Der Vorstandsvorsitzende des größten Medienkonzerns in Europa sagte, der Staat Israel könne sich im Falle eines drohenden Angriffs nicht mehr auf Deutschland verlassen.
Mathias Döpfner, Pro-Israel-Chef des Berliner Medienriesen Axel Springer, sagte gegenüber der Zeitung Die Welt, er müsse seine Einschätzung der deutschen Bereitschaft, Waffen und Soldaten in eine existenzielle Krise zu schicken, revidieren.
Während er in den vergangenen Jahren den Menschen gesagt hat, dass Deutschland sicher zu Israel steht, „würde ich heute sagen: Es ist besser, sich nicht auf uns zu verlassen“, schrieb Döpfner.
„Deutschland zeichnet sich als weltweiter Meister des Lippenbekenntnisses aus. Die Solidarität mit Israel und der Kampf gegen den Antisemitismus finden nur auf dem Papier statt“, sagte er.
Döpfner wandte sich an die Verpflichtung seines Landes, sich an den Holocaust zu erinnern und Holocaustleugner zu bestrafen und sagte: „In Erinnerung sind wir Giganten. In Aktion und Hilfe sind wir Zwerge.“
Döpfner kritisierte auch die deutsche Untätigkeit im Kampf gegen Israels Feinde, sogar innerhalb der deutschen Grenzen. Bundeskanzlerin Angela Merkel habe in den letzten Monaten den Druck der USA, die Hisbollah zu verbieten, zurückgewiesen.
Nach Angaben des deutschen Geheimdienstes, gibt es 950 Hisbollah-Aktivisten in der Bundesrepublik.
Als Beispiel für die Apathie gegenüber antisemitischen Aktivitäten, wies Döpfner auf die BDS-Kampagne (Boykott, Desinvestition und Sanktion) in Deutschland hin. „Eine internationale Lobbyorganisation fordert einen Boykott israelischer Produkte und niemand wird in einem Land aufgebracht, das vor 75 Jahren an die Wände ‚Kauft nicht bei Juden‘ geschrieben hat.“
Letzte Woche wurden zwei Männer die Kippas trugen, auf den Straßen von Berlin brutal angegriffen. Am Mittwoch werden die Berliner zur Unterstützung der jüdischen Gemeinde auf die Straße gehen. Teilnehmer am Marsch tragen eine Kippa als Zeichen der Solidarität.
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