-Jerusalem und das Gebiet Judäa und Samaria übergreifen könnten.

Besonders hoch wird die Aufmerksamkeit und Bereitschaft sein, wenn am Montag, 14. Mai die US Amerikanische Botschaft in Jerusalem eingeweiht wird und am darauffolgenden Tag der Nakba Tag (Tag der Katastrophe) stattfindet.

Auch Ismail Haniyeh liess sich die Chance nicht entgehen, im Norden des Gaza Streifens ein paar aufmunternde Worte an die Aufrührer zu richten: « Wir erwarten den Grossen Marsch am 14. und 15. dieses Monats – das gesamte palästinensische Volk wird dann unterwegs sein!» Er selbst hat sich auf den Weg nach Kairo gemacht, wo er ein Treffen mit dem Chef des nicht militärischen Geheimdienstes Abbas Kamel einberufen hat. Selbstverständlich, so betont er vor seiner Abreise, wird er vor Beginn der Demonstrationen am kommenden Montag wieder in Gaza sein, um an den Demonstrationen. Wahrscheinlich möchte er sich heldenhaft als erster in den Zaun werfen…..

Vor einigen Tagen offerierte die Hamas, in indirekte Verhandlungen über eine langfristige Waffenruhe einzutreten. Nota bene, in eine Waffenruhe, nicht in einen Waffenstillstand! Aber im Prinzip ist es gleichgültig, welcher Begriff hier zur Anwendung kommt. Auch in diesem Fall muss man leider wieder von Taqiyya ausgehen, dem Lügengespinst, das jeden Vertrag zum Platzen bringt, bevor die Tinte auf dem Papier trocken ist.

Das Angebot: Kein Terror mehr, Ende der «Blockade», umfangreiche Infrastruktur Projekte, Gefangenenaustausch.

Der Vermittler: Ägypten

Die Forderungen Israels: Ende der Weiterentwicklung von Waffen, Ende des Tunnelbaus, Entmilitarisierung der äusserst militanten Izz ad-Din al-Qassam Brigaden.

Verhandlungen könnten, so Israel, nach Ende des Nakba Tages und des Marsches der Rückkehr begonnen werden.

Aber wahrscheinlich ist der Vertrag ja schon wieder obsolet. In der Nacht auf heute hat die IAF erstmals einen Tunnel gesprengt, der sich noch nicht auf israelischem Gebiet befand. Der Tunnel, der sich in unmittelbarer Nähe zum Personenübergang Erez befand, war bereits vor einiger Zeit entdeckt worden. IDF Sprecher Lt. Col. Jonathan Conricus brachte es in seinem Twitter account auf den Punkt: #HamasKillingGaza. Die Hamasterroristen tun wirklich alles, um ihre Mitmenschen zu quälen. Wenn sie nicht gestoppt werden, wird Gaza in nicht allzu langer Zeit lebensunfähig sein.

Nicht wegen Israel, sondern wegen des Terrorregimes, das dort mit Unterstützung von vielen Staaten wie die Made im Speck lebt und die Menschen zerstört.

Von Esther Scheiner

 

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Von am 13/05/2018. Abgelegt unter Israel. Sie knnen alle Antworten zu diesem Eintrag durch den RSS 2.0. Kommentare und pings sind derzeit geschlossen.

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