Das Oberrabbinat wird den Vertrag des Oberrabbiner der äthiopischen Gemeinschaft von Israel nicht erneuern, angeblich wegen seiner Kritik gegen das Rabbinat über Diskriminierung bei der Registrierung von Ehen äthiopischer Israelis.
Rabbi Yosef Hadane’s Vertrag läuft Ende Juli aus. Wie das Armeeradio am Montag unter Berufung auf ungenannte hochrangige Beamte im Ministerium für religiöse Angelegenheiten berichtete, soll die Entscheidung gegen Hadane eine Antwort auf seine Kritik an der Rassendiskriminierung des Oberrabbinat gegen jüdische Äthiopier sein. Insbesondere wegen seines Protest über die Schwierigkeiten die Israelis äthiopischer Abstammung haben, wenn sie ihre Eheschließung in Petah Tikvah registrieren lassen wollen.
Hadane wird, wenn sein Vertrag im nächsten Monat ausläuft 67 Jahre alt sein und befindet sich damit im obligatorischen Rentenalter. Allerdings sind anderen Rabbinern automatische Verlängerungen gewährt worden, wenn sie das Rentenalter erreicht hatten.
Hadane’s erzwungener Ruhestand wurde Berichten zufolge, ohne Rücksprache mit ihm durch das Religionsministerium bekannt gegeben, laut Armeeradio. Er hatte in den letzten drei Jahrzehnten, als Oberrabbiner der äthiopischen Gemeinschaft von Israel gedient.
„Rabbi Hadane ist ein Mitarbeiter des Ministeriums und wird im gleichen Zusammenhang wie jeder Mitarbeiter behandelt, der im Alter von 67 Jahren in den Ruhestand versetzt wird. Der Rabbi hätte Ende Juli selbst seinen Rückzug in den Ruhestand erklären können, nachdem er vor sieben Monaten das Rentenalter erreicht hatte“, heißt es in einer Erklärung des Ministerium für religiöse Angelegenheiten.
Die rabbinische Organisation „Tzohar“, sagte in einer Erklärung als Reaktion auf die Nachricht von Hadane’s erzwungenem Ruhestand: „Wir sind zutiefst schockiert von dem Wunsch, Rabbi Yosef Hadane von seiner Position in der äthiopischen Gemeinschaft zu entthronen. Scheinbar ist seine einzige Übertretung in seiner mutigen Entscheidung zu sehen, an der Seite der äthiopischen Juden zu stehen die nach der Halacha das Recht haben zu heiraten, was ihnen durch das Rabbinat in Petah Tikvah verweigert worden war.“
„Es ist unvorstellbar, dass ein Rabbiner aus politischen und bürokratischen Gründen durch das Ministerium abgesetzt werden soll. Wir fordern deshalb das Ministerium auf, diese Entscheidung zu überdenken“, besagt die Erklärung der Tzohar.
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