Seit über einem Jahrzehnt sind Juden die größte Gruppe in Kanada, die Ziel von Hassverbrechen wurden. Besonders in Toronto, der Heimat der größten jüdischen Bevölkerung im Land.
An den insgesamt 145 Vorfällen von Hassverbrechen, die der Polizei gemeldet wurden, waren 43 gegen Juden gerichtet, heißt es im Toronto 2016 Annual Hate/Bias Crime Statistical Report der Polizei.
Während die Juden die am stärksten betroffene Minderheitengruppe insgesamt unter religiösen Gruppen waren, sind die Zahlen auch unverhältnismäßig hoch zur Anzahl der jüdischen Bevölkerung von Toronto. Die kanadischen jüdischen Nachrichten (CJN) wiesen darauf hin, dass Juden nur 3,8 Prozent der Stadtbevölkerung ausmachen, von insgesamt 2,8 Millionen.
Etwa 200.000 Juden leben im Großraum Toronto und machen Kanadas größte jüdische Gemeinde aus.
Im Jahr 2009 gab es dort 174 Vorfälle die gegen Juden gerichtet waren, die Zahl fiel im Jahr 2011 auf 123 Vorfälle zurück. Die durchschnittliche Anzahl der Vorfälle beträgt 141.
Die drei am meisten gemeldeten Hassverbrechen im Jahr 2016 waren „Vandalismus am jüdischen Eigentum, körperliche Angriffe, Belästigungen und kriminelle Delikte.“
Die jüdische Gemeinde, war die am meisten geschädigte Gruppe bei Vandalismus am Eigentum.
Der Bericht besagt, dass nach den Juden die lesbische, schwule, bisexuelle, transgender und queere (LGBTQ) Gemeinschaft die nächste Zielgruppe war, von denen 24 Vorfälle gemeldet wurden. Gefolgt von den schwarzen und muslimischen Gemeinschaften, die jeweils über 22 Vorkommnisse berichteten.
„Für das 12. Jahr in Folge, ist die jüdische Gemeinde die am meisten von Hassverbrechen betroffene Gruppe in der Stadt Toronto. Unsere eigene jährliche Untersuchung hat in den letzten zehn Jahren einen starken Anstieg des Antisemitismus in Kanada als Ganzes gezeigt“, sagte Amanda Hohmann, Direktorin von B’nai Briths Liga für Menschenrechte.
Der islamische Scheich von Montreal: Juden sind „menschliche Dämonen“
Toronto ist nicht die einzige kanadische Stadt, die von Antisemitismus und Hassverbrechen betroffen ist. Im Dezember hat Sheikh Muhammad bin Musa Al Nasr, beim Freitagsgebete in der Dar Al-Arqam-Moschee (Mosquée Dar Al-Arqam) in Montreal, zum Hass gegen Juden aufgerufen. In seiner Predigt nannte der aus Jordanien stammende Kleriker die Juden das „Böse der Menschheit“ und „menschliche Dämonen“ und betonte, dass ihr Schicksal von Allah vorgegeben sei, um von Muslimen ermordet zu werden, berichtete CIJNews.
„Es ist an der Zeit, dass unsere Gesetzgeber und Politiker einen wirklichen Plan zur Bekämpfung des Antisemitismus in unserer Stadt, unserer Provinz und unserem Land vorlegen“, sagte Hohmann.
„Es ist an der Zeit, dass die Kanadier als Ganzes anerkennen, dass die jüdische Gemeinschaft die größte Gruppe im Land ist die von Hassverbrechen bedroht ist und dass wir zusammenarbeiten müssen, um das Problem zu lösen.“
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