Die jüdische Gemeinde und ein SPD-Abgeordneter der Stadt Bonn haben am Montag eine Stiftung dazu aufgerufen, eine Veranstaltung abzusagen die den Boykott gegen den jüdischen Staat propagiert.
Die BDS-Initiative deren Boykottaufrufe gegen Israel gerichtet sind, verbreitet „antisemitische Propaganda“, schrieb der sozialdemokratische Abgeordnete Michaela Engelmeier in einem Brief an die Leitung der Pfennigsdorf-Stiftung.
Engelmeier schrieb, dass die Veranstaltung mit dem Titel: „Für Menschenrechte und Völkerrecht in Palästina – was will der BDS?“ die für den 27. März geplant ist, abgesagt werden sollte weil sie eine „neue Formulierung der unmenschlichen Forderung ist: Kauft nicht bei Juden.“
Engelmeier schrieb, dass einer der Organisatoren der BDS-Veranstaltung, die deutsch-palästinensische NRW-Süd-Organisation, immer wieder „betont, dass ausschließlich Israel für den Nahost-Konflikt verantwortlich ist.“
Der zweite Veranstalter ist die BDS-Bonn-Organisation, die in der Stadt mit ca. 320.000 Einwohnern für den Boykott gegen Israel und seine Produkte kämpft.
Der Vorstand der fast 1.000 Mitglieder zählenden Bonner jüdischen Gemeinde schrieb in einem zweiten Brief an Manfred Lohmann, den Geschäftsführer der Stiftung Pfennigsdorf: „Wir Juden in Bonn erinnern am 10. November an die Gräueltaten in der Kristallnacht und deren Konsequenzen. Der Gedächtnistag soll darauf aufmerksam machen, was passieren kann. Es begann damals auch mit dem öffentlichen Aufruf: ‚Kauft nicht bei Juden‘ und die Konsequenzen sind hinreichend bekannt. Deshalb sind wir der Ansicht, dass jeder Auftritt von Vertretern von BDS-Gruppen – und denen, die mit BDS sympathisieren – nicht nur Anti-israelisch ist, sondern mit antisemitischen Tendenzen behaftet ist und auch gegen unsere jüdischen Bürger in Bonn gerichtet ist.“
Die Gemeinde beendete ihren Brief indem sie Lohmann aufforderte, die Veranstaltung abzusagen.
Die Ankündigung für die Veranstaltung in der Stiftung besagt, die „BDS-Kampagne fordert einen umfassenden und konsequenten Boykott aller akademischen und kulturellen Institutionen, um zum Kampf für die Beendigung des israelischen Besatzungs-, Kolonisierungs- und Apartheid-System beizutragen.“
In Reaktion auf die Schreiben des SPD-Abgeordneten und der jüdischen Gemeinde, sagte Lohmann von der Stiftung der Jerusalem Post: „Ich unterstütze Menschen die über Dinge berichten, die nicht bekannt und der Diskussion wert sind. Ich finde es nicht gut, mich oder die Stiftung in die Ecke von Antisemiten zu stellen. Wir leben in einer Demokratie und haben freie Rede und wir freuen uns darüber, dass wir von niemandem zum Schweigen gebracht werden.“
Volker Beck, ein Abgeordneter der Grünen Partei und führender Aktivist im Kampf gegen den modernen Antisemitismus in Deutschland, sagte der Jerusalem Post, dass Lohmanns Erklärung zeigt, dass er „nichts aus unserer Geschichte gelernt hat. Das ist abstoßend und demokratisch zweifelhaft.“
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