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Der „Antisemitismus wird wieder salonfähig“ warnt der deutsche Justizminister

Deutschlands Justizministerin Katarina Barley, hat vor einer wachsenden antijüdischen Stimmung im Land gewarnt. „Der Antisemitismus wird wieder salonfähig“, beklagte sie in einem Interview mit der Funke Mediengruppe.

Ihre Worte hatten eine anekdotische Rückendeckung, die von Übergriffen alarmierend deutlich gemacht wurde, zuletzt von einem Kipah tragenden Israeli in Berlin.

„Es ist unsere große Aufgabe, dieser Entwicklung entgegenzuwirken“, sagte die Ministerin.

Sie bezog sich auf den Anschlag am vergangenen Dienstag in Berlin, als ein junger israelischer Mann, Adam Armush, 21, beschloss, in dem Viertel Prenzlauer Berg eine Kipah als soziales Experiment zu tragen, um zu sehen, ob er damit Vorurteilen ausgesetzt wäre.

In einem Video, das in sozialen Medien weit verbreitet ist, wurden Adam und seine Begleiter von einem Moslem brutal mit einem Gürteln geschlagen, der ihn mit Yahudi oder „Jude“ auf Arabisch anschrie.

„In diesem Moment wurde mir klar, dass ich ein Video davon machen muss. Ich wollte Beweise für die Polizei und das deutsche Volk und die Welt haben, um zu sehen, wie schrecklich es heutzutage ist, als Jude durch die Straßen Berlins zu gehen“, sagte der junge Israeli.

Sein Angreifer, ein 19-jähriger Mann, wurde verhaftet.

Barley, ein Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, stellte eine Verbindung zwischen der wachsenden Feindseligkeit gegenüber Juden und der hohen Zahl von Flüchtlingen in den letzten Jahren her. „Antisemitismus ist in arabischen Ländern weit verbreitet“, sagte sie. „Wenn Menschen aus diesen Ländern zu uns kommen, kann das auch ein Problem in diesem Land sein.“

Der Antisemitismus habe „keinen Platz in Deutschland“, betonte sie. „Wer sich antisemitisch verhält, muss mit der Härte der Rechtsstaatlichkeit rechnen.“

Als Reaktion auf den jüngsten Anschlag plante die Berliner Jüdische Gemeinde für gestern die Kampagne „Berlin trägt eine Kipah“, um Menschen aller Religionen zu mobilisieren, um in Solidarität mit den in Deutschland lebenden Juden die Kippah, die Kopfbedeckung zu tragen.

Nach Angaben des neuernannten deutschen Antisemitismus-Kommissars Felix Klein, werden jährlich schätzungsweise „1.500 antisemitische Angriffe von der Polizei registriert“.

Bundeskanzlerin Angela Merkel, die neue Formen des Antisemitismus in Deutschland beklagte, sagte dem israelischen Nachrichtensender Channel 10: „Wir haben jetzt neue Phänomene, wenn Flüchtlinge oder Menschen arabischer Herkunft eine andere Form des Antisemitismus ins Land bringen.“

Leider existierte der Antisemitismus bereits vor der Ankunft vieler Flüchtlinge in Deutschland, bestätigte Merkel. „Kein jüdischer Kindergarten, keine Schule, keine Synagoge könnte ohne Polizeischutz sein.“

 

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Von am 26/04/2018. Abgelegt unter Featured. Sie knnen alle Antworten zu diesem Eintrag durch den RSS 2.0. Kommentare und pings sind derzeit geschlossen.

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