Am Samstag fand im zur Yorck-Kino-Gruppe gehörenden Filmspielhaus „Kino International“ in der Karl-Marx-Alle in Berlin-Mitte, eine vorgezogene Halloween-Party unter dem Motto: „Horror, Art und Club“ statt.
Das dort während der Party vor ausgelassenen Gästen präsentierte Dia-Show-Programm hieß: „Verschiedene erschreckende Ausstellungen“ und „vergessene Gestalten, die euch nicht mehr los lassen“. Den Besuchern wurden unter anderem „Bilder aus deutschen KZs gezeigt, auf denen verhungerte oder ermordete KZ-Häftlinge, Leichen und körperbehinderte Menschen abgebildet waren“, berichtete eine Besucherin dem Berliner Tagesspiegel.
„Auf einer Aufnahme, die auch dem Tagesspiegel vorliegt, sieht man einen nackten, ausgemergelten Mann, der von zwei Männern in Häftlingskleidung mit einer großen Zange über den Boden geschleift wird. Auf dem anderen Bild, von dem der Veranstalter allerdings nichts wissen will, sei ein ebenfalls nackter und ausgehungerter Mann mit missgebildetem Genital zu sehen gewesen.“
Die entsetzte Besucherin sagte der Zeitung, dass sie nicht nur über die grausigen Bilder befremdete war, sondern mehr noch über das Verhalten der anderen Gäste. „Diese hätten in den Ausstellungsräumen ungerührt gefeiert, Karten gespielt und in einer Sofaecke gekuschelt. Verkleidete Gäste machten sogar ausgelassen Selfies mit sich vor den schrecklichen Bildern“.
Die 43-jährige Besucherin beschwerte sich beim Veranstalter Christian Goldau, der aber wenig Einsicht gezeigt habe. „Er sagte uns, dass unsere Einstellung zu dieser Kunst narzisstisch und nicht nachvollziehbar sei. Wir haben danach die Veranstaltung verlassen“, sagte sie.
Der Veranstalter sagte später zu seiner Entschuldigung, er habe „im Internet nach Horror-Bildern gesucht, die lizenzfrei verfügbar seien. Abgesehen hatte er es eigentlich auf Fotos von Alien- Filmen. Dabei […] seien auch ungewollt historische Aufnahmen in die Diashow reingerutscht. Ich wollte definitiv keine Leichen von KZ-Häftlingen zeigen“, sagte er.
„Wir sind sprachlos und angewidert, dass so etwas in unseren Räumlichkeiten passiert ist. Man überprüfe jetzt die Zusammenarbeit mit dem Veranstalter“, sagt Daniel Sibbers von der Yorck-Kino-Gruppe.
Quelle: Berliner Tagesspiegel
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