Ingeborg Syllm-Rapoport, die fast 80 Jahre nach der Flucht vor den Nazis zum ältesten Doktoranten Deutschlands wurde, ist gestorben. Sie wurde 104 Jahre alt.
Sie war seit langem schon eine Spezialistin auf dem Gebiet der Neugeborenenmedizin, als Syllm-Rapoport, im Alter von 102 Jahren ihre mündliche Prüfung an der Universität Hamburg im Jahr 2015 mit Bravour bestand und damit eine Ungerechtigkeit korrigierte, die das NS-Regime 77 Jahre zuvor an ihr begangen hatte.
Syllm-Rapoport, deren Mutter jüdisch war, durfte durch die Rassengesetze der Nazis nicht ihr Medzinstudium beenden und promovieren. Sie zog 1938 in die USA, wo sie eine der berühmtesten Spezialisten auf dem Gebiet der Neugeborenenmedizin wurde.
Sie beendete ihren Universitäts-Abschluss in Philadelphia und kehrte 1952 nach Berlin zurück und wurde zum ersten Leiter der Neonatologie am prestigeträchtigen Charite Krankenhaus in der ehemaligen DDR. Im Jahr 1973 zog sie sich aus Altersgründen zurück.
Ihr Sohn Tom Rapoport sagte am Montag, seine Mutter verstarb am Donnerstag in Berlin. Sie hinterlässt vier Kinder, neun Enkelkindern und 13 Urenkel.
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