Der ehemalige US-Botschafter in Israel und US-Nahost-Gesandte Martin Indyk, gab kürzlich dem arabischen Sender Al-Dschasira ein Interview, in dem er die israelischen Bemühungen um Frieden mit der Palästinensischen Behörde verteidigte.
Indyk, der von vielen in Israel auch für einige seiner ganz linken Ansichten kritisiert wird, wurde im Al Jazeera-Interview von Mehdi Hasan auch über seine „Pro-Israel“ Positionen befragt.
„Ja, ich bin Pro-Israel, aber ich bin auch pro-Frieden“, sagte Indyk seinem Interviewer in dem Programm, das am Freitagabend ausgestrahlt wurde.
Hasan begann, in dem er Amerika mit dem Vorwurf konfrontierte, kein ehrlicher Makler zu sein in Anbetracht der engen Allianz der USA mit dem Staat Israel.
Indyk verteidigte diese Position und sagte, dass genau deshalb weil die USA ein israelischer Verbündeter sind, es gelungen ist Israel zu überzeugen Zugeständnisse zu machen.
„Die Vereinigten Staaten sind pro-Israel und deshalb können sie ihren Einfluss auf den Friedensprozess geltend machen“, sagte Indyk.
„Wir sind nicht neutral, wir behaupten auch nicht neutral zu sein. Wir haben ein Bündnis mit Israel und können so auch ein anderes Interesse erreichen das wir haben, den Frieden in der Region mit legitimen nationalen Rechten für die Palästinenser. Dadurch sind wir in der Lage, Israel zu beeinflussen.“
Zu einem besonders explosiven Zusammenstoß kam es jedoch in dem Interview, als die beiden über den so genannten Clinton-Parameter bei dem im Jahr 2000 ausgehandelten Gipfel von Camp David sprachen, während der Präsidentschaft von Bill Clinton.
Indyk bemerkte, dass nachdem der damalige israelische Premierminister Ehud Barak das Friedensabkommen akzeptiert hatte – das einen palästinensischen Staat in rund 95% von Judäa, Samaria und Gaza beinhaltet hätte – der Chef der palästinensische Behörde Jassir Arafat, dies abgelehnt hat.
Hasan beschuldigte daraufhin Indyk der Lüge unter Hinweis darauf, dass sowohl die israelischen und die PA-Verhandlungsteams an diesem Punkt gewisse Vorbehalte der Vereinbarung eingereicht hätten. Indyk bestand jedoch darauf, dass „Barak akzeptiert habe.“
Als Hasan sagte „nein er hat nicht akzeptiert“, wurde Indyk wütend.
„Entschuldigen Sie aber ich war dabei, als das vom Premierminister unterzeichnet Fax aus Baraks Büro mit der formellen Entscheidung die Clinton-Parameter zu akzeptieren, mich an meinem Wohnsitz in Israel erreichte“, sagte der ehemalige Friedensgesandte mit zum Nachdruck geballter Faust. „Sagen Sie mir also nicht, dass ich nicht weiß wovon ich rede!“
Indyk äußerte während des Interview aber auch viel Kritik an Israel und beschrieb die Gefühle seines ehemaligen Chefs US-Außenminister John Kerry, der Israels „fortgesetzte Expansion der Siedlungen“ als Schlüsselfaktor für die „vermasselten Verhandlungen mit der PA im Jahr 2014“ bezeichnete.
Am selben Tag als Indyk seine Kommentare in dem Interview mit Al-Dschasira äußerte, sagte der ehemalige US-Präsident Bill Clinton auch, dass die Unnachgiebigkeit der Palästinensischen Behörde das Friedensabkommen torpediert hätten.
Clinton sagte vor demokratischen Wählern in New Jersey am Freitag: „Ich hatte einen Deal den sie [Palästinenser] abgelehnt haben, der ihnen ganz Gaza gegeben hätte.“
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