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Die Chuzpe der Vertreter der amerikanischen Diaspora Israel Ethik zu predigen

Die ADL kritisiert Israel dafür, dass es illegale Einwanderer aus dem Land abschieben will und nennt dies „Rassismus.“ Dabei ist Israel einer der führenden Anbieter von humanitärer Hilfe für afrikanische Länder.

Große Teile des Westens, einschließlich der jüdischen Führer in der amerikanischen Diaspora scheinen entschieden zu haben, dass, solange Israel nicht von seinem Plan der Abschiebung von Tausenden afrikanischer Männer Abstand nimmt, die während des letzten Jahrzehnts illegal in Israel eingewandert sind, es rassistisch oder unmenschlich ist. Jedenfalls, so behaupten sie, kompromittiert dies ihre „jüdischen Werte“.

Nun, es ist nichts Neues in der Tatsache, dass die meisten Menschen scheinbar nichts lieber haben als ein bisschen Tugend zu zeigen, besonders wenn es auf Kosten des jüdischen Staates getan werden kann. Die jüngsten Tugendwächter, die über die illegalen afrikanischen Migranten in Israel aussagen, scheinen jedoch angesichts des unverhältnismäßig großen humanitären Beitrags Israels zur Welt, insbesondere nach Afrika, geistig noch ärmer zu sein als üblich.

Israels Botschafter im Südsudan Hanan Godar, bei der Verteilung von Hilfsgütern. Foto: MiDA

Jahrzehntelang hat Israel anderen Ländern geholfen zu gedeihen, während es im Allgemeinen dafür absolut nichts zurückbekommt. Abgesehen davon, dass es von jeder denkbaren internationalen Organisation von der EU bis zu den Vereinten Nationen verurteilt wird.

Egal was Israel auch tut, es scheint, es ist nie genug. Nicht für die Welt im Allgemeinen und nicht für die Führer des amerikanischen Diaspora-Judentums im Besonderen, die ständig über das Schicksal „jüdischer Werte“ im jüdischen Staat streiten.

Jonathan Greenblatt, CEO und Nationaldirektor der Anti-Defamation League (ADL), schrieb im Januar an Ministerpräsident Benjamin Netanyahu: „Als amerikanische Juden ist eines unserer größten Anliegen das Wohlergehen und die Sicherheit Israels … Wir kümmern uns auch um unsere gemeinsamen jüdischen Werte und das Flüchtlingserbe – eine sehr menschliche Sorge, die über Grenzen und Entfernungen hinweg reicht – und uns als Volk vereint. Wir fordern deshalb die israelische Regierung nachdrücklich auf, von der Umsetzung des Plans [der Abschiebung illegaler Migranten] abzusehen … Das Thema menschlich und verantwortungsvoll anzugehen, ist keine leichte Aufgabe, aber es ist die jüdische und ethische Sache …“

Den illegalen Einwanderern, von denen die meisten nur nach Israel einreisen um eine bessere wirtschaftliche Zukunft zu erreichen, je 3.500 Dollar und die Durchreise in ein sicheres Drittland zu gewähren, wie Israel angeboten hat, ist eine ethische Sache, besonders wenn man die Alternativen in Betracht zieht.

Während Greenblatt eine amerikanisch-jüdische Organisation betreibt, betreibt Netanyahu ein Land. Als solches kommen hier andere Überlegungen als die jüdischer „Puristen“ ins Spiel – geopolitische Realitäten zum Beispiel.

Jüdische Gemeindeleiter können es sich leisten, sich nur auf Ethik zu konzentrieren, während sie ihre Hände frei von tatsächlichen Entscheidungen halten, die sich nicht allein von Ethik leiten lassen, weil das, was sie sagen und tun, im Allgemeinen wenig Konsequenz hat. Premierminister Benjamin Netanyahu hingegen, muss sich mit den harten Unannehmlichkeiten der tatsächlichen Realität und den potenziell schädlichen Folgen seiner Entscheidungen für den gesamten Staat Israel auseinandersetzen.

Eine geopolitische Realität, die von ethischen Puristen ignoriert wird, ist, dass Millionen von Afrikanern darauf warten, den afrikanischen Kontinent zu verlassen, um eine bessere wirtschaftliche Zukunft in Europa und anderswo im Westen zu erreichen.

Israel ist ein kleines Land, etwas größer als [der US-Bundesstaat] New Jersey. Es kann natürlich nicht die Anzahl der derzeit in Israel lebenden illegalen Afrikaner – die für die schreckliche Situation im Süden Tel Avivs verantwortlich sind – nicht auf Dauer unterbringen. Ebenso wenig wie die potentielle Anzahl afrikanischer Migranten, die ermutigt werden würden nach Israel zu kommen, wenn Israel seinen Plan der Ausweisung annullieren würde.

Warum appelliert Greenblatt von der ADL nicht an israelische Nachbarländer, die alle viel größer sind als Israel, afrikanische Einwanderer aufzunehmen? Wäre das nicht „ethisch“?

Bemerkenswert ist, dass Europa im Jahr 2016 mehr als 175.000 Migranten abgeschoben hat, was kaum Aufmerksamkeit erregt hat. So deportiert Frankreich illegale afrikanische Migranten regelmäßig nach Afrika und niemand nennt Frankreich wegen dieser Tatsache „rassistisch“.

Wenn wir von der „ethischen Sache“ sprechen, ist es eine besondere Chuzpe, wenn man Israel „Ethik“ predigt. Israel gibt im Vergleich zu seiner winzigen Größe unverhältnismäßig viele Ressourcen für die humanitäre Hilfe in der ganzen Welt aus, insbesondere in Afrika, und das seit Jahrzehnten. Israel pflegte von den frühesten Anfängen an, als die neu entkolonisierten afrikanischen Nationen entstanden, eine starke Beziehung zu Afrika.

Israel sandte zwischen 1958 und 1973 Tausende von israelischen Experten aus den Bereichen Landwirtschaft, Hydrologie, Regionalplanung, öffentliche Gesundheit, Ingenieurwesen, soziale Dienste, Medizin und zahlreichen andere Bereichen nach Afrika. Tausende von Afrikanern wurden gleichzeitig in Israel ausgebildet. Im Gegensatz zu den Europäern, die in ihren eigenen segregierten Verbindungen lebten, lebten die Israelis unter den Afrikanern, die sie auf dem afrikanischen Kontinent unterstützten.

In dieser Tradition hat gerade eine Delegation des israelischen Außenministeriums unter der Leitung des Botschafters im Südsudan, Hanan Godar, in diesem Monat 20 Tonnen Lebensmittel an Flüchtlinge im Südsudan verteilt, die vom Bürgerkrieg betroffen waren.

Laut einem israelischen Nachrichtenbericht kündigte der israelische Botschafter an, dass Israel im kommenden Jahr 60 Studenten aus dem Südsudan für landwirtschaftliche Ausbildung im Rahmen der Israelischen Außenhilfemission empfangen werde. Die Studenten werden für ein Jahr in Israel bleiben und auf Farmen arbeiten und Landwirtschaft am Kinneret College studieren.

Zwanzig Studenten aus dem Südsudan haben dieses Jahr in Israel studiert und die Regierung hat seitdem beschlossen, die Zahl aus dem afrikanischen Land zu verdreifachen. Offensichtlich wurde die Ankündigung des israelischen Botschafters in den lokalen Medien, in denen Israel als „ein riesiger Beitragszahler für ausländische Hilfe“ angesehen wird, breit abgedeckt.

Die hirnlosen Befürworter der Aufnahme von Zehntausenden afrikanischer Migranten scheinen nicht daran interessiert zu sein, Afrika als solches zu unterstützen. Die Aufnahme von 30.000, 50.000 oder sogar Millionen afrikanischer Wirtschaftsmigranten wird niemals all jenen Afrikanern helfen, die auf dem afrikanischen Kontinent zurückgeblieben sind; es wird nur denen helfen, die einfallsreich genug waren, um zu entkommen.

Israelische Entwicklungsprojekte helfen den Afrikanern auf dem Kontinent bereits, indem sie ihnen entscheidende Fähigkeiten beibringen, um sich selbst, ihren Dörfern, Städten und Ländern zu helfen, um in der Zukunft erfolgreich zu sein.

Diese Art von [humanitärer] Hilfe [zur Selbsthilfe] ist, im Gegensatz zu den öffentlichen Tugendrufen die von der ADL ausgehen, wirklich ethisch, weil sie der Mehrheit hilft und nicht nur der Minderheit, die stark genug ist um zu fliehen.

Von Judith Bergman (MiDA)

Judith Bergman ist Kolumnistin und politische Analystin.

Übersetzung: Dr. Dean Grunwald

für Israel Nachrichten Ltd.

 

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Von am 13/03/2018. Abgelegt unter Featured. Sie knnen alle Antworten zu diesem Eintrag durch den RSS 2.0. Kommentare und pings sind derzeit geschlossen.

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