In Sarcelles bei Paris, wurde ein achtjähriger Junge angegriffen. Der Junge war auf dem Weg zu einer Nachhilfestunde, als er von zwei Teenagern angegriffen wurde, von denen er glaubte, dass sie ungefähr 15 Jahre alt seien, so die Staatsanwaltschaft in Pontoise im Pariser Vorort. Eine Polizeiquelle sagte der Agence France-Presse, dass der Junge zu Boden geworfen wurde und mehrmals geschlagen wurde.
Die Staatsanwaltschaft hat nach Angaben von Innenminister Gérard Collomb, Antisemitismus als Motiv für den tätlichen Angriff angegeben. In einer Erklärung verurteilte der Minister den „feigen Angriff“, der seiner Meinung nach „im Gegensatz zu unseren fundamentalsten Werten“ steht. „Seit Beginn des Jahres 2018 habe ich gesehen, wie sich antisemitische Akte wieder vervielfacht haben. Ich werde mich nicht damit abfinden, weil diese Taten unsere Republik verachten. Sie trüben die Prinzipien, die unsere Nation vereint“, sagte Collomb.
„Ein achtjähriger Junge wurde heute in Sarcelles angegriffen, weil er eine Kippa trug. Jedes Mal, wenn ein Bürger aufgrund seines Alters, seiner Erscheinung oder seines Glaubens angegriffen wird, wird die Republik als Ganzes angegriffen“, erklärte Präsident Emmanuel Macron auf Twitter. „Und gerade die Republik als Ganzes steht heute neben Franzosen des jüdischen Glaubens, um diese abscheulichen Taten mit ihnen und für sie zu bekämpfen“, fügte der Präsident hinzu.
Die Kleinstadt Sarcelles, wird wegen ihrer großen jüdischen Bevölkerung auch „Little Jerusalem“ genannt und wurde während des Krieges in Gaza 2014 von antijüdischer Gewalt erschüttert. Mehrere jüdische Läden wurden in Brand gesetzt oder verwüstet, darunter ein koscheres Lebensmittelgeschäft. Eine Rekordzahl von 7.900 französischen Juden wanderte 2015 nach Israel aus, nachdem islamische Dschihadisten zwei Tage nach dem Angriff auf das satirische Magazin Charlie Hebdo, in einen Pariser koscheren Supermarkt eindrangen und mehrere Personen als Geiseln genommen hatten.
Dieser Exodus ist seitdem langsam zurückgegangen, aber eine Reihe antisemitischer Anschläge haben seither eine der größten jüdischen Gemeinden in Europa – schätzungsweise eine halbe Million Menschen – weiter aufgeschreckt.
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