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Shurat HaDin klagt BDS-Boykotteure an

Die Künstlerin ist 21 Jahre jung, viel Lebenserfahrung hat sie demnach noch nicht. Ihr Künstlername ist „Lorde“ und weist auf ihr Interesse für Adels- und Königshäuser hin. So heisst auch einer ihrer ersten Hits „Royals“ und schafft es, sich wochenlang auf den Spitzenplätzen der US Charts zu halten. Fans und Kritiker sind begeistert. Auch in Israel. Das Konzert ihrer Welttournee ist für den 5. Juni 2018 geplant. Der Kartenvorverkauf läuft schnell an.

Lorde ©constanza.ch, flickr

Doch dann beschliessen zwei Frauen, Justine Sachs and Nadia Abu-Shanab, Neuseeländerinnen wie sie, ihr einen offenen Brief zu schreiben. Justine Sachs ist Jüdin, Nadina Abu-Shanab Palästinenserin. Beide sind Mitgründer von Dajenu, New Zealand Jews Against Occupation.

In ihrem Brief lassen sie keinen der klischeehaften Vorwürfe aus, die von den Gegnern Israels immer wieder vorgebracht werden. Und, sie haben letztendlich Erfolg: Lorde beugt sich dem Boykott und sagt das Konzert ab.

Wie kann es dazu kommen, dass ein Jude gegen Israel und gegen das Judentum vorgeht? Wieso wird man zum selbsthassenden Juden? Zwei Charaktereigenschaften sind uns zu eigen, der bekannte jüdische Humor und das Leiden, mit der wir das Leben manchmal zelebrieren. Gespeist wird dieser Leidenswunsch von Thanatos, der nach Selbstzerstörung schreit. Manch einem mag in Kriegszeiten die Thanatose, der Totstellreflex das Leben gerettet haben. Er ist aber auch Ausdruck des ewigen Kreislaufes von Schmerz und Schuld. Ein Jude, der sein Land liebt, wird Kritik ertragen, aber auch selber formulieren. Ein Jude, der diese Liebe nicht kennt, baut einen Leidensdruck auf, der aus für ihn existierenden Missständen resultiert, für die er sich schuldig fühlt, wenn er sie nicht bekämpft. Er wird zum selbsthassenden Juden, der sich nur gut fühlt, weil er gegen sie aktiv geworden ist. Die Mittel der Wahl sind ihm gleichgültig.

Die BDS-Bewegung bedroht Israel seit Jahren. Ziel ist es, Israel wirtschaftlich, politisch und kulturell zu isolieren. Inzwischen ist BDS auch global gegen jüdische Firmen, Institutionen und Personen aktiv. In manchen Bereichen greifen die Boykottaufforderungen sehr gut, Konsumgüter für den Export müssen genau angeben, wo sie produziert und verpackt wurden. Produkte aus Judäa und Samaria wurden teilweise aus den Regalen der Grossverteiler entfernt. Wissenschaftler sagten Kongressbesuche ab, Künstler stornierten ihre Konzerte, Israel wurde aus dem Angebot von Reiseveranstaltern genommen, die Liste kann leider ohne Ende fortgesetzt werden. Den Palästinensern selbst hat BDS noch nie genützt. Im Gegenteil.

BDS wird u. a. von folgenden jüdischen NGOs unterstützt: New Israel Fund (NIF), JStreet, JCall, Jews for Peace, JVJP.CH. Sie alle verleumden und dämonisieren den Jüdischen Staat Israel und das Judentum.

Bisher musste man diese Situation zähneknirschend aushalten. Doch jetzt gibt es in Israel ein Gesetz, das es ermöglicht, jeden, der zum Boykott aufruft anzuklagen, wenn ausreichend belegt ist, dass der Aufruf erfolgreich war. Shurat HaDin hat sich dreier junger Frauen angenommen, die für das Konzert bereits Karten gekauft hatten, und sich nun düpiert fühlen. Zum einen wurde der Kaufpreis nicht refundiert, und sie fühlen sich auch emotional geschädigt.

Die Klage wurde am 31. Januar in Jerusalem eingebracht, die Klagesumme beläuft sich auf $ 13.000,–. Nitsana Darshan-Leitner von Shurat HaDin ist gespannt auf den bevorstehenden Prozess. Er stellt in sofern eine Premiere dar, dass das Gesetz erstmals in der Praxis Anwendung findet. Der Kausalzusammenhang zwischen Boykottaufruf und messbarem Schaden ist in diesem Fall erstmals klar erkennbar.

Ob der hochintelligenten Lorde bewusst ist, dass das Land, auf dem sie lebt, einst Maori Land war und nur unter teilweise unklaren Umständen in den Besitz der Briten überging?

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Von am 04/02/2018. Abgelegt unter Israel. Sie knnen alle Antworten zu diesem Eintrag durch den RSS 2.0. Kommentare und pings sind derzeit geschlossen.

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