Nur 20 Blocks vom Hauptquartier der UNO entfernt, fand die Versammlung von Führern aus neunzig jüdischen Gemeinden rund um den Globus statt. Es war wie eine Version der UNO, bestehend aus Vertretern jüdischer Gemeinden.
Von Aruba bis nach Sambia und von Japan nach Jamaika hat die Veranstaltung Delegierte angezogen, um Cyberhass zu bekämpfen und syrische Flüchtlinge zu unterstützen. Sie sind durch Kontinente, Sprache und Größe getrennt – von Gemeinschaften, deren Mitglieder 60 Personen umfassen bis zu denen, die Hunderttausende Mitglieder haben. Dennoch gab es ein greifbares Gefühl der Einheit und auch Russen und Ukrainer waren Teil derselben Delegation.
Als sie vor Jahren zum ersten Mal ihre Sitzung abhielten, zählten die WJC-Mitglieder zwei Gemeinden, deren Gesamtzahlen kaum 100 erreichten, deren Anwesenheit jedoch großes Interesse auslöste. Heute waren es 600 Juden aus fünf Kontinenten die an der Sitzung teilnahmen, auch aus dem Königreich Bahrain und Albanien.
Bahrains Repräsentantin Nancy Khedouri, die als Mitglied des Ober- und Außenausschusses des Landes dient, sagte: „Jüdische Siedler kamen erstmals in den 1880er Jahren nach Bahrain – all diese Jahre, in denen sie nicht mit dem WJC verbunden waren, war ein großes Unterlassen. Ich bin überwältigt, heute Teil dieser Konferenz zu sein. Die Leute waren schockiert als ich ihnen gesagt habe woher ich komme, aber dann kamen sie zu mir, um Fragen über Bahrain zu stellen und sind jetzt neugierig uns zu besuchen.“
Sie dankte dem WJC-Präsidenten Ronald Lauder für die Einladung sich dem Kongress anzuschließen und sagte, „ich habe gehofft die Delegierten kennen zu lernen, um zu sehen, wo wir uns gegenseitig unterstützen können.“
Unter dem Hinweis darauf, dass Bahrain der einzige Golfstaat mit einer Synagoge ist, hat Khedouri auch die Möglichkeit ergriffen über die Wärme des Königreichs gegenüber seinen Juden zu berichten.
„Die Anerkennung unserer Gemeinde durch den jüdischen Weltkongress ist eine große Ehre“ sagte Artur Dojaka, Vizepräsident der jüdischen Gemeinde Albaniens, wo Tausende von Juden während der Shoah Zuflucht fanden.
Die 60-köpfige Gemeinde konzentriert sich nun auf ein ehrgeiziges Projekt, um ein Gemeindezentrum mit Kulturzentrum, Shul und Kindergarten zu bauen und hofft, dass die Mitwirkung beim WJC bei dieser Bemühung helfen kann. Neben dem Vertreter der 400.000 Mitgliederstarken argentinischen jüdischen Gemeinde sitzend, sagte er: „Es gibt so viele Unterschiede, aber hier sind wir alle gleich.“
Für Erica Lyons aus Hongkong haben sich die bisherigen Versammlungen als unschätzbar erwiesen, um Kontakte zu Führungskräften in den Nachbarländern zu knüpfen – mit konkreten Vorteilen. „Das Gespräch beginnt hier“, sagte sie.
„Die meisten Leute die aus Australien nach Israel fliegen machen Zwischenstopp in Hong Kong, also haben wir damit angefangen unsere Ressourcen zu teilen. Dies ermöglicht es den Menschen Bildungsmöglichkeiten zu nutzen, die wir selbst finanziell nicht unterstützen können.“
„Auf dem letzten Plenum, hatte die kenianische Gemeinschaft Probleme mit der Erstellung eines digitalen Archivs. Wir konnten den Leuten dabei helfen und ich glaube, dass dieses Projekt jetzt voranschreitet. Das ist die Art von Dingen die nur passieren können, wenn man die Leute von Angesicht zu Angesicht kennen lernt.“
Es war eine Botschaft, die von der erstmaligen Teilnehmerin Gillian Merron, der Vorstandsvorsitzenden des Abgeordnetenhauses einer der größten Delegationen im Plenum erzählt wurde, die darauf hinwies, dass es „bei allen Konferenzen die beste Möglichkeit ist, sich zu treffen und von dem anderen zu lernen.“
Die Veranstaltung bot den Mitgliedern des jüdischen Diplomatischen Korps – dem jungen Führungsteam des WJC – die Möglichkeit, den Leitfaden des Vorstandes für die Bekämpfung von Boykotten durch dieses Netzwerk weltweit zu verbreiten. „Andere Weltführer haben auch Interesse an der Replikation des Manifestes der Organisation, für Wahlen in ihren eigenen Ländern gezeigt“, fügte Merron hinzu.
Auf dem Plenum des WJC das alle vier Jahre stattfindet, wurde Ronald Lauder für eine dritte Amtszeit als Präsident und Moshe Kantor als Co-Vorsitzender des WJC-Politikrates wiedergewählt.
Es gab einstimmige Unterstützung für eine gemeinsame Politik gegenüber extremistischen Parteien und für eine weitere Resolution, die Internet-Unternehmen auffordert Mechanismen zu implementieren, um Hassreden zu entfernen.
Die Weltvereinigung der jüdischen Studenten, die zum Vizepräsident gewählt wurde, schlug erfolgreich einen Antrag vor um den WJC zu ermutigen, nationale Studentengewerkschaften in Ländern zu gründen, in denen sie nicht existieren und finanzielle Unterstützung für Campusaktivitäten zu bieten.
Yos Tarshish, der britische Präsident von WUJS, sagte: „Der intergenerationelle Kontakt ist entscheidend. Oft fühlt es sich an, als würde uns nicht zugehört, aber diese Foren erlauben uns, unsere Stimmen hören zu lassen.“
Quelle: The Jewish News
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