Die Hamas warnte am Montag, dass die Entscheidung Israels die bereits unzureichende Stromversorgung von Gaza zu reduzieren katastrophal sei und wenn sie nicht aufgehoben werde, zu einer Explosion von Gewalt führen würde.
„Die Entscheidung … auf Antrag von PA-Präsident Mahmud Abbas die Elektrizität nach Gaza zu reduzieren, ist katastrophal und gefährlich. Es wird die Verschlechterung beschleunigen und die Situation im Gazastreifen explodieren lassen“, sagte Hamas-Sprecherin Abdel Latif al-Qanua.
Das israelische Kabinett hat am Sonntagabend die Entscheidung getroffen, die Menge an Strom zu senken die es dem Gaza-Streifen zuführt, weil Gaza seine Rechnungen nicht bezahlt hat. Würde die Entscheidung umgesetzt, bedeutete das 45 Minuten weniger Strom in Gaza. Die Bewohner des Gazastreifen erhalten derzeit nur drei bis vier Stunden Strom pro Tag, aus dem eigenen Kraftwerk des Territoriums und aus Israel und Ägypten.
Israel beschuldigt die Hamas seit längerem, die von den Geberländern gespendeten Gelder für terroristische Tätigkeiten abzuzweigen. Würden diese Gelder für Elektrizität aufgewendet werden, würden sie ausreichen um eine normale Energieversorgung zu bezahlen.
Am Montag sagte Verteidigungsminister Avigdor Liberman: „Es ist unvorstellbar, dass die Hamas Steuern von Gaza-Bewohnern sammelt und sie in den Bau von Terrortunnel und Raketen investiert und nicht in die Entwicklung der Strom- und Wassersektoren.“
Der Minister für öffentliche Sicherheit, Gilad Erdan, erklärte im Armee-Radio, dass die Stromkrise auf die unerbittliche Fehde zwischen der Hamas und PA-Präsident Abbas zurückzuführen ist. Abbas weigert sich, mehr Geld nach Gaza zu übertragen um die Stromkosten zu decken.
„Es gibt keine Gewissheit, ob dies eine militärische Konfrontation verursachen wird. Es ist aber auch möglich, dass die Palästinenser verstehen werden, dass die Hamas für die Katastrophe verantwortlich ist“, sagte Erdan.
Die israelische NGO Gisha (Legal Center for Freedom of Movement), warnte vor den Folgen einer Reduzierung der Stromlieferungen:
„Zu diesem Zeitpunkt werden ganze Krankenhausflügel während der Stromausfälle stillgelegt und sind gezwungen, wesentliche, lebensrettende Behandlungen zu reduzieren, weil es nicht genug Strom gibt um sie zu versorgen“, sagte die Gruppe.
„Wasserentsalzungsstationen können in Gaza nicht funktionieren; 100 Millionen Liter meist ungeklärtes Abwasser, werden täglich in das Mittelmeer gepumpt. Wasser für den Hausgebrauch ist nur zeitweise verfügbar; Abwasser kann nicht von Wohngebieten abgepumpt werden; Und Generatoren, die eine Alternative darstellen sollen, sind übertrieben gesagt, am Rande des Zusammenbruchs.“
Im Mai beschuldigte Hussein al-Sheikh, Leiter der Abteilung für Zivile Angelegenheiten der PA die Hamas, von den Elektrizitätszahlungen der Gaza-Bewohner zu profitieren.
„Wir werden nicht weiter die Finanzierung des Hamas-Terror in Gaza übernehmen“, sagte er dem Radiosender Stimme Palästinas.
Bei einem Knesset-Treffen über die Zukunft des Gaza-Streifens sagte Liberman, dass „die Hamas ist jetzt am Zuge. Sie muss entscheiden, was sie am Ende will … Sie muss entscheiden ob sie will, dass ihre Kinder Märtyrer sind und ihr Leben in Tunneln verbringen, oder dass sie Ärzte und Ingenieure werden und ohne Angst die Welt bereisen können.“
Der Verteidigungsminister sprach über ein Gespräch mit dem ehemaligen Premierminister Ariel Sharon vor dem Abzug aus Gaza. „Er erklärte mir, ich möchte eine Gelegenheit für die Palästinenser schaffen zu beweisen, dass sie einen Staat gründen können. Er sagte mir, dass Gaza dann in zehn Jahren das Singapur des Nahen Ostens sein könnte.“
„Im Moment ist Gaza eher wie Mosul oder Raqqa. Die Hamas-Führung muss sich entscheiden, was sie will. Im Moment führen sie den Streifen in die [blutige] Richtung von Mosul und Raqqa.“
Hat Ihnen dieser Artikel gefallen? Dann unterstützen Sie uns bitte mit einer Spende, oder werden Sie Mitglied der Israel-Nachrichten.
Durch einen technischen Fehler, ist die Kommentarfunktion ausgeschaltet!
Leserkommentare geben nicht die Meinung der Redaktion wieder. Wie in einer Demokratie ueblich achten wir die Freiheit der Rede behalten uns aber vor, Kommentare nicht, gekuerzt oder in Auszuegen zu veroeffentlichen. Anonyme Zuschriften werden nicht beruecksichtigt.