Seit Beginn der Woche tönt es anders am Himmel über Israel.
An normalen Tagen wendet sich der Blick nicht mehr nach oben, wenn zwei Kampfhubschrauber der Küste entlang nach Norden fliegen, immer im gleichen Abstand, immer in der gleichen Höhe über dem Meer.
Oder wenn mitten in der Nacht drei F15 in einer Nachtübung von der Basis in der Jesreelebene her kommend Richtung offenes Meer fliegen und nach wenigen Minuten wieder zurückkehren, um dann nach Süden abzudrehen. Auch an das Geräusch von einem Überschall sind wir gewohnt. Wenn die Fensterscheiben im ganzen Haus zittern, ist das zwar nicht unbedingt angenehm, aber wir kennen es. Wir kennen das tiefe Brummen der Transportflugzeuge und auch Drohnen, die mitten in der Nacht ihre Runden drehen lösen keine Reaktionen mehr hervor. Immerhin, wir wissen immer, es sind unsere Piloten von der IAF, die ihr notwendiges Übungsprogramm abarbeiten, um im Notfall – von dem wir natürlich alle hoffen, dass er nie wieder kommen wird – gerüstet zu sein.
Doch seit einer Woche ist alles anders.
Ausgehend vom internationalen Flughafen in Ovda, der etwa 40 Km nördlich von Eilat liegt und der sowohl militärisch, als auch zivil genutzt wird, finden die grössten, bisher in Israel durchgeführten Flugmanöver statt.
Israel ist nach 2013 und 2015 zum dritten Mal in Folge Gastgeberland. Teilnehmende Nationen sind Deutschland, Italien, Frankreich, Indien, Polen, Frankreich und Griechenland. Die Türkei, ein ehemals enger Verbündeter Israels fehlt. Frankreich, Indien und Deutschland sind neu dabei.
Ziel ist das Trainieren von extremen Luftkampfsituationen und möglichst realen Bedingungen. Eine spezielle israelische Lufteinheit steht als „Feind“ zur Verfügung.
Für die Deutschen ist die Teilnahme von besonderer Bedeutung, vor 100 Jahren flogen Aufklärer der Königlich Bayerischen Luftwaffe über die Negev Wüste, um Bilder zu machen. Jetzt fliegen die ersten Kampfjets auf Einladung der IAF über Israel. Wobei die Zusammenarbeit an sich nichts Neues darstellt. Deutsche Drohnen und Hubschrauberpiloten werden schon seit einigen Jahren in Israel ausgebildet, die Kooperation zwischen beiden Staaten funktioniert hier perfekt.
Für 2019 haben sich bereits weitere Staaten interessiert.
Von Esther Scheiner
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