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Gedanken über das „deutsche Problem“ am Holocaust-Gedenktag

Eine Untersuchung der Beziehungen Deutschlands zu den Palästinensern, der Islamischen Republik Iran und seiner eigenen großen muslimischen Bevölkerung wirft mehr Fragen auf, als sie beantwortet.

Am jährlichen Versöhnungstag erinnern uns die Rabbiner daran, dass es nicht ausreicht, G-tt um Vergebung für die Sünden zu bitten, die wir begangen haben; wir müssen auch denjenigen Wiedergutmachung geben, gegen die wir gesündigt haben. Im Kontext dieses Versöhnungsgedankens müssen wir, wenn wir die Nachkriegsbeziehungen Deutschlands mit Israel und dem Weltjudentum untersuchen traurigerweise feststellen, dass Deutschland anscheinend nur minimale Anstrengungen unternommen hat, um seine Verfehlungen gegen das jüdische Volk zu sühnen ( wenn das angesichts des Ausmaßes der Grausamkeiten überhaupt möglich wäre).

In der Tat, in den wichtigsten Zeitpunkten der israelischen Geschichte, als die deutsche Unterstützung von unschätzbarem Wert war und die Deutschen die Möglichkeit hatten, ihr wahres Engagement zu demonstrieren um den Schaden den sie der jüdischen Gemeinde zugefügt haben wieder gut zu machen – Haben sie absolut und unbestreitbar versagt.

Diese Unfähigkeit (oder Unwilligkeit), das, was sie verbrochen hatten wiedergutzumachen, begann fast unmittelbar nach dem Krieg, als Deutschland den Familienmitgliedern der Opfer Reparationszahlungen abverlangte und sich sehr wenig Mühe gab, den Juden während des Krieges entzogenes Eigentum und Vermögen zurückzugeben. Diese Bemühungen haben sich in jüngerer Zeit nicht nennenswert verbessert.

Nur 15 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden deutsche Wissenschaftler von Ägypten rekrutiert, um Langstreckenraketen zu entwickeln die in der Lage waren, Israel zu treffen. Dieses Programm endete erst, als israelische Sicherheitskräfte den leitenden Wissenschaftler des Projekts entführten und töteten und den anderen deutschen Wissenschaftlern die an dem Programm teilnahmen erklärten, dass sie auch zur Liquidierung anvisiert würden, wenn sie ihre Anstrengungen eines weiteren Massenmordes an Juden fortsetzen würden.

Im Jahr 1972, haben sich die Deutschen nicht um die Sicherheit der israelischen Mannschaft bei den Olympischen Spielen in München gekümmert, obwohl die Palästinenser reichlich Beispiele darboten, wie weit sie bereit waren, Israelis und jüdische Ziele anzugreifen.

Als nächstes kommen wir 1973 zum Jom-Kippur-Krieg. Nach den ersten Kriegstagen befand sich Israel am Abgrund der Vernichtung. Glücklicherweise einigten sich die Amerikaner darauf, Israel erneut mit dringend benötigtem Material zu beliefern, aber die Amerikaner mussten die C5A Jumbojets die für die Mission wichtig waren, irgendwo in Europa auftanken. Die Amerikaner hatten Stützpunkte in Deutschland, aber die Deutschen verweigerten ihnen die Erlaubnis, sie zum Auftanken der Flugzeuge zu benutzen. Sie weigerten sich sogar, den Amerikanern zu erlauben, im deutschen Luftraum auf dem Weg nach Israel zu fliegen. Wenn Portugal den Amerikanern nicht erlaubt hätte auf den Azoren zu tanken, wäre es denkbar, dass Israel nicht überlebt hätte.

Deutschlands Beziehungen zu den Palästinensern

Betrachten wir nun die Beziehung der Deutschen zu den Palästinensern. Bundeskanzler Helmut Kohl (derselbe Herr, der bei seinem Besuch in Auschwitz alle Opfer der Nationalsozialisten außer den Juden erwähnt hatte) bekundete bereits 1982 Sympathie für die Lage der Palästinenser, und das spiegelte sich in den großzügigen Spenden Deutschlands in den letzten 40 Jahren an die Palästinenser wider. Neben den direkten Zuwendungen der öffentlichen Hand gibt es auch bedeutende Beiträge für die Palästinenser über die Vereinten Nationen sowie eine Reihe von Stiftungen, die mit Deutschlands prominentesten politischen Parteien verbunden sind (z. B. die Heinrich-Böll-Stiftung der Grünen und die Konrad-Adenauer-Stiftung der CDU), die erhebliche Mittel für Palästinenser und offen antiisraelische Organisationen bereitstellen.

In der Tat hat NGO Monitor kürzlich eine Reihe rabiat antisemitischer Äußerungen von Beamten der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) ermittelt, einer deutschen Regierungsbehörde, die die internationale humanitäre Hilfe des Landes überwacht. Zu diesen Aussagen gehört der Vergleich Israels mit den Nazis und die Verurteilung des Sturzes arabischer Führer im Nahen Osten gegenüber Israel. GIZ-Mitglieder haben auch Nachrichten auf Facebook gepostet, die palästinensische Raketenangriffe auf israelische Zivilisten und die BDS-Bewegung (Boykott, Vertreibung und Sanktionen) unterstützen. Die GIZ hat auch nicht gezögert, palästinensische Gruppen finanziell zu unterstützen, die den anti-israelischen Terrorismus gegen Israelis verherrlicht haben.

Um Israel noch zu belasten, widersetzt sich die deutsche Regierung weiterhin der Forderung, die iranisch finanzierte Hisbollah als Terrororganisation zu bezeichnen, obwohl praktisch jedes westliche Land die Gefahren der Hisbollah kennt.

Die fehlende Anteilnahme Deutschlands am Weltjudentum zeigt sich auch in ihren Aktionen in den Vereinten Nationen, wo sie fast immer gegen Israel stimmen oder sich bestenfalls der Stimme enthalten.

Erst vor kurzem haben sie gegen die amerikanische Entscheidung gestimmt, ihre Botschaft nach Jerusalem zu verlegen – ein Schlag ins Gesicht sowohl gegen Israel als auch gegen die USA. Noch bedrohlicher ist es, dass Deutschland jetzt eine Blockade auf Israels Weg zu einem Sitz im UN-Sicherheitsrat vorschlägt. Da zwei Sitze im Rat zur Verfügung standen, waren Israel und Belgien die einzigen Bewerber, bis Deutschland eintrat und entschied, dass sie einen dieser Sitze haben wollten, obwohl sie erst 2010 bis 2011 einen Sitz inne hatten. Dieser Sitz im Sicherheitsrat hätte Israel in der normalerweise feindlich gesinnten UNO eine starke und beispiellose Stimme gegeben, aber das war Deutschland egal.

Deutschlands große muslimische Bevölkerung

Es gibt auch die Frage der massenhaften muslimischen Einwanderung nach Deutschland, die einen deutlichen Anstieg der antisemitischen Handlungen und Verlautbarungen in Deutschland mit sich gebracht hat. Angesichts der antisemitischen Geschichte und Kultur des Islam muss es Deutschland eingefallen sein, dass ein solch großer Zustrom von Menschen die in Judenhass erzogen sind, ein Problem für die lokale jüdische Gemeinschaft darstellen könnte, aber das war wahrscheinlich nie Teil des Kalküls. Billige Arbeitskräfte und billiges Öl waren weit wichtiger, als der Schutz ihrer jüdischen Bürger.

Jetzt kommen wir zu dem vielleicht beunruhigendsten deutschen Vorgehen in Bezug auf Israel und das Weltjudentum, und das ist die sehr reale Perspektive eines nuklear bewaffneten Irans. Die Deutschen teilen die Verantwortung für den „Vertrag“, der vom Obama/Kerry-Gespann ausgeheckt wurde und dem Iran einen relativ ungehinderten Weg zur Nuklearfähigkeit bietet. Aber noch wichtiger ist, dass die deutsche Industrie ein wichtiger Lieferant von nuklearem Material und Technologie für den Iran ist.

Im Jahr 2009 zählte die Deutsch-Iranische Handelskammer über 100 deutsche Unternehmen mit bedeutenden Aktivitäten im Iran, darunter BASF, Bayer, Daimler Benz, Henkel, Wirth, Thyssen und Siemens, ein Who is Who der deutschen Industrie Riesen. Als Shimon Peres Angela Merkel im Jahr 2010 aufforderte, gegen deutsche Unternehmen vorzugehen, die unter Verstoß der von der UN gesetzten Richtlinien den Iran mit Gütern beliefern, wurde dies abgelehnt. Die deutschen Direktexporte in den Iran sind nach 2009 zwar zurückgegangen, aber die Exporte nach Dubai sind stark angestiegen, und es ist weitgehend akzeptiert, dass ein großer Teil dieser Waren in den Iran transportiert wurden, um das Embargo gegen den Iran zu umgehen. Wir sollten auch darauf hinweisen, dass der deutsche Außenminister 2015 und 2016 Handelsdelegationen in den Iran führte und der Handel zwischen Deutschland und dem Iran 2016 mehr als 2,6 Milliarden Euro und 2017 fast 4 Milliarden Euro betrug.

„Eine besonders enge Beziehung mit der Islamischen Republik“

Laut Dr. Matthias Küntzel, einem Hamburger Politikwissenschaftler, „hat die Bundesregierung seit 1984 eine besonders enge Beziehung zur Islamischen Republik aufgebaut“, und erst vor wenigen Wochen engagierte sich der deutsche Botschafter im Iran, im Dialog mit einigen der berüchtigtsten Holocaust-Leugner der iranischen Regierung, und erzählte der Presse, was für nette Leute sie seien. Deutschland versucht auch, die Trump-Regierung davon zu überzeugen, den Vertrag mit dem Iran zu erfüllen, der Irans Weg zu Atomwaffen erleichtert und die Amerikaner dafür beschuldigt, zu pro-israelisch zu sein.

Wenn der Iran sein Ziel erreichen würde, Atomwaffen gegen Israel einzusetzen, hätte Deutschland noch mehr jüdisches Blut an den Händen.

Für diejenigen, die glauben, Deutschland sollte nicht ausschließlich auf der Grundlage seiner Behandlung von Juden und Israel beurteilt werden, ist zu bemerken, dass deutsche Unternehmen (insbesondere Karl Kolb und Preussag) von irakischen Kurden verklagt werden, die Opfer von Saddam Husseins Versuchen waren, die kurdische Stadt Halaba im Jahr 1988 zu vernichten. Die chemischen Waffen, die bei dem Angriff verwendet wurden (die möglicherweise Tausende getötet haben), sowie die Expertise über ihren Einsatz wurden Saddam von deutschen Firmen zur Verfügung gestellt.

Was die Deutschen im Zweiten Weltkrieg an der jüdischen Gemeinschaft verübten, kann niemals vergessen werden, aber es wäre vielleicht vergeben worden, wenn Deutschland in den folgenden Jahren gezeigt hätte, dass sie alles in ihrer Macht stehende tun würden, um die jüdische Bevölkerung und Israel zu schützen. Stattdessen haben sie gehandelt und handeln weiterhin gegen die Interessen Israels und des weltweiten Judentums. Dies kann niemals vergessen oder vergeben werden.

Von Henry Roth,
Exklusiv für Welt Israel Nachrichten

 

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Von am 12/04/2018. Abgelegt unter Europa. Sie knnen alle Antworten zu diesem Eintrag durch den RSS 2.0. Kommentare und pings sind derzeit geschlossen.

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