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Kommentar: Verwunderung über Ronald Lauders Israel-Kritik

Ron Lauder kritisiert die israelische Politik für die Pattsituation mit den Arabern und für die Assimilation in der Diaspora, während er die Realitäten in Israel ignoriert, die seine Behauptungen vollständig widerlegen

Vor einigen Tagen veröffentlichte der Präsident des Jüdischen Weltkongresses, Ronald Lauder, einen Kommentar in der New York Times, in dem er sagte, er fürchte um die Zukunft des Staates Israel.

In einem Artikel mit dem Titel „Israels selbstverschuldete Wunden“, was für Israels Kritiker wie die süßesten Akkorde eines Klassikkonzerts geklungen haben muss, beklagt Lauder das Ende der Zwei-Staaten-Lösung. Er läd die Schuld auf die Schultern des jüdischen Staates und sagt, dass hochrangige palästinensische Führer bereit sind zu verhandeln, aber Israels „ausgedehntes jüdisches Siedlungsgebäude“ dies unmöglich macht.

In der Sprache, die John Kerry widerspiegelt, sagt er, dass Israel ohne eine Zwei-Staaten-Lösung aufhören wird, ein jüdischer Staat zu sein oder aufzuhören wird, eine Demokratie zu sein. Alles was ich dazu sagen kann ist: „Ronald, wir sind nicht mehr in Kansas.“

Denn der Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern ist nicht genau dasselbe, wie ein Handelstarifstreit über Bananen zwischen North Dakota und South Dakota. Israel hat es mit einer Organisation zu tun, die sich offen in einem terroristischen Krieg engagiert. Sie verherrlicht Mord, belohnt Mörder, erzieht ihre Kinder zum Sterben, badet sie in Hass und vergiftet ihre jungen Geister mit der Überzeugung, dass das Töten von Juden ihnen Ehre bringen wird.

Wenn wir uns für die Schaffung eines terroristischen Staates einsetzen, dessen Werte nicht darauf gerichtet sind ihr Land zu bauen, sondern unser Land zu zerstören, ist das keine Möglichkeit eine sichere Zukunft aufzubauen. Für sie geht es nicht um Palästina und Israel, es geht um [den Staat] Palästina statt um Israel und mit der idealistischen Sicht der westlichen Welt auf den Konflikt in Israel ist man nicht nur schlecht beraten, sondern es ist Wahnsinn.

Als ob das nicht genug wäre, fährt Lauder fort zu sagen, dass die „Kapitulation“ Israels vor „religiösen Extremisten“ zur „wachsenden Unzufriedenheit der jüdischen Diaspora“ beiträgt und einen großen Teil der jüdischen Gesellschaft, vor allem jüngere, entfremdet und von Israel distanziert, weil [Israels] Politik im Widerspruch zu ihren Werten steht. Das, so sagt er, führe zur Assimilation und nicht zur Sympathie der globalen jüdischen Gemeinschaft gegenüber Israel.

Oh – wie falsch er doch damit liegt.

Während Ronald Lauder sicherlich Recht hat, sich Gedanken über die Zukunft des Staates Israel zu machen, da alle Juden sich darum kümmern sollten, sollte seine Sorge seiner eigenen Gemeinschaft gelten, vor allem der Diasporagemeinschaft in Amerika. Denn das ist diejenige, die in ernsthaften Schwierigkeiten steckt.

Mit einer Mischehe von 72% verschwindet die jüdische Gemeinschaft in Amerika rasent schnell und anstatt die israelische Politik für unfair zu beschuldigen, sollten sie ihre eigenen Werte genauer betrachten.

Weil ein Großteil der Diasporagemeinschaft jüdische Werte für eine verdrehte progressive Haltung geopfert hat, die sagt: „Das alles möglich ist!“

Es ist eine Haltung, die zu Mischehen ermutigt und zeigt, dass sie akzeptiert werden. Es ist eine Einstellung, die manche Juden Seite an Seite mit Antisemiten wie Linda Sarsour zeigt und behauptet, wie fortschrittlich sie sein können. Es ist eine Haltung, die es antisemitischen Organisationen wie Jewish Voice for Peace ermöglicht die BDS-Bewegung zu unterstützen, um ihre „progressiven“ Referenzen hervorzuheben. Es ist eine Haltung die manche Menschen aus Verzweiflung inspiriert sich mit Antisemiten zusammenzuschließen, um ihre Fortschrittlichkeit zu verteidigen, anstatt sich mit ihren eigenen Leuten zusammenzuschließen, um ihr Judentum zu verteidigen.

Das ist nicht Israels Schuld, sondern eher ein Mangel an jüdischer Führung, die weniger auf parteipolitische Kleinigkeiten als auf die Stärkung der jüdischen Identität ausgerichtet sein sollte. Wenn Sie das tun, stärken Sie den jüdischen Stolz, Sie stärken das jüdische Selbstvertrauen, Sie erziehen junge Menschen darüber, wer sie sind, woher sie kommen und was es bedeutet, ein Jude zu sein.

Am wichtigsten ist, dass Sie sich daran erinnern, warum Israel nicht nur ein weit entferntes Land ist das in den Abendnachrichten lebt, sondern auch ein Teil dessen ist, wer Sie selbst sind. Ein Teil ihres einzigartigen Geburtsrechts und etwas, das geschützt und geschätzt und verteidigt, nicht ausgeschimpft und ermahnt und angegriffen werden sollte.

Eine kritische Diasporagemeinschaft ist sehr wichtig für Israel und tausende von Jahren bevor der Staat Israel erklärt wurde, waren es die Diasporajuden, die die Sehnsucht lebendig hielten nach Israel zurückzukehren. Es waren die Juden aus Russland, aus Europa, aus Arabien und aus jeder anderen Ecke der Welt, die die Erinnerung an ihren jüdischen Staat in ihren Gebeten, in ihren Herzen und in ihren Gedanken wachhielten. Trotz all dem Druck einer modernen und säkularen Gesellschaft, behielten sie ihre Identität bei.

Aber nach 1948 vertauschten sich die Rollen. Israel wurde wieder zum zentralen Brennpunkt der jüdischen Welt, nicht nur spirituell, sondern auch politisch. Israel wurde zum Leim, der uns zusammenhielt. Israel hat den Juden weltweit die Sicherheit zur Verfügung gestellt. Israel bot den Juden der Welt, die nach dem Holocaust zerrüttet waren, neuen Stolz und Respekt. Es war der Mut dieses kleinen Landes, der ein ganzes Volk dazu inspirierte, sich zu erholen und wieder aufzustehen.

Wegen Israel ist jeder Jude ein wenig größer geworden.

Nun gibt es sicher viele Probleme in Israel zwischen dem Religiösen und dem Säkularen, aber es ist unfair zu erwarten, dass Israel sich nach hinten beugt, um Diasporagemeinschaften unterzubringen, die ihre eigenen jüdischen Werte gegen sogenannte „fortschrittliche“ tauschen und aktiv gegen die Jüdische Kontinuität arbeiten.

Dies stärkt die jüdische Identität nicht – es schwächt sie. Es garantiert den Juden keine Zukunft – es gefährdet sie, denn wenn Sie all Ihre Traditionen, Ihre Kultur, Ihr Erbe, Ihre Prinzipien opfern, wofür kämpfen Sie dann?

Es stimmt zwar, dass die meisten Israelis säkular sind, aber es ist auch wahr, dass die meisten Israelis sehr stolz auf ihre jüdische Identität und stolz auf ihr Land sind.

Ronald Lauder endet damit, dass er sagt, dass die Entscheidungen die Israel in den kommenden Jahren trifft, das Schicksal des jüdischen Volkes bestimmen werden.

Aber genauso wie Israel eine Verantwortung gegenüber den Juden weltweit hat, haben auch die Juden weltweit eine Verantwortung gegenüber Israel.

Die Herausforderungen, vor denen wir heute stehen und die, die vor uns liegen, sind schwierig und anspruchsvoll. Es ist jedoch nicht an Israel die Last allein zu tragen. Es betrifft alle Juden weltweit.

Denn es geht nicht nur um die Zukunft des jüdischen Staates, sondern um die Zukunft des jüdischen Volkes.

Von Justin Amler (MiDA)

Justin Amler ist ein in Süd-Afrika geborener und in Australien lebender Autor und Kommentator für internationale Themen.

 

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Von am 26/03/2018. Abgelegt unter Featured. Sie knnen alle Antworten zu diesem Eintrag durch den RSS 2.0. Kommentare und pings sind derzeit geschlossen.

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