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Und darum sage ich Ihnen: Lassen Sie Europa entstehen

Mit diesen Worten endete die berühmte Rede von Sir Winston Churchill am 19. September 1946, also fast zeitgleich heute vor 70 Jahren in der Universität Zürich.

Wer Ende September an der an dieses Ereignis erinnernden Veranstaltung in Zürich teilnahm, kann nicht unberührt nach Hause gegangen sein. Churchills Freunde in der Schweiz, allen voran Sacha Wigdorovits und Dr. Werner Vogt, hatten mit Hilfe namhafter Sponsoren ein beeindruckendes Programm mit hochkarätigen Sprechern zusammengestellt.

Die Frage, die erörtert wurde, war nicht nur, welche unmittelbare Auswirkung hatte Churchills Vision auf Europa. Sondern auch, wie hat sich das Gebilde, welches er in visionärer Form am Horizont aufsteigen sah bis heute verändert und wie wird es sich in den nächsten Jahren weiter verändern.

Am 23. August 1946 war Churchill, nicht mehr als britischer Premier, sondern als Oppositionsführer in Genf gelandet, um einige Tage Erholung am Genfer See zu finden.

Der Besuch war der eines Privatmannes. Auf dem See patrouillierte ein Militärboot, die Zufahrt zur Villa war mit Polizisten gesichert. Es war nicht die Angst vor Terroristen, die heute der Grund für die Sicherheitsmassnahmen wären, sondern die Sorge, dass Paparazzi die gewünschte Ruhe stören würden. Begleitet wurde er von seiner charmanten Ehefrau, Clementine und der höflich-resoluten Tochter, Miss Mary.

Aber konnte Churchill überhaupt noch als Privatperson gelten? Carl Montag, sein früherer Mallehrer aus Winterthur hatte die Reise organisiert, finanziert wurde sie von Schweizer Industriellen und Finanzkreisen.

Man war bemüht, die ehemals weissen Westen wieder herzustellen, um nach dem Krieg von den „blacklists“ der Alliierten gelöscht zu werden. Die Wirtschaft stolperte noch, das musste geändert werden, sollte der globale Anschluss nicht verpasst werden.

Churchill verbrachte, wann immer es seine Zeit zuliess, die Tage im Park der Villa und malte. Seine Leidenschaft wurde zur Grundlage einer wunderbaren, lebenslangen Freundschaft. Der eher zurückhaltende Brite fasste Vertrauen, nicht nur in die Farben, die in der Manufaktur von Willy Sax in Urdorf hergestellt wurden, sondern auch in den Menschen. Churchill verstand sich als reinen Freizeitmaler, der seine Bilder weder verschenkte, noch verkaufte. Mit vier Ausnahmen: Ein Bild hängt im Salon von Maya, der Tochter von Willy Sax, zwei weitere Bilder schenkte er den Präsidenten Dwight D. Eisenhower und Franklin Roosevelt. Auch die Queen darf sich über einen Original Churchill freuen.

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von Esther Scheiner

 

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Von am 14/10/2016. Abgelegt unter Europa. Sie knnen alle Antworten zu diesem Eintrag durch den RSS 2.0. Kommentare und pings sind derzeit geschlossen.

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