In einem seltenen Interview äußerte Eritreas Präsident sein Missfallen über den Plan Israels, Zehntausende afrikanischer Migranten auszuweisen und sagte, sie hätten weit mehr verdient als die 3500 Dollar, die ihnen zur Ausreise angeboten wurden.
Das Interview von Präsident Isaias Afwerki auf einer Website der Regierung besagt, die Migranten aus seinem Land und dem Sudan hätten den Menschenhändlern einen „hohen Preis“ gezahlt um Israel zu erreichen und verdienten deshalb mehr als nur 50.000 US-Dollar.
„Sie brauchen eine gerechte Entschädigung, um in ihrem Heimatland ein neues Leben zu beginnen“, sagte Afwerki im Interview mit lokalen Medien. Er sagte, dass alle die nach Hause zurückkehren wollen „das Recht haben, dies zu tun“ und dass Eritrea angeboten hat, alle seine etwa 20.000 Migranten zu registrieren, aber die israelischen Behörden hätten dies abgelehnt.
Viele Eritreer, behaupten nachdem sie die ostafrikanische Nation verlassen hatten, sie seien vor einem einschränkenden Regime unter Afwerki geflohen, wo Männer oft zu einem Militärdienst mit sklavereiähnlichen Bedingungen gezwungen werden. Sie sagten, deshalb könnten sie nicht zurückkehren.
In dem Interview behauptete Afwerki stattdessen, die eritreischen Migranten seien im Ausland dazu verleitet worden, eine bewaffnete Opposition zu organisieren, aber die „subversiven Pläne“ seien gescheitert und die Migranten seien nun zur Last geworden.
Israels Abschiebeplan hat Proteste von liberalen Israelis ausgelöst die sagen, dass Israel die Bedürftigen niemals abweisen sollte. Sie stellen fest, dass von 15.000 afrikanischen Flüchtlingsstatusanfragen nur 11 genehmigt wurden.
Am 1. April plant Israel die Ausweisung der afrikanischen Migranten, von denen einige seit Jahren im Land sind. Etwa 60.000 Migranten durchquerten Israels zuvor durchlässige Wüstengrenze zu Ägypten, bevor im Jahr 2012 entlang der 130-Meilen-Grenze eine Barriere geschlossen wurde.
Seither sind etwa 20.000 Migranten entweder freiwillig, über ein UN-Programm oder mit der Ermutigung der israelischen Regierung, die jeweils etwa 3.500 Dollar und ein Flugticket zum Verlassen anbietet, abgereist. Andere wurden in einem riesigen Haftzentrum in der abgelegenen südlichen Wüste untergebracht.
Israels Kabinett stimmte kürzlich dafür, die verbleibenden 40.000 Migranten, auch gegen ihren Willen, in ein drittes afrikanisches Land zu schicken, mit dem ein geheimes Abkommen geschlossen wurde.
Die israelischen Behörden sagten, die Migranten würden nach Ruanda und Uganda abgeschoben werden, sagte Afwerki.
„Uns wurde gesagt, dass sie in jedes Land abgeschoben werden, das sie akzeptieren kann“, sagte er. „Das sind Menschen, nicht Vieh. Kein Land kann die rechtliche Verantwortung für den Empfang unserer Bürger übernehmen.“
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