Die Ermittlungen in Netanyahus mutmaßlichem Korruption-Fall gehen weiter, er sieht sich einer fünften Befragung durch die Polizei gegenüber.
Ministerpräsident Benjamin Netanyahu wird am Donnerstag zum fünften Mal in den vergangenen Monaten, in seiner Amtswohnung in Jerusalem wegen des Verdachts er habe illegale Geschenke erhalten, von der Polizei verhört.
Die Sitzung wird sich auf eine als Fall 1000 bekannte Untersuchung konzentrieren, bei der Netanyahu angeblich teure Geschenke von reichen Unterstützern, insbesondere von dem in Israel geborenen Filmmogul Arnon Milchan, möglicherweise als Gegenleistung für Gefälligkeiten erhalten hat.
Die Befragung umfasst auch den Fall 2000, bezüglich eines Paktes zwischen Netanyahu und Yedioth Aharonoth Verleger Noni Mozes. Der Premierminister schlug angeblich vor, seine Macht zu nutzen um Yedioths Hauptrivalen, Israel Hayom, durch die Verabschiedung eines Gesetzes zu schwächen, im Gegenzug für eine positivere Berichterstattung über die Netanyahu-Regierung in der Zeitung Yedioth Aharonoth.
Netanyahu wird auch in der Rechtssache 3000 angezweifelt, in der behauptet wird, dass führende israelische Beamte Bestechungsgelder erhielten, um den Erwerb eines U-Boots der Dolphin-Klasse für die israelische Marine vom deutschen Schiffbauer ThyssenKrupp zu fördern. Beamte die Netanyahu nahe stehen werden verdächtigt, ihre Verbindungen genutzt zu haben, um gegen die Einwände des israelischen Verteidigungsministeriums und die grundlegenden Bedürfnisse des Landes vorzugehen.
Anfang dieser Woche, befragte die Polizei zwei von Netanyahus engsten Mitarbeitern. Isaac Molho und David Shimron, Netanyahus persönlicher Anwalt, respektive sein Cousin, stehen unter einem Interessenkonflikt und sollen ihren Einfluss gegen eine Kürzung des U-Boot-Geschäfts geltend gemacht haben.
Ein ehemaliger Kabinettsminister und ehemalige Top-Sicherheitsbeamte wurden ebenfalls verhaftet und verhört. Netanyahu ist in diesen Fällen derzeit kein Verdächtiger.
Die israelischen Medien berichteten am Donnerstag, dass die Fälle genügend Material ergeben haben um zu einer Anklage zu führen und dass diese letzte Anhöhrung Teil der letzten Phase der Untersuchung ist.
Netanyahu wurde zuletzt im März von der Polizei vernommen. Sein Sohn Yair wurde ebenfalls befragt.
Netanyahu hat wiederholt jedes Fehlverhalten bestritten und behauptet, die Vorwürfe seien eine Hexenjagd durch feindselige Medien gegen ihn und seine Familie.
Von Aryeh Savir,
für Welt Israel Nachrichten
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