Die „Berliner Morgenpost“ wünscht allen Lesern in der Ausgabe vom 25.12.1938, einem Sonntag, „Fröhliche Weihnachten!“
Ende des Jahres 1938, sechs Jahre nach der „Machtübernahme“ von Hitler, war von der Vielstimmigkeit im Blätterwald nicht mehr viel zu lesen, die nach Goebbels Anschauung das nationalsozialistische Propagandakonzert wohlklingend machen sollte. Die Unterschiede zwischen Zeitungen, die in Tradition, politischen Profil und journalistischen Stil so verschieden waren wie zum Beispiel die „Münchner Neuesten Nachrichten“ und die „Berliner Morgenpost“, waren auf ein Minimum geschrumpft, das sich nur noch in der Größe von Überschriften und Fotos oder in der Gewichtung von regionalen Themen niederschlug. So war die „Berliner Morgenpost“ 1898 von Leopold Ullstein gegründet worden. Als eines der ersten Massenblätter in Deutschland, das sich unter dem Motto „Parteinehmer – nicht Parteigänger“ um Unterhaltsamkeit für für ein breites Publikum bemühte, war sie zunächst das Rückgrat des stark expandierenden Ullstein-Verlages.
Dessen Linie war vom „Streben nach größtmöglicher Übereinstimmung mit dem Leserkreis, aber auch mit den herrschenden gesellschaftlichen Kräften geprägt gewesen. Die jüdische Familoie Ullstein musste ihr Unternehmen 1934 an den Eher-Verlag abgeben, 1937 erhielt es den Namen „Deutscher Verlag“. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war auch die sehr populär gewordene „Berliner Morgenpost“ in den Händen der Nazis.Und so schrieb dieses Blatt in seiner Weihnachtsausgabe, der letzten „friedlichen Weihnacht“ vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, im Mittelteil:
Wachsender jüdischer Einfluß in USA. Hetze gegen Deutschland wird unerträglich. USA-Senator provoziert die autoritären Staaten – Warum schreitet Roosevelt nicht ein?
In Amerika hat seit einigen Tagen eine Hetze gegen Deutschland eingesetzt, die alles das in den Schatten stellt, was wir in USA bisher gewohnt waren.
Solange es sich dabei um unverantwortliche und in der Hauptsache jüdisch-marxistische Kreise handelte, brauchte man die Sache nicht allzu tragisch zu nehmen, denn schließlich wußte jeder, woher diese üblen und gemeinen Verdächtigungen Deutschlands kamen. Daß jüdische Emigranten und die Marxisten aller Schattierungen über das neue Deutschland nicht gerade begeistert sind, ist selbstverständlich, und Deutschland konnte sich das nur zur Ehre anrechnen. Schlimmer sind die Dinge aber, wenn sich in den Vereinigten Staaten jetzt auch Persönlichkeiten an der antideutschen Hetze beteiligen, die durch ihre politische Stellung verpflichtet sind, nicht jeden Unsinn nachzuschwatzen. Solch ein Fall liegt in einer Erklärung des Senators Pittman vor, der als Vorsitzender des Außenpolitischen Ausschusses des Senats Erklärungen abgab, die eine unerhörte Herausforderung Deutschlands bedeuten.
Er stellte nämlich fest, daß das amerikanische Volk die Regierungen Deutschland und Japans nicht schätzten, und daß die Amerikaner jede diktatorische Staatsform ablehnten. Sehr merkwürdig ist dabei die Drohung, Amerika habe das Recht und die Macht, Sittlichkeit und Gerechtigkeit in Uebereinstimmung mit den Friedensverträgen (!) zu erzwingen. Noch seltsamer ist es, wenn Pittman sagt, daß Amerika dies auch tun werde! Was bedeutet es schon, wenn der Vorsitzende des Außenpolitischen Ausschusses des Senats der USA beifügt, daß er „in privater Eigenschaft und im Interesse des Volkes“ gesprochen habe. Vor einiger Zeit leistete sich der amerikanische Innenminister Ickes unerhörte Beschimpfungen der autoritären Staaten, und schließlich hat auch Präsident Roosevelt unfreundliche Worte gegen Staatssysteme gebraucht, die nicht seinem demokratischen Ideal entsprechen.
Auch wenn Herr Roosevelt mit autoritären Regierungen nicht viel im Sinn hat, und wenn er auch eben von den jüdischen Organisationen Amerikas mit der Hebräer-Medaille für Verdienste um Judentum und Demokratie ausgezeichnet wurde, so wäre es doch im Interesse der friedlichen Zusammenarbeit der Völker wünschenswert, wenn sich Herr Roosevelt als Oberhaupt eines großen und mächtigen Staates mehr Zurückhaltung auferlegen würde. Zumindest muß man von ihm erwarten können, daß er ein Mitglied seiner Regierung in die Schranken weist, wenn es gegen Deutschland derartig unerhörte und durch nichts gerechtfertigte Angriffe richtet. Die Außen- und Innenpolitik der Vereinigten Staaten ist nicht im geringsten daran interessiert, wie sich das deutsche Volk in seinem eigenen Land einrichtet und wenn es sich ein Staatsregime und eine Regierung wählt, die Juden und Marxisten nicht gefällt.
Daher dürfen sich amtliche amerikanische Stellen auch keineswegs in die inneren Angelegenheiten eines anderen Landes einmischen. Sie müssen doch wissen, daß es auch in Amerika Millionen von Menschen gibt, die durchaus nicht alles das schön finden, was in den demokratischen Ländern und in ihrem eigenen geschieht, und die das große nationalsozialistische Aufbauwerk in seinem ganzen Umfang und seiner gewaltigen Größe zu würdigen wissen. Warum liebt der so von sittlicher Entrüstung triefende Senator Pittman nun eigentlich Moskau, wenn er doch sonst gegen die autoritären Regierungen ist? Aber in führenden Kreisen der „freiesten Demokratie der Welt“ traut man sich nicht, irgendetwas gegen den Bolschewismus zu sagen, und zwar wegen des gewaltigen jüdischen Einflusses auf die Politik der USA.
Man ersieht daraus, wie verlogen und unehrlich alle Klagen über die Diktatur, und vor allem über das nationalsozialistische Deutschland, sind. Wenn man grundsätzlich alle autoritären Staatssysteme ablehnt, dann muß man natürlich in erster Linie die furchtbare Blut- und Schreckensherrschaft Stalins bekämpfen. Aber das tut man eigenartiger Weise nicht. Sollte, und das ist vielleicht das wichtigste an der ganzen Sache, die amerikanische Außen- und Innenpolitik bereits so weit unter jüdischem und marxistischen Einfluß stehen, daß die verantwortlichen Politiker sich nur dann noch halten können, wenn sie in schlimmster Weise gegen Deutschland hetzen? wir zweifeln leider nicht daran, daß die jüdische Macht in den Vereinigten Staaten sehr groß ist und sich bis in die höchsten Regierungskreise durchsetzt.
Wir fragen daher nur, was das amerikanische Volk dazu sagt! Und wir wissen auch, daß es hier eines Tages bei den großen Massen des arbeitenden und schaffenden Volkes ein Erwachen geben wird, denn gewisse Anzeichen dafür sind bereits vorhanden. Eines Tages wird sich auch bei der amerikanischen Bevölkerung die Erkenntnis durchsetzen, daß sie nur von einer verhältnismäßig kleinen jüdischen Clique ausgebeutet und für Zwecke mißbraucht wurden, die dem schwer ringenden amerikanischen Farmer und dem amerikanischen Arbeiter und Bürger gänzlich fernliegen und mit denen er nichts zu schaffen hat.
Soweit die „Botschaft“ an die Bevölkerung Berlins!
Von Rolf von Ameln
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