Marion Pritchard, eine Gerechte unter den Nationen, die rund 150 Juden während des Holocaust rettete, ist gestorben.
Marion Pritchard, die vielen Juden in den Niederlanden während des Holocaust das Leben rettete, verstarb im Alter von 96 Jahren. Ihr Sohn, Arnold Pritchard, sagte am Mittwoch telefonisch, dass seine Mutter am 11. Dezember an zerebraler Arteriosklerose in Washington verstarb.
Pritchard, geborene Marion Philippina van Binsbergen, war eine 19-jährige Sozialarbeiterin, als Deutschland 1940 die Niederlande überfiel. In einem Interview das im Buch Stimmen des Holocaust von Harry James Cargas veröffentlicht wurde sagte Pritchard, dass der „entscheidende Moment“ der sie verpflichtete die Nazi-Verfolgung zu bekämpfen, im Jahr 1942 kam, als sie Zeuge der Liquidierung eines Hauses für jüdische Kinder wurde. Sie sah zwei Frauen die versuchten die deutschen Soldaten davon abzuhalten, die Kinder in den Lastwagen zu sperren. Die beiden Frauen wurden daraufhin selbst in den Lastwagen geprügelt.
„Ich würde es unter den gleichen Umständen wieder tun“, erzählte sie dem Interviewer Jahre später.
Pritchard soll bis zu 150 Menschen, darunter viele Kinder gerettet haben. Aber sie bestand immer darauf, dass sie es ohne die Hilfe von anderen nicht hätte tun können.
Sie wurde später Sozialarbeiterin der Vereinten Nationen in Vertriebenenlager (DP-Lagern) und traf dort ihren Ehemann, Anton Pritchard, ein ehemaliger Offizier der US-Armee. Später lebten sie in New York und Vermont, wo sie jahrzehntelang als Psychiater praktizierte.
Im Jahr 1981 erkannte das Yad Vashem in Israel, Pritchard als „Gerechte unter den Nationen“ an. Ein Ehrentitel für Nichtjuden, die Juden während des Holocaust retteten.
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