Uwe Becker, der stellvertretende Bürgermeister von Frankfurt, äußerte sich am Donnerstag empört über die Entscheidung der deutschen Regierung, die Schriftrollen vom Toten Meer nicht als israelisches Eigentum anzuerkennen, was die Absage einer geplanten Ausstellung 2019 im Bibelmuseum in Frankfurt zur Folge hatte.
„Wenn Deutschland nicht bereit ist, den rechtlichen Status der Fragmente von Qumran als israelisches Weltkulturerbe deutlich zum Ausdruck zu bringen, würde dies die Koordinaten in unseren deutsch-israelischen Beziehungen dramatisch verändern. Und es würde den Bau einer Mauer zu den Orten der Geburt des Christentums im heiligen Land bedeuten, denn das wäre für Bethlehem, Jericho, Ost-Jerusalem und viele andere Orte des Wirken Jesu dasselbe“, sagte Becker der Jerusalem Post.
Becker: „Ich kritisiere beide Ministerien für die Schädigung der deutsch-israelischen Beziehungen. Ich habe Briefe an beide Minister geschrieben, meine tiefe Verärgerung zum Ausdruck gebracht und beide gebeten, ihre neue Position zu ändern und die Arbeit der Ausstellung zu unterstützen.“
Becker schickte seinen Brief an Monika Grütters, Ministerin für Kultur und Medien und den deutschen Außenminister Sigmar Gabriel.
Er schrieb: „Wegen der Unwilligkeit beider Ministerien die notwendige Erklärung abzugeben, da Qumran im heutigen Westjordanland liegt, lässt die israelische Antikenbehörde das Material nicht aus dem Land und das Bibelmuseum musste seine Pläne absagen.“
Die Schriftrollen vom Toten Meer wurden zwischen 1946 und 1956 in zwölf Höhlen rund um den Ort Wadi Qumran, in der Nähe des Toten Meeres im umstrittenen Westjordanland gefunden.
Die Schriftrollen vom Toten Meer haben eine große Bedeutung für das Judentum und die biblische Geschichte. Die Schriftrollen sind eine große Sammlung von meist hebräischen Schriften aus der Zeit des Zweiten Tempels und seiner unmittelbaren Nachwirkungen. Sie enthalten viele biblische Texte und es wird angenommen, dass sie von Mitgliedern einer jüdischen Sekte geschrieben wurden, die als die Essener bekannt sind.
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