Israelische Archäologen teilten am Mittwoch die Entdeckung einer 1500 Jahre alten Schale aus Perlmutt mit, die mit einer Menora verziert wurde und aus der antiken Stadt Caesarea stammt.
Der Archäologe Peter Gendelman von der Israel Antiquitätenbehörde (IAA) sagte, dass die Schale aus der spätrömisch-byzantinischen Zeit des 4. oder 5. Jahrhunderts CE stammt und „auf die klare jüdische Präsenz in Cäsarea während dieser Zeit hinweist.“
Die Archäologen glauben, dass die mit einer Menorah verzierte Schale aus Perlmutt wahrscheinlich Teil einer Struktur war die verwendet wurde, um eine Torah-Schriftrolle zu halten. Die Schale wurde in der Nähe des Tempels gefunden, der dem Augustus Caesar gewidmet war und von König Herodes im 1. Jh. V.Chr. erbaut wurde.
Die Entdeckung wurde Anfang April, ein paar Tage vor dem Pessach-Fest gemacht und am Mittwoch im Rahmen einer Pressekonferenz über ein neues Ausgrabungsprojekt in Caesarea, dass 30 Millionen USD kostet vorgestellt.
„Dieses enorme Projekt hat eine beispiellose archäologische Bedeutung … Dadurch wird die alte jüdische Vergangenheit von [Caesarea], von Rabbi Akiva und den zehn Märtyrern vor unseren Augen offenbart“, sagte Guy Swersky, stellvertretender Vorsitzender der Rothschild-Stiftung, welche die Ausgrabungen finanziert.
Die aktuellen archäologische Ausgrabungen in Caesarea sind eine Fortsetzung der Ausgrabungen in den 1990er Jahren, als alte Artefakte und Ruinen aus der Zeit des König Herodes, 3 bis 4 Jahrhundert v.Chr., bis zur Kreuzfahrerzeit, 1095 bis 1291 CE, entdeckt wurden.
Das jetzt der Öffentlichkeit vorgestellte Artefakt ist die erste archäologische Entdeckung seiner Art aus Perlmutt, eine glatte und glänzende Substanz, welche die innere Schicht der Schale bildet.
Die kleine israelische Küstenstadt Caesarea, war einst der Sitz der römischen Macht in der Region, von wo aus die Römer mehrere Jahrhunderte über das Gebiet herrschten. Die Stadt wurde von Herodes um etwa 25 bis 13 v. Chr. als Hafenstadt Caesarea Maritima erbaut. Zu der Zeit beschäftigte sich Herodes, der römische Herrscher über Israel, mit mehreren ehrgeizigen architektonischen Projekten in Israel, einschließlich der Renovierung des Zweiten Tempels in Jerusalem.
Der alte Sitz der Macht
Caesarea diente als Verwaltungszentrum der römischen Provinz Judäa, die Teil des Römischen Reiches war.
Die neue Stadt wurde gebaut, um den Anforderungen einer Provinzhauptstadt gerecht zu werden und umfaßte Märkte, breite Straßen, Bäder, Tempel und öffentliche Gebäude.
Die Stadt diente weiter als Kulturzentrum und alle fünf Jahre veranstaltete die Stadt große Sportwettkämpfe, Gladiatorspiele und Theateraufführungen in einem Theater mit Blick auf das Mittelmeer. Das Amphitheater und das Hippodrom stehen noch heute.
Während der byzantinischen Zeit im 3. Jahrhundert, war die Stadt hauptsächlich ein Handelszentrum. Auf der historischen Landbrücke zwischen Europa, Asien und Afrika gelegen, diente Caesarea als Ausgangspunkt für den Handel aus dem Mittelmeer und für den Export aus dem Fernen und Mittleren Osten nach Europa.
In den kommenden Jahrhunderten hatte die Stadt viele Herren und Besitzer, aber sie kehrte nicht zu ihrer frühen Pracht zurück.
Nach der muslimischen Eroberung im 7. Jahrhundert hatte die Stadt eine arabische Mehrheit, bis zur Kreuzfahrer-Eroberung und dem Wiederaufbau der Stadt. Die Stadt wurde nach der Mamluk-Eroberung wieder aufgegeben.
Caesarea lag bis zum neunzehnten Jahrhundert in Ruinen, bis das Dorf Qisarya, der arabische Name für Cäsarea, 1884 von Bosniaken gegründet wurde. Es waren Einwanderer aus Bosnien, die ein kleines Fischerdorf auf den Ruinen der Kreuzfahrerfestung an der Küste bauten.
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