Am 25. März enthüllte der slowakische Präsident Andrej Kiska eine Gedenkplakette an der Fassade des Gymnasiums in der Kukucin-Straße in Poprad, zum 75. Jahrestag der ersten Deportation slowakischer Juden zum Todeslager Auschwitz-Birkenau.
Jüdische Mädchen wurden in dem Gebäude festgehalten, bevor sie am 25. März 1942 in das berüchtigte Nazi-Lager transportiert wurden.
„Die Mädchen wussten nicht, was sie erwartete“, sagte Kiska. „Nur 20 von 1.000 überlebten. Es war eine große Ehre für mich, heute eine der Überlebenden zu treffen, Edita Grosmanová, die damals 17 Jahre alt war. Ich habe mit ihr gesprochen und sie hat mir gesagt, dass sie uns um eines bittet – sie möchte, dass die Menschen erkennen, dass man andere Menschen nicht nach ihrer Religion und Hautfarbe beurteilen darf. Sie sind nicht in Juden, Roma oder Muslime unterteilt, sondern bleiben in erster Linie Menschen und sollten immer als solche betrachtet werden.“
Die am 25. März 1942 gestarteten Deportationen der slowakischen Juden, wurden nach einer im September 1941 verabschiedeten Methode durchgeführt.
„Vom 20. bis 21. März 1942 begannen die Deutschen damit junge jüdische Mädchen an diesem Ort zu versammeln, um sie angeblich zum Arbeiten nach Polen zu bringen“, sagte Stanislava Šikulová aus dem Slowakischen Nationalmuseum für jüdische Kultur (TASR). „In den ersten vier Transporten wurden insgesamt 3.670 Mädchen deportiert, mit weiteren Zügen, die jüdischen Jungen die älter als 16 Jahre alt waren. Danach begannen die slowakischen Behörden über die slowakischen Eisenbahnen, ganze Familien, darunter auch Kinder und ältere Menschen zu deportieren.“
Die Gedenkfeier in der östlichen-slowakischen Stadt Poprad, setzt sich im Laufe des Samstag mit einer Dokumentar-, Konferenz- und Ausstellungseröffnung in der Tatra-Galerie fort und endet am örtlichen Bahnhof zu der Stunde, an dem der erste Transport abfuhr – mit Lichterkerzen. Am Sonntag fand am selben Ort eine Kranz-Niederlegung statt.
„In einer Zeit in der extremistische, anti-jüdische und anti-Roma-Gefühle wieder auftauchen, fragen wir uns häufig, was wir tun sollten“, fragte Präsident Kiska. „Ich weiß die genaue Antwort auch nicht, aber eine alte Weisheit besagt, dass sehr wenig erforderlich ist damit das Böse herrschen kann. Es ist genügt schon, wenn gute anständige Leute nichts gegen das Böse tun.“
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