Dem europäischen Imperialismus im Nahen Osten ging der islamistische Imperialismus voraus. Der jüdische Staat ist das einzige indigene Fragment, das den Ansturm des islamischen Imperialismus überlebt hat
In seinem jüngsten antisemitischen Protest wiederholte PLO-Führer Mahmud Abbas die Lüge, dass Israel ein „koloniales Projekt“ sei. Dies ist Teil einer langen muslimischen arabischen Tradition, um die indigenen vorislamischen Zivilisationen des Nahen Ostens auszulöschen.
Stellen Sie sich vor, die Mainstream-Stimmen des 21. Jahrhunderts forderten, dass alle nichtdeutschen Europäer sich „in das richtige Europa integrieren“, indem sie die deutsche Kultur, Sprache, Identität und die lutherische Religion annehmen. In einem Europa nach dem Zweiten Weltkrieg, würde dies zu Recht als inakzeptabler Rassismus angesehen werden. Im Gegensatz dazu fordern viele „liberale“ Judenhasser, dass Israel sich im Namen des „Friedens“ in den „richtigen Nahen Osten“ integriert, indem es sich von der umgebenden muslimischen arabischen Welt verschlingen lässt.
In einer Zeit der westlichen postkolonialen Schuld, wird der Nahe Osten oft als ein glückloses Opfer des ehemaligen europäischen Imperialismus dargestellt. Dieser Mythos wurde von dem verstorbenen Arabisten Edward Said und seinem einflussreichen Propagandabuch „Orientalism“, das von zahlreichen Nah-Ost Abteilungen an westlichen Universitäten enthusiastisch begrüßt wurde, erfolgreich vorangetrieben.
Es ist eine häufig ignorierte Tatsache, dass dem ehemaligen europäischen Imperialismus im Nahen Osten, der islamistische Imperialismus vorausging. In seinem Buch „Islamischer Imperialismus: Eine Geschichte“, dokumentiert Professor Efraim Karsh die lange und gewalttätige Geschichte des islamischen Imperialismus. Auf seiner Höhe hat der islamistische Imperialismus ein riesiges muslimisches Reich beherrscht, das sich von Spanien im Westen bis nach Indien im Osten erstreckte. Dieses einst mächtige Reich wurde schließlich zersplittert und das letzte muslimische Reich brach mit dem Ende der osmanischen Herrschaft im Jahr 1917 zusammen.
Dem islamistischen Imperialismus gelang es jedoch weitgehend, vorislamische indigene Zivilisationen zu vernichten, indem im Nahen Osten und in Nordafrika Islam und Arabisch als neue Norm eingeführt wurden. Die Juden waren eine der wenigen indigenen Nationen, die es schafften, den islamischen Imperialismus zu überleben und eine eigene Identität und Kultur zu bewahren.
Jahrhundertelang waren Juden das ultimative „Andere“ in einem überwiegend christlichen Europa. Heute ist der wiedergeborene jüdische Staat das ultimative „Andere“, in einem vorwiegend muslimischen arabischen Nahen Osten. Perser, Türken, Kurden und Berber haben sich weitgehend dem Islam verschrieben, bewahren jedoch eine unterschiedliche kulturelle und sprachliche Identität der arabischen Mehrheit.
Alte christliche und zoroastrische Gemeinschaften werden unter islamischer Herrschaft unterdrückt und bedroht. Israel ragt als der einzig verbleibende unabhängige, nichtarabische und nichtmuslimische Staat in der Region des Nahen Ostens heraus.
Antijüdische Geschichtsrevisionisten behaupten oft, Israel sei ein „Fremdkörper“ in einer „muslimisch-arabischen“ Region. In Wirklichkeit ist der wiedergeborene jüdische Staat das einzig verbliebene lebensfähige und indigene Fragment, das den Ansturm des islamischen Imperialismus überlebt hat.
Die meisten Feinde Israels erkannten schließlich, dass der jüdische Staat auf dem militärischen Schlachtfeld nicht besiegt werden konnte. Israels militärische Überlegenheit ist auch gewachsen, seit der sogenannte „Arabische Frühling“ die meisten Militärkräfte seiner Feinde in Trümmern liegen ließ.
Israels Feinde haben jedoch den geringen Bevölkerungsanteil des jüdischen Staates ausgenutzt, indem sie gefordert haben, dass er durch die Assimilation in die muslimische arabische Mehrheit der Region einen nationalen Selbstmord begehen soll.
Nachdem es ihnen nicht gelungen ist, Israel durch den Terrorismus zu zerstören, versuchte die PLO schließlich leichtgläubige westliche Liberale zu beeindrucken, indem sie für die Ersetzung Israels durch einen „demokratischen“ PLO-Staat für Muslime, Christen und Juden eintrat. In einem vor einigen Jahren in der New York Times erschienenen Interview propagierte der verstorbene libysche Diktator Muammar Gaddafi sogar die Zerstörung Israels, indem er den jüdischen Staat durch eine muslimische arabische „Mehrheitsutopie“ namens „Isratine“ ersetzen wollte.
Für islamistische und arabische Rassisten, gilt ein kleiner jüdischer Nationalstaat innerhalb jeder Grenze als inakzeptabel. Hebräisch sprechende Juden werden als „Kolonialisten“ betrachtet, unabhängig davon, ob sie in Judäa oder in Tel Aviv leben.
Viele westliche Linke die offiziell behaupten, gegen den Imperialismus zu sein, unterstützen heuchlerisch die rassistische Vorstellung, dass der Nahe Osten irgendwie eine ausschließlich muslimisch-arabische Domäne ist. Ironischerweise ist der Begriff „Mittlerer Osten“ westlichen Ursprungs und wurde im 19. Jahrhundert von den Briten eingeführt.
Die muslimisch-arabische Welt hat sich erfolgreich als „Erbe“ der alten und ausgestorbenen Zivilisationen der Region, wie der Babylonier und der pharaonischen Ägypter durchgesetzt. Die arabische Führung der PLO behauptet absurderweise, die Nachkommen der ausgestorbenen Kanaaniter zu sein.
Ein lebendiger und wiedergeborener jüdischer Staat erschüttert jedoch die Versuche der muslimischen arabischen Welt, sich als „Erbe“ des alten Israel zu präsentieren. Die unerbittliche Dämonisierung und Delegitimierung Israels ist Teil des fortdauernden islamischen neoimperialistischen Ehrgeizes, die verbliebenen Spuren der indigenen vorislamischen und vorarabischen Zivilisationen der Region auszulöschen.
Der verstorbene israelische Politiker Shimon Peres hat sich in seinem Buch „The New Middle East“ optimistisch einen friedlichen Nahen Osten vorgestellt, der auf regionaler Kooperation und Integration basiert, ähnlich wie die Europäische Union. Diese Utopie ignorierte die harte Realität chronischer inter-arabischer und muslimischer Gewalt. Wie kann Israel sich in eine muslimische arabische Welt „integrieren“, die nicht einmal in Frieden mit sich selbst leben kann?
In Wirklichkeit entspricht ein „normaler“ Staat im Nahen Osten einem gescheiterten muslimisch-arabischen Staat und einer verarmten Diktatur der Dritten Welt, die Unwissenheit umfasst und Frauen und Minderheiten unterdrückt.
Warum sollte ein erfolgreicher jüdischer Staat der Ersten Welt, sich zurück entwickeln und gescheiterten Gesellschaften nacheifern? Würden westliche Linke selbst in despotischen Gesellschaften leben wollen, die Frauen, Minderheiten und Homosexuelle misshandeln, wie in Saudi-Arabien und im Iran? Würden Linke eher in blühenden Demokratien wie den USA und Großbritannien oder in rückständigen Staaten wie Syrien, Irak und Jemen leben wollen?
In Wirklichkeit ist Israel der ultimative antiimperialistische Staat, der erfolgreich eine stolze antike Zivilisation mit einer blühenden Demokratie und Spitzentechnologien verbindet.
Von Daniel Kryger (MIDA)
Daniel Kryger ist Schriftsteller und politischer Analyst. Er lebt in Israel.
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