Nach einem iranischen Raketenangriff haben die israelischen Verteidigungskräfte am Mittwoch mit massiven Luftangriffen auf Syrien geantwortet und Dutzende von Zielen der iranischen Revolutionsgarden vernichtet.
Über Nacht feuerte der Iran aus den Vororten von Damaskus 20 Grad und Fajr-5-Raketen nach Israel. Vier der Raketen wurden durch das Raketenabwehrsystem Iron Dome neutralisiert, die anderen 16 landeten auf syrischem Territorium.
Als Gegenschlag griff Israel den Raketenstartplatz an. Darüber hinaus zerstörte Israel Waffenlager, Geheimdienstzentren, Luftabwehrwaffen, Lagereinrichtungen, Beobachtungsposten und Operationshauptquartiere.
Die IDF berichtete, dass sie die iranischen Militärkapazitäten in Syrien um „viele Monate“ zurückgeschraubt und mehr als 50 Ziele zerstört hätten, was IDF-Sprecher Brigadier General Ronen Manelis, „eine der größten Operationen der israelischen Luftwaffe im letzten Jahrzehnt“ nannte.
In einigen israelischen Gemeinden im Golan ertönten die Alarmsirenen. In Israel wurden keine Verletzungen oder Schäden gemeldet und die IDF sagte, das gesamte Luftwaffenpersonal sei nach dem Angriff sicher nach Hause zurückgekehrt. Der Golan-Regionalrat ordnete an, dass die Schulen und das öffentliche Transportsystem am Donnerstag in Betrieb bleiben.
Verteidigungsminister Avigdor Liberman sagte am Donnerstagmorgen auf der jährlichen Konferenz in Herzliya: „Die Iraner versuchten, das souveräne Territorium Israels anzugreifen. Keine einzige iranische Rakete landete im Staat Israel. Niemand wurde verletzt. Nichts wurde beschädigt. Dafür müssen wir dankbar sein.“
Liberman fügte hinzu, dass die IDF während des Gegenangriffs „fast die gesamte iranische Infrastruktur in Syrien beschädigt“ habe und warnte den Iran: „Wenn wir Regen bekommen, werdet Ihr eine Flut bekommen.“ Er sagte, dass Israel mit der „stärksten möglichen Kraft“ antworten würde. Trotz der iranischen Angriffe blieb der jüdische Staat auch daran interessiert, die Konfrontation begrenzt zu halten.
Der Minister für öffentliche Sicherheit, Gilad Erdan erklärte: „Wir spielen nicht und bluffen nicht. Wir sind entschlossen, alles zu tun was notwendig ist, um Israel zu verteidigen.“
Knesset-Sprecher Yuli Edelstein hat auf Twitter Israel dafür gelobt „eine klare Botschaft an seine Feinde und den Iran zu senden: Die Spielregeln haben sich geändert. Wir werden keine Bedrohung der Sicherheit unserer Bürger dulden.“
Auch die Oppositionsführer zeigten sich mit der Kampagne am Mittwochabend solidarisch. Yesh Lapid, der Führer der Yesh Atid, erklärte: „Israel wird keine iranischen Angriffe auf unser souveränes Territorium dulden“ und fügte hinzu, dass „die Welt im Kampf gegen den Terrorismus vereint sein muss und dass sie sich gegen #Iran und seine Terror-Vertreter vereinigen muss.“
Das Mitglied der Knesset der Zionistischen Union und frühere Verteidigungsminister Amir Peretz forderten die Regierung auf, „sich auf eine breitere Konfrontation vorzubereiten“.
IDF-Sprecher Manelis erklärte, Israel sei „auf das vorbereitet, was als nächstes passiert“ und dass „wenn die Syrer direkte Aktivitäten gegen Israel zulassen, sie einen Preis dafür zahlen müssen“. Er stellte außerdem fest, dass Russland vor dem Angriff informiert worden sei.
Die Eskalation kam unmittelbar nach der Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, dass Amerika sich vom Iran-Deal 2015 zurückziehen und Sanktionen verhängen würde. Wahrscheinlich handelte es sich um die vom Iran erklärte Rache, nachdem Israel vor weniger als zwei Wochen den iranisch bemannten T4-Stützpunkt außerhalb von Damaskus zerstört hatte.
Der bewaffnete Angriff war die schwerwiegendste direkte Auseinandersetzung zwischen iranischen und israelischen Armeen und der schwerste Konflikt zwischen Syrien und Israel seit dem Yom-Kippur-Krieg von 1973.
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