Als Antwort auf die Versuche von Premierminister Benjamin Netanyahu, die im Entstehen begriffene öffentlich-rechtliche Rundfunk Organisation noch bevor sie mit ihrer Arbeit begonnen hat zu schließen, hat Haaretz am Mittwoch mit einer Artikelserie begonnen, die Netanyahus „Besessenheit“ mit den Medien dokumentieren soll.
Dabei soll es um die Analyse von angeblichen Vorfällen mit den Medien gehen, in die Netanyahu im Lauf seiner politischen Tätigkeit verstrickt war. Als Reaktion darauf, wurden Quellen in der Nähe von Netanyahu von Israels Medien mit den Worten zitiert, dass sie hoffen, dass die „Nazi-Verflechtung“ der Zeitung Haaretz nicht deren redaktionelle Entscheidungen beeinflussen wird.
„Wir können nur hoffen, dass der deutsche Verlag DuMont Schauberg, der in der Vergangenheit half Nazi-Propaganda zu verbreiten und heute 20 Prozent von Haaretz besitzt, nicht mit dieser Serie verbunden ist“, so die Quellen.
DuMont Schauberg ist eine der ältesten Verlage in Deutschland und besitzt mehrere der größten Zeitungen des Landes. Berichten zufolge hatte das Unternehmen eng mit dem NS-Regime in den 1930er und 1940er Jahren zusammen gearbeitet. Kurt Neven DuMont, der Vater des heutigen Besitzers, war Mitglied der NSDAP und seine Zeitungen waren zuverlässige „Fanfaren“ der Nazi-Ideologie – auch am Ende des Krieges. Er soll auch von der Vertreibung deutscher Juden profitiert und während der Arisierung mehrere Grundstücke und Häuser von Juden zu Billigpreisen erworben haben.
Es sei darauf hingewiesen, dass der derzeitige Besitzer, Alfred Neven DuMont, während der Kriegsära ein Teenager war und bekannt für seine pro-israelische und liberale Haltung ist. DuMont starb im Jahr 2015 und wurde von Bundeskanzlerin Angela Merkel für seinen „langjährigen Wunsch nach Aussöhnung mit Israel“ gelobt.
Unter den „Anklagen“ die in der Haaretz-Serie veröffentlicht werden ist die Wiederholung eines Vorfalls, in dem Netanyahu einen Journalisten am Wahltag 2015 anrief und fragte, warum er nicht über die Einmischung der USA bei der Wahl Israels schreibe. „Sowas ist noch nie in einer Demokratie passiert“, sagte Netanyahu angeblich. „Weil ihr in den Medien versagt habt, werde ich diese Wahl verlieren.“
Als der Journalist sagte, dass er scheinbar bereits als Sieger aus der Wahl hervorgehen werde, antwortete Netanyahu, dass dies nicht der Fall wäre, weil linksgerichtete Gruppen unter der Leitung der V15 „einen anderen Plan haben. Sie wissen, wovon ich rede. Ich will das nicht am Telefon erklären.“
Quellen in der Nähe von Netanyahu wurden mit den Worten zitiert, dass „die Verleumdungen, die Haaretz über Netanyahu schreibt beweisen, dass die Zeitung nicht dem Journalismus, sondern ihrer Agenda verpflichtet ist.“
„Doch das überrascht uns nicht, denn seit Jahren hat die Zeitung [Haaretz] rund um die Welt schlecht über die IDF und Israel im Allgemeinen berichtet. Außerdem repräsentiert sie nicht einmal die politischen Haltungen der Israelis. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass die Israelis den Glauben an diese Zeitung völlig verloren haben“, werden die Quellen zitiert.
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