Präsident Reuven Rivlin schloss am Donnerstag seinen Staatsbesuch in Deutschland ab und dankte Bundeskanzlerin Angela Merkel, für das Engagement ihres Landes für die Sicherheit Israels. Er forderte aber auch Deutschland dazu auf, konkrete Schritte zu unternehmen, um der wachsenden iranischen Bedrohung im Nahen Osten entgegenzuwirken.
Der Präsident stellte fest, dass der Iran die „Subversion“ der schiitischen Jugend in Syrien und im Nahen Osten anführe, was die Stabilität nicht nur für Israel, sondern auch in der gesamten Region bedrohte.
Der Iran könnte die ganze Region in einen Krieg ziehen“, sagte Rivlin.
Stunden nachdem Kampfflugzeuge der israelischen Luftwaffe offenbar eine chemische Waffenfabrik in Syrien angegriffen hatten, sprach Rivlin auch über die Aktivitäten der Hisbollah im Südlibanon. Die vom Iran unterstützt würde, und wie er sagte, die örtliche Bevölkerung gefährdet, was gegen die Resolutionen des UN-Sicherheitsrates verstoße. Er sagte auch, dass Israel gezwungen sein könnte, auf den Infrastrukturaufbau der Terrorgruppe zu antworten.
Rivlin und Merkel diskutierten auch den anhaltenden Bürgerkrieg in Syrien, einschließlich Israels Bemühungen, syrische Kämpfer und Zivilisten medizinisch zu behandeln, die in den Kämpfen verwundet wurden. Sie sprachen auch über den globalen islamischen Terrorismus und die globale Bedrohung durch die Terrororganisation Islamischer Staat ISIS.
„Das Ziel, das von der Welt gesetzt wurde um den Terror zu überwinden, ist wichtig und richtig“, sagte Rivlin. „Israel wird bei allen Bemühungen helfen, dieses Ziel zu verwirklichen.“
Rivlin sagte auch, dass Israel und Deutschland eine Fülle von gemeinsamen Zielen teilen und „in jedem Bereich nach den gemeinsamen Bedürfnissen beider Länder“ zusammenarbeiten.
Über den Besuch von Israels Präsident in Deutschland teilt das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung mit:
Bundeskanzlerin Merkel hat den israelischen Staatspräsidenten Rivlin im Kanzleramt empfangen. Rivlin hatte am Mittwoch in München an der Gedenkveranstaltung und der Eröffnung des Erinnerungsorts „Olympia-Attentat München 1972“ teilgenommen.
Im Gespräch zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und Präsident Reuven Rivlin ging es vor allem um die Beziehungen beider Länder und um die aktuelle Lage in Israel. Sie sprachen zudem über den Nahostkonflikt und die Krisen in der Region.
Erinnerung an die Opfer des Terroranschlags
Am Mittwoch hatte Rivlin auf Einladung der bayerischen Staatskanzlei an der Gedenkveranstaltung zum Olympia-Attentat von München 1972 teilgenommen. Gemeinsam mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer weihte er ein Mahnmal ein.
Anwesend waren die Angehörigen der zwölf Opfer des Anschlags – elf israelische Athleten und ein bayerischer Polizist. 45 Jahre nach dem Attentat auf die israelische Olympiamannschaft durch palästinensische Terroristen erinnert nun die Gedenkstätte auf dem sogenannten Lindenhügel im Olympiapark an die Opfer des Verbrechens.
Am 5. September 1972 waren bei den Olympischen Spielen in München elf israelische Athleten als Geiseln genommen worden. Ein Befreiungsversuch auf dem Militärflugplatz Fürstenfeldbruck scheiterte später.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sagte zur Einweihung des Erinnerungsorts: „In Deutschland gehört zu unserer Art zu leben eines untrennbar dazu: das Bekenntnis zu unserer Geschichte, zur Geschichte der Schoah, die Verantwortung für die Sicherheit Israels, die aus ihr erwächst, und die Absage an jegliche Form des Antisemitismus!“
Enge Partnerschaft zwischen beiden Ländern
Zum deutsch-israelischen Verhältnis sagte Merkel im Januar 2016 in ihrer Rede beim Besuch der Ausstellung „Kunst aus dem Holocaust – 100 Werke aus der Gedenkstätte Yad Vashem“:
„Mittlerweile können wir auf etwas mehr als 50 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Israel und Deutschland zurückblicken. Es gab eine erste vorsichtige Annäherung, die Ministerpräsident Ben-Gurion und Bundeskanzler Adenauer wagten.
Mit Umsicht und Weitblick gelang es ihnen, den Grundstein für eine enge Partnerschaft unserer beiden Länder zu legen. Diese ersten Schritte waren alles andere als leicht. Sie trotzdem zu gehen, kostete vielen Menschen in Israel große Überwindung. Das war nur allzu verständlich. Natürlich brauchte es Zeit und Geduld, damit Vertrauen in ein neues, ein menschliches und demokratisches Deutschland wachsen konnte. Heute pflegen wir zwischen Israel und Deutschland eine enge Zusammenarbeit.“
Quelle: TPS/Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
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