Eine neue Umfrage zeigt, dass sich eine überwältigende Mehrheit von 83 Prozent der Israelis, Donald Trump als „Pro-Israel-Präsident“ vorstellt. Die Umfrage einer repräsentativen Stichprobe von 500 Israelis, wurde von der Dialog-Wahlgruppe im Auftrag der US-amerikanischen Ruderman Family Foundation durchgeführt.
Israelische Politiker sind sichtlich optimistisch in Bezug auf Trumps Pläne. Nach der Wahl erklärte Bildungsminister Naftali Bennett (Jüdisches Heim) zum Beispiel, dass der Sieg von Trump „eine wunderbare Gelegenheit für Israel ist, sich sofort von der Idee eines palästinensischen Staates im Kernland des jüdischen Volkes zu verabschieden, der eine große Gefahr für die israelische Sicherheit wäre. Diese Direktheit ist das Credo des gewählten US-Präsidenten und es sollte auch unser Credo sein. Dies ist das Ende der Ära des Konzepts eines palästinensischen Staates.“
Aussagen mehrerer Trump-Spitzenberater, haben diesen Ansichten Glaubwürdigkeit verliehen. In einem Interview am Tag nach der Wahl sagte David Friedman, ein Anwalt der jahrzehntelang mit dem gewählten Präsidenten Donald Trump zusammenarbeitete und ihm während der Kampagne über Israel und jüdische Angelegenheiten beraten hat: „Israel wird einen außerordentlich guten Freund im Weißen Haus haben, der Israel mit Liebe und Respekt behandeln wird und der das Wunder Israels schätzt. Es wird eine sehr willkommene Abwechslung gegenüber den vergangenen acht Jahren sein.“ Friedman wird nach Medienberichten, wahrscheinlich zum amerikanischen Botschafter in Israel ernannt werden.
Am Wochenende sagte Verteidigungsminister Avigdor Liberman, dass Israel keine wichtigen politischen Änderungen in Judäa und Samaria vornehmen solle, bis die Regierung von Donald Trump im Januar im Amt ist und erst dann in Verbindung mit den USA handeln soll. „Wir sollten keine neuen Überraschungen schaffen, sondern warten und unsere Probleme mit der neuen US-Regierung diskutieren“, sagte Liberman auf dem Saban Forum in Washington.
Aber Quellen nahe Trump, kritisierten Liberman für seine Haltung die er mehrmals seit der Wahl gezeigt hat. Die Quellen kritisieren Liberman für seine vorschnellen Äußerungen, noch bevor Trump sein Kabinett benannt oder seine Politik über den Siedlungsbau in Judäa und Samaria vorgestellt hat. „Die neue Regierung ist bereit, sehr weit in der Unterstützung Israels zu gehen, auch wenn sie sogar vereinbaren sollte, die Siedlungsblöcke zu annektieren.“
Während viele Israelis optimistisch sind über Trumps gesamte Israel-Politik, sind sie weniger optimistisch über einige seiner Besonderheiten. Zweiundvierzig Prozent der Befragten glauben, dass es keine Chance gibt, dass Trump das Iran-Nuklearabkommen rückgängig machen wird, nur 3 Prozent glauben, dass der gewählte Präsident zweifellos sein Versprechen halten wird, die US-Botschaft nach Jerusalem zu verlegen. Während Trump nichts über die Botschaftsfrage gesagt hat, hat er wiederholt gesagt, dass der Iran-Deal ein schlechter war und ersetzt oder radikal verändert werden müsste. Außerdem gaben 48 Prozent der befragten an, dass es „keine Chance“ gebe, dass Trump zwischen Israelis und Palästinensern verhandeln könne. Nur 8 Prozent gaben an, dass es eine „große Chance“ gebe, dass Trump in der Lage wäre, Verhandlungen zu initieren.
Die Israelis sind auch besorgt über die Zunahme des Antisemitismus in den USA. Die Umfrage ergab, dass 48 Prozent über die Zunahme antisemitischer Vorfälle besorgt sind, die in den USA seit dem Trump-Sieg am 8. November gemeldet wurden. 49 Prozent sagten, dass sie „keine Änderung“ im Status des amerikanischen Judentums erwarten würden, während 32 Prozent sagten, dass die Gemeinschaft stärker werden würde. Nur 19 Prozent sagten, sie werde schwächer.
„Unsere Umfrage von Israelis in Bezug auf die neue US-Regierung und ihre bevorstehenden Auswirkungen auf Israel und das amerikanische Judentum zeigen, dass die Israelis optimistisch sind, dass Präsident Trump ein Freund Israels sein wird, während sie gleichzeitig über die wachsenden Vorfälle von Anti- Semitismus in den Vereinigten Staaten und ihre Auswirkungen auf die amerikanische jüdische Gemeinde besorgt sind“, sagte Jay Ruderman, Präsident der Ruderman Family Foundation, die sich auf die Stärkung der Beziehung zwischen Israel und der amerikanischen jüdischen Gemeinde konzentriert. „Die Israelis glauben an eine starke Beziehung zwischen den Vereinigten Staaten und Israel, aber sie sind besorgt um die neue Wirklichkeit für die Juden in Amerika.“
Von Dr. Dean Grunwald
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