Angesichts wachsender Terrorgefahr hat sich Deutschland verändert, diagnostiziert Yakov Hadas-Handelsman, der israelische Botschafter in Berlin. Ein Gespräch über den Umgang mit Gefahr.
Herr Botschafter, Ihr Land muss seit Jahrzehnten mit der ständigen Gefahr von Anschlägen leben. Was raten Sie den Deutschen?
Es steht mir als israelischer Diplomat nicht an, den Deutschen Ratschläge zu geben. Aber wir Israelis haben leider viel Erfahrung mit terroristischen Bedrohungen. Wenn ich Deutschland und Israel vergleichen soll, fällt mir auf, dass diese Gefahren in Israel auch von der Öffentlichkeit stärker wahrgenommen werden. In Israel würde niemand sagen, wenn er einen herrenlosen Koffer in einem Bus sieht: Der gehört mir nicht, also geht mich das nichts an. In Israel würde man in so einem Fall sofort die Polizei rufen.
Das geschieht doch auch hierzulande.
Ja, aber in Israel gibt es schon lange eine Art Vereinbarung zwischen Behörden und Bevölkerung. Die Menschen sind bereit, ein bisschen von ihrer Privatsphäre aufzugeben. Die Regierung verspricht im Gegenzug, die Informationen nicht zu missbrauchen. Das hat in Israel in vielen Fällen Schlimmeres verhindert. Da bin ich mir ganz sicher. Schon als Kind hat man mir beigebracht, ständig die Augen offen zu halten und Verdächtiges zu melden.
Das ganze Interview lesen Sie hier…
Quelle: Berliner Zeitung
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