Meine Seite

Abonnieren

  • Subscribe via Email
  • Facebook
  • Twitter

Hitler und das Volkswagenwerk: Kurzmeldungen aus dem Nazi-Reich

Die Entwicklung der Volkswagen ist eng mit den Namen Ferdinand Porsche und Adolf Hitler verbunden. Hitler träumte schon sehr früh davon, dass massenhaft käferförmige Automobile über die deutschen Straßen fahren. Nach der für das Volkswagen-Projekt zuständigen nationalsozialistischen Gemeinschaft „Kraft durch Freude“ nannte man den Volkswagen auch KdF-Wagen. Erste Modelle rollten schon im Jahre 1937 auf den Straßen des Reiches. Während des Krieges erschien eine Kübelwagen-Version und nach dem Krieg sollte es dann richtig zur Sache gehen. Der Käfer wurde zu einem der meist verkauften Autos weltweit.

Der KdF-Wagen (Volkswagen VW). Foto: UK-Archiv

Hitler schrieb in einem Brief am 20. Oktober 1924: „…endlich aber erhält das Reich gerade von diesen fremden Wägen einen enormen Einfuhrzoll, der auch der Nation zugute kommt. Erst, wenn wir selber über einen solchen Wagen verfügen, ist es selbstverständliche Pflicht eines jeden Deutschen, das deutsche Fabrikat zu erwerben!“ Und weiter geht es in einem Manuskript von 1928: „…müssen wir zusehen, wie selbst in unserem eigenen Lande der amerikanische Wagen sich in beängstigender Weise breitmacht.“

1931 schrieb der damalige BMW-Chef Franz-Josef Popp: „Die breiten Schichten werden in Deutschland infolge unserer Verarmung viel langsamer als in anderen Ländern in den Besitz eigener Automobile gelangen können.“

Ferdinand Porsche sandte 1933 ein Telegramm an Adolf Hitler: „Als Schöpfer vieler namhafter Konstruktionen auf dem Gebiete des deutschen und des österreichischen Kraft- und Luftfahrtwesens und mehr als 30 Jahre mitkämpfend um den heutigen Erfolg beglückwünsche ich Euer Exzellenz zur tiefgründigen Eröffnungsrede der Deutschen Automobilausstellung.“

Der „Völkische Beobachter“ schrieb 1934 zum Volkswagenprojekt: Harmlose Gemüter mögen annehmen, daß dies eine ausgesuchte neue Idee wäre – eine mehr oder wenige spontane Äußerung…so einfach liegen die Dinge doch nicht. In Wirklichkeit handelt es sich um Gedanken, die der Führer schon seit Jahren gehegt hat.

Jakob Werlin, damaliger Daimler-Benz-Direktor über ein Treffen mit Porsche und Hitler im Jahre 1934: Die Einzelheiten, die der Führer dabei erörterte, waren so überzeugend und so richtungsweisend, daß für Dr. Porsche die Marschroute eindeutig gegeben war. Er befaßte sich so eingehend mit Konstruktionsfragen, wie leichte Handhabung und Zerlegbarkeit unter Hinweis auf die großen Fortschritte in der Massentechnik, Art der Kühlung, berührte die notwendige Gewichtsersparnis, unterstrich besonders die Preisfrage und gab Gesichtspunkte über Möglichkeiten zum Export, so daß Porsche am Schluß der Unterredung zu mir sagte: „Ich bin ganz weg!“

Und Joseph Goebbels schrieb 1937 in sein Tagebuch: Da schaffen wir eine große Sache, die dem Führer Freude machen wird.
Adolf Hitler führte in seiner Rede zur Internationalen Automobilausstellung 1936 an: „Sie werden dann verstehen, weshalb ich mit rücksichtsloser Entschlossenheit die Vorarbeit für die Schaffung des deutschen Volkswagens durchführen lasse und zum Abschluß bringen will, und zwar, meine Herren, zum erfolgreichen Abschluß.“

Und bei der IAA 1938, O-Ton Hitler: „Sorgen wir also dafür, daß durch eine gewaltige Zahl billiger deutscher Volkswagen in der Zukunft der Wunsch jener befriedigt wird, die aus Liebe und Lust zum Kraftwagen bereit sind, einen Teil ihres Einkommens dafür anzulegen.“

Anlässlich der Grundsteinlegung des Volkswagen-Werkes im Jahre 1938 bezeugte die Werksleitung im Urkundentext die Treue zum Führer:
Den Grundstein für das Volkswagenwerk, der größten europäischen Erzeugungsstätte auf dem Gebiete der Motortechnik, legte heute am 26. Mai 1938, im Jahre der Heimkehr der Ostmark, der Führer und Kanzler des von ihm geschaffenen Großdeutschen Reiches Adolf Hitler. Sein Ziel ist das Wohl seines Volkes.

„The New York Times“ konnte sich nach der Grundsteinlegung 1938 folgenden Wortlaut nicht verkneifen:“The new automobile is already nicknamed the <Baby Hitler>, but its proper name will be K.d.F. – Kraft durch Freude, or Strenght through Joy.“

In seinem Tagebuch schrieb 1938 der Heeresadjudant Gerhard Engel: …Er habe mit der Schaffung des VW-Werkes ganz besondere Vorstellungen verbunden. Es sollte nicht nur eine gute Devisenquelle des Reiches werden. sondern vor allem beim Arbeiter das Fahrrad ersetzen. Er werde nicht ruhen, bis die Produktion im Laufe des Jahres so angelaufen sei, daß in einer Zeit, die er gern noch erleben möchte, zumindest jeder Facharbeiter seinen Volkswagen besitze.

Im „Deutschland-Bericht“ der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands im Exil (Sopade), im Jahre 1939 hieß es: Jedes Kind in Deutschland weiß zum Beispiel: Hitzler hat vor allem den Auto- und Autobahnfimmel. Wenn Hitler sich in den Kopf setzt, der deutsche Arbeiter soll sein Auto haben, dann wird Hitler diese Idee auch mit der bei ihm gewohnten fanatischen Besessenheit in die Tat umsetzen und der deutsche Arbeiter wird sein Auto haben.

1942, als der Krieg schon nicht mehr zu gewinnen war, faselte Hitler weiter: „Die Erfahrungen, die wir in der Materialerprobung während des Krieges gemacht haben, werden unserem Volkswagen wunderbar zustatten kommen…“ – und weiter: „…man werde nach Verwertung der Kriegserfahrung mit diesem Fahrzeug dem deutschen Volk ein Automobil bescheren, das unübertreffbar ist.“

„Das Autobuch für den Pimpfen“ – Hitler-Jugend – schrieb noch 1943: Das Gesicht dieses Kraftwagens wird jedem Pimpfen bald am geläufigsten sein: Der deutsche Volkswagen…

Am 8. Mai 1945 war der Traum vom Volkswagen für den deutschen Arbeiter ausgeträumt, denn das „Dritte Reich“ lag in Trümmern.

Von Rolf von Ameln

 

Hat Ihnen dieser Artikel gefallen? Dann unterstützen Sie uns bitte mit einer Spende, oder werden Sie Mitglied der Israel-Nachrichten.

Von am 28/01/2018. Abgelegt unter Spiegel der Zeit. Sie knnen alle Antworten zu diesem Eintrag durch den RSS 2.0. Kommentare und pings sind derzeit geschlossen.

Durch einen technischen Fehler, ist die Kommentarfunktion ausgeschaltet!

Leserkommentare geben nicht die Meinung der Redaktion wieder. Wie in einer Demokratie ueblich achten wir die Freiheit der Rede behalten uns aber vor, Kommentare nicht, gekuerzt oder in Auszuegen zu veroeffentlichen. Anonyme Zuschriften werden nicht beruecksichtigt.