500 Jahre Luther, 500 Jahre Loslösung von der Römisch-Katholischen Kirche, 500 Jahre Antisemitismus – oder glaubt tatsächlich jemand ernsthaft, dass „Luthers lange Schatten“(1) 1945 endeten, wie man uns in der jüngsten Ausstellung (2) glauben machen will?
Das Naziregime und deren industrieller Massenmord an den europäischen Juden u.v.a. war zweifellos der widerwärtigste Gipfel des Antisemitismus, aber leider noch lange nicht das Ende in Deutschland und Europa.
Allein in der ehemaligen DDR wurden mehrere Generationen mit stalinistischem Hass auf Israel und damit direkt gegen das Volk König Davids erzogen. Mit dem Mauerfall endete diese indoktrinierte Einstellung nicht automatisch und bei einigen wirkt sie generationsübergreifend bis heute nach. (3)
Aber auch in anderen europäischen Ländern war und ist eine latente und leider auch wachsende Ausgrenzung von Juden und jüdischem Glauben nachweisbar, expressis verbis auch in Frankreich, einem Kernland der EU. Je Suis Charlie war in, je suis juif fand faktisch nicht statt, als Tage später ein jüdischer Supermarkt in Paris von Dschihadisten überfallen wurde. (4) Niemand hat vergleichbar protestiert und die medienwirksam demonstrierenden Staatschefs und Politiker waren lange schon wieder abgereist.
Hat man nicht den Mut, diese bis heute nachwirkenden gesellschaftlichen Defizite klar zu benennen oder ist es gar eine Art gewollter politicall correctness, zu schweigen und zur Tagesordnung über zu gehen?
Heute ist Antisemitismus subtiler geworden, aber deswegen nicht ungefährlicher. Wieder müssen Synagogen unter Polizeischutz gestellt werden, wieder werden Menschen die eine Kippa tragen bedroht und gemobbt und wieder werden israelische Fahnen geschändet, wieder wandern europäische Juden nach Israel aus und suchen dort Schutz und Normalität (5). Die Alia kennt offenbar kein geschichtliches Verfallsdatum.
Heute hängen sich einige NGO´s den Mantel des barmherzigen Samariters um und glauben, dass deren mehrheitlich konspirative Arbeit in der Wirtschaftseuphorie und den Spannungen innerhalb der EU untergehen. Eklatant auffallend waren diese „Hilfsorganisationen“, als sie „Flüchtlinge“ (die es nach der Genfer Flüchtlingskonvention gar nicht sind) an libyschen Küste direkt abholten und nach Italien brachten. Damit haben sich diese Leute als verlängerter Arm der Schlepperbanden und Terror-Einwanderer disqualifiziert. Alleine in Deutschland sind in 2015 über 100.000 „Flüchtlinge“ spurlos verschwunden und unzählige Dschihadisten genießen eine staatliche Rundumversorgung. Nicht umsonst sprach Trump von einer sicherheitspolitischen Katastrophe. Weihnachtsmärkte mit Beton-Pollern, Rückzugsräume für Frauen zu Silvesterfeiern und viele andere Beispiele belegen die Folgen der sicherheitspolitischen Sorglosigkeit und teilweisen Inkompetenz deutscher und europäischer Sicherheitsdienste.
Benjamin Netanjahu hat unlängst eine Liste mit NGO´s veröffentlicht, wo er klare Beweise für deren anti-israelische Arbeit vorgelegt hat, auch dazu kein Wort in der deutschen und europäischen Medienlandschaft. Interessant dabei ist, dass diese NGO´s, teilweise gefördert mit staatlichen Mitteln, innerhalb der schiitischen Sichel, vom Hindukusch bis zum Mittelmeer, insbesondere rund um Israel aktiv sind.
Das öffentliche Interesse in der EU sollte darin bestehen, deren Anti-Israelische Aktivitäten offen zu legen, jegliche staatliche Unterstützung sofort zu beenden und sie an der weiteren Arbeit zu hindern. Frontex dem Bedarf gerecht stärken ist dabei nur eine Maßnahme, endlich eine wirksame europäische Außen- und Sicherheitspolitik gegenüber den israelischen Anrainerstaaten zum Schutze Israels zu finden, eine andere, aber die entschieden wichtigere Aufgabe.
Von Gerhard Werner Schlicke
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