Der Minister für Diaspora Angelegenheiten, Naftali Bennett, präsentierte den Bericht über Antisemitismus auf der wöchentlichen Kabinettssitzung.
Zwischen Januar und September 2015, wurden in Deutschland 194 antisemitische Vorfälle gemeldet. Diese Zahl stieg im selben Zeitraum 2016 auf 461.
Diese Zunahme war zum Teil auf die Flüchtlingskrise und die Stärkung der extremen Rechten zurückzuführen, zum Teil auf eine verbesserte Meldung von Vorfällen, so das Ministerium.
Großbritannien hat eine noch dramatischere Zunahme erfahren, mit 62 Prozent mehr antisemitischen Vorfällen im Jahr 2016 als im Vorjahr – 75 Prozent von denen haben politische Motive und waren mit der extremen Rechten verbunden.
Social Media ist weiterhin eine Plattform für Hassreden.
Laut dem Bericht, wurden allein im Oktober 2016, von den Nutzern 40 Millionen antisemitische Beiträge auf Twitter gepostet.
In Frankreich sind die Bemühungen der Regierung, dem Phänomen des Antisemitismus entgegenzuwirken erfolgreich, mit einem Rückgang der berichteten Zwischenfälle um 65 Prozent für 2016.
Ein Anstieg der antisemitischen Rhetorik von US- und europäischen Politikern wurde ebenso hervorgehoben, wie das Wachstum von Antisemitismus sowohl der alt-rechts- als auch radikaler linker Organisationen in Europa und den USA.
In der letzteren war die US-Präsidentschafts-Kampagne ein wichtiger Katalysator für die Verbreitung von Hassrede, so dass die Stimmen der marginalen Gruppen weit mehr als ihre eigenen Gemeinschaften erreichen, besagt der Bericht.
Der gemeinsame Faden zwischen diesen Gruppen war Rassismus, Widerstand gegen Multikulturalismus und Einwanderung und eine Opposition gegen die politische Korrektheit, so der Bericht. Diese Ideen, sagte das Ministerium, führen zu antisemitischem Diskurs und Holocaust-Leugnung.
Das Kabinett genehmigte am Sonntag die internationale Definition des Antisemitismus, die im Mai von der Internationalen Holocaust-Erinnerungsallianz formuliert wurde. Israel ist das zweite Land, nach Großbritannien, dass die Definition übernimmt.
Die Allianz definiert Antisemitismus als „eine gewisse Wahrnehmung von Juden, die sich als Hass gegen die Juden ausdrücken kann. Rhetorische und physische Manifestationen des Antisemitismus richten sich auf jüdische oder nichtjüdische Individuen und/oder ihr Eigentum, auf jüdische Gemeinschaftseinrichtungen und religiöse Einrichtungen.“
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