Das Beste kommt bekanntlich immer erst am Schluss, sagt man. Unmittelbar am Ende der Ausstellung hängt an der Wand ein kleiner Bildschirm, auf dem man mit hebräischen oder lateinischen Buchstaben seinen Namen eingeben kann. Und dann in Bruchteilen einer Sekunde erfahren soll, wie der denn wohl vor 3500 Jahren ausgesehen hat. Das werde ich wohl nie erfahren, bei mir versagte die Technik! (Oder ich hab einfach nicht kapiert, wie sie funktionierte.)
Das Israel Museum in Jerusalem zeigt derzeit eine Ausstellung, die sich der 350 Jahre langen Herrschaft der Ägypter über das Land Kanaan annimmt. Es handelt sich um die Jahre 1500 bis 1150 BCE, die Zeit des späten Bronzezeitalters.
Wie sah das Land Kanaan zu dieser Zeit aus? Welche Gebiete umfasste es? Wer lebte dort?
Die erste biblische Erwähnung des Namens Kanaan findet man in Bereschit 9,18 – 9,27. Nachdem Gott mit Noah, stellvertretend für alle Menschen, nach der Sintflut den Bund geschlossen hatte, wurde Noah Weinbauer. Eines Tages hatte er zu viel vom köstlichen Rebensaft getrunken und schlief – schliesslich sind die Nächte hier oft heiss – nackt in seinem Zelt. Dort entdeckte ihn Ham, sein mittlerer Sohn und erzählte davon seinen beiden Brüdern, die ihren Vater zudeckten. Als Noah aufwachte und erfuhr, was sein Sohn, der in 9,18 als Vater Kanaans benannt wird, ihm angetan hatte, verfluchte er ihn in 9,25 und bestimmte zweimal, dass er der niedrigste Knecht seiner Brüder sein sollte. Bei 10,5 werden als Söhne Hams’ genannt: Kusch, Mizrajim, Put und Kanaan. 10,18ff berichtet über die Kinder Kanaans und ihre Aufspaltung in die verschiedenen Stämme. Als Siedlungsraum wird ein Gebiet genannt, welches von Sidon, wenn man über Gerar kommt, bis Gaza, wenn man über Sodom, Gomorra, Adma und Zebojim kommt, bis Lescha reichte. Die Namen helfen heute nicht mehr viel, um das Gebiet einzuschränken, die wenigsten sind noch geläufig.
Der Name Kanaan, dessen Wurzel lange Zeit im Semitischen gesehen wurde, dürfte tatsächlich einer um 1200 BCE ausgestorbenen Sprache, dem Hurrian zugeordnet werden. Dort bezeichnet es präzise die Bewohner von Tyros als „Purpur Volk“. Sie färbten mit dem aus der Purpurschnecke gewonnenen Farbstoff Textilien und handelten mit diesen für die damalige Zeit einmaligen Stoffen.
In alten ägyptischen Texten findet man häufig die Zuordnung „rebellische Bewohner Kanaans“, die aramäische und hebräische Sprachwurzel „kni/ כנע“ lässt die Deutung „gebeugt, gedemütigt“, aber auch „verstossen, unterworfen“ zu.
Um 3100 BCE begann sich im Gebiet des damaligen Ägyptens unter den prädynastischen Kleinherrschern eine Gebietszusammenlegung und der Beginn einer pharaonischen Zivilisation zu etablieren. Von diesem Gebiet aus wurde bereits nachweisbar Handel mit Handelsposten im südwestlichen Kanaan betrieben.
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von Esther Scheiner
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