In einem exklusiven Bericht enthüllte das italienische L’espresso-Magazin neue Informationen über die herzliche Beziehung zwischen der PLO-Terrororganisation und den italienischen Behörden, die aus den geheimen Tagebüchern des Gründers der PLO und des Präsidenten der ersten palästinensischen Behörde, Yassir Arafat, stammten.
Die 19 Bände persönlichen Schreibens umfassen die Jahre zwischen 1985 und 2004, dem Jahr, in dem Arafat in einem französischen Krankenhaus starb. Sie wurden einer französischen Stiftung unter der Bedingung übergeben, dass der Inhalt der Tagebücher nur als „Studienunterlagen“ verwendet würde und keine Inhalte für Bücher oder Filme liefern würde.
Die Tagebücher zeigen Arafats Beziehungen zu den Führern vieler Nationen, einschließlich solcher verstorbenen Präsidenten wie Fidel Castro (Kuba), Saddam Hussein (Irak) und Shimon Peres (Israel). Die übersetzten Auszüge betrafen jedoch auch hochrangige Vertreter der italienischen Regierung, darunter die früheren Premierminister Bettino Craxi und Silvio Berlusconi sowie den Außenminister Giulio Andreotti.
Insbesondere brachte das L’espresso-Feature 1985 Verhandlungen zwischen Arafat und der italienischen Regierung (angeführt von Craxi und Andreotti) während der Entführung des Achille-Lauro-Kreuzfahrtschiffes vor der ägyptischen Küste durch vier palästinensische Terroristen ans Licht. Die Terroristen hatten geplant, auf dem Schiff nach Israel zu reisen, um einen Angriff durchzuführen. Sie wurden aber zufällig entdeckt und übernahmen stattdessen das Schiff und töteten die jüdisch-amerikanische Geisel, Leon Klinghoffer, während des Vorfalls.
Es wurde berichtet, dass der Kopf hinter der Gruppe der PLO-Beamte Muhammad „Abu“ Abbas war und das Italien die Chance hatte, ihn kurz nach der Krise festzunehmen und ihn an die USA auszuliefern, um sich für Klinghoffers Ermordung zu verantworten. Die Tagebücher besagen, dass Andreotti dem heutigen PA-Führer Abbas erlaubte, der Justiz zu entkommen. Craxi selbst unterstützte öffentlich die Position, dass es nicht genügend Beweise für die Auslieferung von Abbas gebe.
Es wurde lange gemunkelt, dass seit 1973 nach einem PLO-Angriff auf einen Flughafen in Rom, eine Verständigung zwischen Italien und der PLO stattgefunden hatte. Die PLO würde als Gegenleistung für die italienische Duldung, nicht auf Italiener abzielen.
L’espresso berichtete, dass Arafat in seinen Tagebüchern Italien als „eine palästinensische Küste im Mittelmeer“ bezeichnet habe.
Die Tagebücher enthüllten auch, wie Arafat dem dreifachen Premierminister Silvio Berlusconi half, der 1998 Mitglied des italienischen Parlaments war, als er wegen illegaler Finanzierung der italienischen Sozialistischen Partei vor Gericht gestellt wurde.
Als Gegenleistung für ein schönes Geschenk, schrieb Arafat, bestätigte er Berlusconis eine falsche Aussage gegenüber den Staatsanwälten, dass die 10 Milliarden Lire die im Mittelpunkt des Prozesses standen, nicht für die Partei, sondern für die PLO zur Unterstützung der palästinensischen Sache ausgegeben wurden.
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