Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas drohte mit einer nicht näher bezeichneten Vergeltung, wenn Großbritannien sich weigert, seinem neuen Botschafter in London ein diplomatisches Visum zu erteilen.
Abbas sagte der pan-arabischen Zeitung al-Quds al-Arabi am Montag, dass Großbritannien die Bestätigung von Maen Areikat als den akkreditierten Gesandten der PA verzögert hat. Er besteht darauf, dass der ehemalige Vertreter der palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) in Washington, den gleichen Status wie sein Vorgänger in London, Manuel Hassassian, erhalten sollte.
„Wir baten die britische Regierung den neuen Gesandten zu bestätigen, da er den vorherigen Botschafter ersetzt hatte. Sollte die britische Regierung ihr Verhalten nicht ändern, würde das den schlechten Willen und ein Fehlverhalten aus Großbritannien bedeuten und wir werden darauf entsprechend reagieren“, sagte Abbas.
Auf die Frage, was hinter der britischen kalten Schulter steckt, antwortete Abbas: „Die Briten versuchen, ihrer Beziehung zur PA Beschränkungen und Hindernisse aufzuerlegen. Aber, die Beratungen sind noch nicht vorbei und ich glaube nicht, dass es ein großes Problem wird“, fügte Abbas hinzu.
Abbas gab keine Erklärung dafür, warum Großbritannien zögert Areikat ein diplomatisches Visum zu gewähren und auch britische Beamte gaben hierüber keine Stellungnahme ab.
Allerdings könnte die gegenwärtige Spannung mit der palästinensischen Forderung zusammenhängen, dass sich die britische Regierung für die Balfour-Erklärung bei der PA entschuldigen soll. Eine Forderung, die im vergangenen Jahr auf dem 27. Arabischen Gipfeltreffen in Mauretanien gemacht wurde.
„Großbritannien sollte … sich bei dem palästinensischen Volk für diese historische Ungerechtigkeit entschuldigen und auch den Staat Palästina erkennen“, sagte Abbas auch in der vergangenen Woche auf dem 28. Arabischen Gipfel in Jordanien.
Die Briten haben jedoch nicht vor sich zu entschuldigen.
Ministerpräsident Binyamin Netanyahu sagte während eines offiziellen Besuchs in London im Februar, dass er eine Einladung der britischen Premierministerin Theresa May erhielt, um im November die Hundertjahrfeier der Balfour-Erklärung in London zu besuchen.
„Während die Palästinenser Großbritannien für die Balfour-Erklärung verklagen wollen, lädt der britische Premierminister den israelischen Ministerpräsidenten zu einer Veranstaltung zum 100. Jahrestag der Erklärung ein. Das spricht Bände“, sagte Netanyahu.
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