Etwa 2.000 türkische Juden haben die portugiesische Staatsbürgerschaft beantragt, nachdem die portugiesische Regierung beschlossen hat, den Nachfahren sephardischer Juden die im 15. Jahrhundert aus Portugal und Spanien vertrieben wurden, die Nationalität durch Einbürgerung zu gewähren, sagte die portugiesische Botschafterin in Ankara, Paula Leal da Silva.
Die Botschafterin sagte, sie glaube, dass derzeit etwa 17.000 sephardische Juden in der Türkei leben. Einige der Bewerber unter den 2.000 haben die Staatsbürgerschaft seit der Verabschiedung des Gesetzes vor zwei Jahren erhalten, während der Prozess der Aufnahme anderer noch läuft.“
„Die Geschichte ist sehr einfach, aber gleichzeitig sehr traurig. Juden sind Menschen, die schon immer verfolgt wurden. Portugal folgte leider dieser Route. Wir vertrieben die Juden und wir sagten ihnen, wenn sie in Portugal bleiben wollten, sollten sie zum Christentum bekehrt werden. Es ist eine dunkle Seite in unserer Geschichte“, sagte die Botschafterin.
„Nun hat die Regierung beschlossen den Urenkeln dieser vertriebenen Juden zu sagen: „Hören Sie, wir haben Sie von hier vertrieben, aber Sie können gerne wiederkommen. Sie können gerne die portugiesische Staatsbürgerschaft haben. Das ist die Geschichte. Spanien hat das Gleiche getan“, sagte Da Silva.
Das Wissen um die portugiesische Sprache sei keine Voraussetzung, um die Nationalität zu erwerben, merkte sie an.
„Weil wir es nicht fair finden. Wenn wir sie vor fünf Jahrhunderten vertrieben haben, wie können diese Leute Portugiesisch sprechen? Wir sagen nur: Wenn Sie die Staatsangehörigkeit wollen, weil Ihre Vorfahren vor Jahrhunderten hier lebten, müssen Sie nur einige Dokumente vorlegen und sie wird ausgestellt“, fügte sie hinzu.
Quelle: Hürriyet Daily News
Hat Ihnen dieser Artikel gefallen? Dann unterstützen Sie uns bitte mit einer Spende, oder werden Sie Mitglied der Israel-Nachrichten.
Durch einen technischen Fehler, ist die Kommentarfunktion ausgeschaltet!
Leserkommentare geben nicht die Meinung der Redaktion wieder. Wie in einer Demokratie ueblich achten wir die Freiheit der Rede behalten uns aber vor, Kommentare nicht, gekuerzt oder in Auszuegen zu veroeffentlichen. Anonyme Zuschriften werden nicht beruecksichtigt.