Die „National Zeitung“ „huldigt dem Führer“ in ihrer Ausgabe von Montag, 30. März 1936 und schreibt auf Seite vier einen Beitrag über die „Treue zum Führer“ der deutschen Zeppelin-Besatzungen, der hier im Original wiedergegeben wird.
Die Triumphfahrt über Deutschland – Ueberall begeisterter Empfang der Luftschiffe – Im Scheinwerferlicht über Berlin.
Berlin, 29. März 1936 (Drahtbericht): Die Größe des Erlebnisses ist kaum zu fassen, das der nächtliche Besuch der beiden Luftschiffe in Berlin bereitet hat. Worte können nicht das Bild schildern, das diese kurze Stunde vor Augen zauberte, das Bild der Reichshauptstadt in nächtlichem Lichterglanz, das Bild der illuminierten Geschäftshäuser und angestrahlten öffentlichen Gebäude, das Bild, das ein Dutzend Scheinwerferkegel an den Nachthimmel warfen, um bald den „Grafen Zeppelin“, bald den „Hindenburg“ in ihren gleißenden Bann zu ziehen, oder das Bild der großen bengalischen Feuer, die von verschiedenen Plätzen gleich riesigen roten Fackeln aufleuchteten. Mit Bewunderung und Ergriffenheit schaute man das nächtliche Berlin im farbigen Festkleid der Illumination. Unvergeßlich vor allem der nochmalige Besuch im Lustgarten inmitten einer feierlich beleuchteten Umgebung und der Ausklang mit dem Deutschland- und dem Horst-Wessel-Lied.
Kurs auf das Industriegebiet: Die nächtliche Fahrt des L.Z. „Hindenburg“ führte über Erfurt, Kassel und Paderborn nach dem Westen bis nach Wesel hinauf und an die holländische Grenze. Gegen 7 Uhr traf das Luftschiff über dem Ruhrgebiet wieder auf den „Graf Zeppelin“, Essen, Dortmund, Bochum, Witten und all die vielen Städte des Ruhrgebietes wurden besucht, ein endloser Wall von Hochöfen und Schloten, die dank dem Werk des Führers wieder rauchen. Durch das Bergische Land geht es über Wuppertal-Barmen an den Rhein. Düsseldorf, Krefeld, das breite Band des Rheins, unseres deutschen Rheins.
Begeisterter Empfang im Rheinland: Die beiden Luftriesen „Graf Zeppelin“ und „Hindenburg“ wurden im Rheinland am Sonntagmorgen mit besonderer Herzlichkeit begrüßt. Von Düsseldorf aus flogen die beiden Luftkreuzer zunächst über Krefeld, M.-Gladbach-Rheydt nach Aachen, wo „Graf Zeppelin“ gegen 8.30 Uhr eintraf. Eine Viertelstunde später erschien auch „Hindenburg“ über der alten Kaiserstadt. Dann ging die Fahrt über Düren nach Köln, wo die beiden Schiffe gegen 9.30 Uhr eintrafen, etwa eine Viertelstunde über der im Festschmuck prangenden Stadt kreuzten und um 9.45 Uhr in Richtung Bonn verschwanden. In Koblenz trafen sie gegen 10.40 Uhr ein und fuhren nach mehreren Schleifen über der Stadt um 10.50 Uhr die Mosel entlang mit dem Kurse Trier.
Die Wahl an Bord des „Hindenburg“: An Bord des „L.Z. 129“, 29. März. (Drahtbericht): Während wir über Gladbach-Rheydt nach Aachen fahren, werden die Vorbereitungen für den Wahlakt getroffen, denn zum ersten Mal in der Geschichte der Luftfahrt wird zwischen Himmel und Erde gewählt. Eine Zellenwand wird aufgerichtet und mit einem großen Leinentuch verhängt. Neben der Wahlzelle hat der Wahlvorstand sein Büro aufgeschlagen. „Stimmbezirk Luftschiff L.Z. 129 „Hindenburg“ kündet eine Tafel. Es ist zwar nicht das höchste Wahllokal Deutschlands, diesen Ruhm lassen wir der Zugspitze, aber bestimmt das originellste und erste seiner Art, ein fliegendes Wahllokal, „Zur schönen Aussicht!“ Selbstverständlich, daß sich jeder vor Fahrtantritt einen Stimmschein besorgen mußte. Etwa 100 Wahlberechtigte hat „L.Z. 129“, ausgenommen die Angehörigen der Wehrmacht.Um 9 Uhr kreuzen wir bei herrlichem Frühlingswetter über der alten Krönungsstadt Aachen. Kurz darauf wir der Wahlakt auf „L.Z. 129“ eröffnet. Gewissermaßen als Auftakt bekommen wir die neueste Nummer der Bordzeitung mit dem aufrüttelnden Friedensappell des Führers aus den Kölner Messehallen. Die Beisitzer werden durch Handschlag verpflichtet, die Urne einer letzten Kontrolle unterzogen. Schnell bildet sich eine lange Kette von Wartenden vor dem Wahllokal. In einer halben Stunde hat „L.Z. 129“ gewählt. Während wir uns Köln nähern, ist das Wahllokal schon bei der Bilanz.
Köln, Koblenz, Saarbrücken. Köln: Hoch über dem Dom ziehen wir unsere Schleifen über der festlich beflaggten Rheinmetropole, durch deren Straßen sich ein blumen- und fahnengeschmücktes Automobilkorso bewegt. Rings um den Dom herum flattern die von dem Luftschiff abgeworfenen Fallschirmflaggen zu Boden. Weiter geht die Fahrt über Bonn rheinaufwärts, überall finden die Luftschiffe einen begeisterten Empfang. Von den Rheinufern donnern Böllerschüsse herauf, von des Rheins Burgen grüßt das Hakenkreuz. Unbeschreiblich schön ist die Fahrt über das Siebengebirge, am Drachenfels und Rolandsbogen vorüber.
Das Deutsche Eck in Koblenz ist bis in die Denkmalspitze schwarz von Menschen. Auf einem großen Platz hat Koblenzer Jugend einen gewaltigen Kreis mit einem Kreuz in der Mitte, einen lebendigen Stimmzettel gebildet, die Stimme für den Führer. Auf „L.Z. Hindenburg“ ist der Wahlakt über dem Rhein soeben geschlossen worden. Als einer der letzten hat Kapitän Lehmann seine Stimme abgegeben. Die Auszählung nimmt nur kurze Zeit in Anspruch. 104 Wahlberechtigte, 104 Stimmen, 104 für den Führer. Niemand hat etwas anderes erwartet..!
Von Koblenz folgen wir den Windungen der Mosel mit ihren vielen Burgen, ihren tiefen Tälern und sonnigen Weinhängen. Trier und das Saargebiet sind unser Ziel. Drüben, immer in unserem Blickfeld, strebt der schlanke silberne Leib des „Graf Zeppelin“ dem gleichen Ziel zu. Gegen 13 Uhr sind wir über Saarbrücken. Die ganze Fahrt durch das Saarland ist eine einzige Triumphfahrt. „Frei ist die Saar, frei ist das Reich, dem Führer unser Dank“. Wer in den Städten des Saargebietes, in die fahnenbesäten Straßen, in denen sich Girlanden von Haus zu Haus ziehen, hineingeschaut hat, der kann über die Stimme der Saar nicht im Zweifel sein. Ueber Kaiserslautern führte uns die Reise durch die Pfalz an den Rhein zurück, an Mainz vorbei nach Frankfurt am Main.
Ueber dem künftigen Heimathafen: In Frankfurt a. Main besuchte „L.Z. Hindenburg“ den neuen Flughafen und Luftschiffhafen, der in der nächsten Woche in Betrieb genommen wird. Der Hafen liegt genau im Kreuzungsschnittpunkt der Autobahnen Nord-Süd und Ost-West, also in verkehrstechnisch ausgezeichneter Lage. Mit 281 Meter ist die Halle, die mit ihren technischen Einrichtungen sowohl für die Aufnahme des „Hindenburg“ wie des „Graf Zeppelin“ gerüstet ist, nicht nur die größte in Deutschland, sondern der größte Luftschiffhafen der Welt. Der Schöpfer der musterhaften Anlage des Frankfurter Flughafens, Professor Knapp (Darmstadt), weilte als Gast der Deutschlandfahrt an Bord des „L.Z. Hindenburg“. Wir folgen un der Reichsautobahnstrecke, die sich wie ein weißes Band durch die Landschaft zieht. Hinter Darmstadt grüßt uns die Bergstraße mit der Blütenpracht ihrer Obstbäume. Welcher Gegensatz, nachdem wir vorgestern noch im deutschen Osten über Schnee und Eis fuhren. Wir besuchen Mannheim und Ludwigshafen, die sich in geradezu überwältigender Flaggenpracht zeigen. Heidelberg und sein Schloß rufen neue Begeisterung hervor. „L.Z. Hindenburg“ nimmt jetzt Kurs durch das Neckartal zurück in die Heimat. Sein letzter Besuch gilt Stuttgart, das bei Beginn der Deutschlandfahrt ausfallen mußte.
6576 Kilometer in 75 Stunden: Bald ist der Bodensee wieder in Sicht. Und um 18 Uhr gleitet „L.Z. Hindenburg“ sicher in die Löwenthaler Halle. Halb Friedrichshafen ist erschienen, um den Heimkehrenden einen herzlichen Empfang zu bereiten. Rund 75 Stunden sind wir ununterbrochen in der Luft gewesen und nicht weniger als 6576 Kilometer haben wir auf der Deutschlandreise zurückgelegt. Einzig schön war diese Fahrt. Wir haben Deutschland von Ost bis West, von Süd bis Nord, in allen seinen Landschaften und Temperamenten in kürzester Zeit kennengelernt. Noch lange wird uns der Jubel der Millionen in den Ohren klingen, die unser stolzes Luftschiff begeisterte, als ein Werk deutschen Geistes und deutscher Arbeit, als Wegbereiter der Völkerverständigung, das nicht nur Ländergrenzen, sondern Ozeane überbrückt als ein Pionier des Friedenswillen des Dritten Reiches.
Auch „Graf Zeppelin“ gelandet: Das Luftschiff „Graf Zeppelin“ ist um 18.40 Uhr auf dem Werftgelände in Friedrichshafen glatt gelandet. Das Luftschiff hat damit seine viertägige Deutschlandfahrt beendet, auf der es 7000 Kilometer zurückgelegt hat. Am Dienstag, dem 31. März, tritt das Luftschiff „Hindenburg“ seine erste Südamerikafahrt nach Rio de Janeiro an.
So also sah die Berichterstattung der „National Zeitung“ aus. Das Wahlergebnis von 98,79 Prozent wird als „Demonstration seines – Hitler – Willen“, und „Geschlossenheit“ des deutschen Volkes interpretiert. „Der größte Wahlsieg der Welt“ – mit welchen Mitteln? Juden waren nicht mehr wahlberechtigt, politische Gegner hatten zu tausenden das Land verlassen oder befanden sich in „Schutzhaft“.
Und auch nach 1945 hat es kaum jemanden gegeben, der nicht auch ab 1933 „Sieg Heil“ gebrüllt hatte; – und heute?
Die „Ewig-Gestrigen“ sind wieder unter uns.
Von Rolf von Ameln
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