Israelische Gymnasiasten halfen eine 2000 Jahre alte Stadt zu entdecken, die aus der zweiten Tempelzeit stammt.
Die israelischen Schüler eines Jerusalemer Gymnasium haben vor kurzem eine 2000 Jahre alte Stadt mit einer beeindruckenden Reihe von Ritualbädern und Tunnel-Systemen entdeckt, die von Rebellen während der Bar Kokhba Revolte benutzt wurden.
Die 240 Studenten arbeiteten in einer originellen und lohnenden Weise bei den Ausgrabungen mit, um die Kosten für eine Reise nach Polen zu reduzieren. Sie verbrachten eine ganze Woche lang mit archäologischen Ausgrabungen im Ramat Beit Shemesh, weit entfernt von ihren Computern und klimatisierten Klassenzimmern.
In den letzten Monaten entdeckten sie die Überreste einer jüdischen Stadt aus der Zweiten Tempelzeit.
Wie in vielen anderen Fällen in Israel, wurde die Stadt bei der Durchführung von Ausgrabungen vor dem Bau einer neuen Wohngegend entdeckt.
Bei den Grabungen in der Stadt, deren alter Name unbekannt ist, sind bislang acht Ritualbäder, Zisternen und versteckte Schutzhütten, zusammen mit steinernen Industrieanlagen entdeckt worden. Die Häuser selbst haben nicht überlebt und ihre Steine wurden in späteren Perioden benutzt, um andere Gebäude zu errichten.
„Die außergewöhnliche Bedeutung der Stadt liegt in einer imposanten Reihe von privaten Ritualbädern, die in die Wohngebäude eingebaut wurden“, sagten die Ausgrabungsdirektoren Sarah Hirshberg, Shua Kisilevitz und Sarah Levevi-Eilat, die im Auftrag der Israelischen Antiquitätenbehörde (IAA) ein Statement abgaben.
„Jeder Haushalt hatte sein eigenes Ritualbad und eine Zisterne. Einige der Bäder sind einfach und andere sind komplexer gestaltet und beinhalten ein Otzar oder Sammelbecken, in das Regenwasser ablaufen konnte. Es ist interessant zu bemerken, dass die Einheimischen sich streng an die Regeln der [Ritual]-Reinheit hielten.“
Unter den Wohnungen und den gehauenen Installationen wurde eine weitere überraschende Entdeckung ausgegraben, die aus der Bar Kokhba Revolte gegen die Römer (130-135 CE) stammte – ein gewundenes Labyrinth das zur Flucht diente und dass mit anspruchsvollen und aufwändigen Struckturen ausgestattet wurde.
In einigen der unterirdischen Struckturen bauten die Rebellen eine Zisterne, um den gelüchteten zu helfen, sich mit Wasser zu versorgen. Eine der Höhlen lieferte auch komplette Keramikgläser und Kochtöpfe, die vermutlich von den Rebellen verwendet wurden. Die Funde zeigen, dass die Stadt auch nach der Zerstörung von Jerusalem durch die Römer im Jahr 70 CE weiterhin existierte.
Verbindung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
„Dieses einzigartige Projekt, das die Vergangenheit des Landes und das Erbe Israels mit Holocaust-Studien und einer Reise nach Polen verbindet, bietet den Schülern eine pädagogische Erfahrung, in der sie erforschen und untersuchen können“, sagte Dafna Menashe Baruch, Direktorin der Boyer High School, die von den Schülern besucht wird.
Sie sagte, „indem die Schüler außerhalb des Klassenzimmers und auf dem Feld an einer archäologischen Grabung teilnehmen, wird den Schülern ein wertvolles Bildungsprogramm geboten, das die Vergangenheit mit der Gegenwart verbindet.“
„Es ist fantastisch, dass israelische Schüler im 21. Jahrhundert die Gelegenheit haben, sich über das Land zu informieren und eine jüdische Siedlung vor 2000 Jahren mit eigenen Händen zu entdecken“, sagte die Schülerin Shelly Kozlovich.
„Mit dem Geld das wir hier verdienen, werden wir unsere Reise nach Polen bezahlen und dort über den Holocaust lernen – ein Ereignis, das einen großen Einfluss auf die Gründung des Staates Israel hatte. Es ist eine großartige Möglichkeit, einen Kreis zu schließen“, fügte sie hinzu.
Die IAA beabsichtigt, den Standort der Ausgrabungen zu bewahren und einen archäologischen Park im Herzen der neuen Wohngegend zu entwickeln.
Von Aryeh Savir,
für Welt Israel Nachrichten
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