Ein Drittel der britischen Juden kritisieren das antisemitische Verbrechen zunehmen und das Versagen der Politik, Antisemiten aus den politischen Parteien zu entfernen. Dies sei auch der Grund dafür, dass in den vergangenen zwei Jahren immer mehr Juden das Land verlassen haben.
Eine Umfrage unter 2.025 britischen Juden zeigt, dass nur 59 Prozent der befragten sich in Großbritannien willkommen fühlen und 17 Prozent sagten, dass sie nicht willkommen sind. In den vergangenen zwei Jahren, haben 37 Prozent der britischen Juden ihr Judentum in der Öffentlichkeit verborgen.
Während sich die Ängste unter den britischen Juden vergrößern, zeigen die Daten der Kampagne gegen Antisemitismus (CAA), dass die Briten zunehmend antisemitische Vorurteile ablehnen.
Nach der CAA-Befragung durch das Internet-basierte Marktforschungsunternehmen YouGov, ist der Antisemitismus in den vergangenen drei Jahren rückläufig. Im Jahr 2015 hatten 45 Prozent der Briten mindestens eine antisemitische Sichtweise, die aber im Jahr 2016 auf 39 Prozent zurückging und dann wieder auf 36 Prozent im Jahr 2017.
Der Bericht gibt keine Erklärungen für den Rückgang.
Im vergangenen Monat veröffentlichte die CAA die polizeilichen Zahlen die zeigen, dass es seit 2014 einen 45-prozentigen Anstieg der antisemitischen Kriminalität gab. Zusätzlich zeigte eine Statistik der CAA, dass die Staatsanwaltschaften (CPS) noch mehr als zwei Dutzend antisemitische Verbrechen pro Jahr verfolgt haben.
52 Prozent der britischen Juden sagten, dass die Stattsanwaltschaften nicht genug tun, um den Antisemitismus zu bekämpfen und nur 39 Prozent der britischen Juden waren zuversichtlich, dass alle antisemitischen Hassverbrechen von den Behörden verfolgt würden.
Ähnlich fühlen 76 Prozent der britischen Juden, dass die jüngsten politischen Ereignisse zu einer erhöhten Feindseligkeit gegenüber den Juden geführt haben. Seit zwei Jahren haben mehr als vier von fünf britischen Juden der Labour-Partei ihre Unterstützung versagt, weil sie Antisemiten in ihren Reihen beherbergt.
„Das Scheitern des Strafjustizsystems und der politischen Parteien zur Bekämpfung des Antisemitismus, steht in krassem Gegensatz zu den Einstellungen der britischen Öffentlichkeit gegenüber den Juden“, laut der Kampagne gegen Antisemitismus.
„Unsere Empfehlungen für die politischen Parteien sind, die Regierungsdefinition des Antisemitismus umzusetzen und mit transparenten und robusten Disziplinarprozessen den Ausschluss der Antisemiten aus den Parteien durchzusetzen“, fügte die CAA hinzu.
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