Arabische Flüchtlinge in Deutschland müssen den Antisemitismus ablegen, der ihnen in ihren Heimatländern eingetrichtert wurde, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel bei der Annahme der höchsten Auszeichnung der deutschen jüdischen Reformbewegung.
Merkel wurde am Mittwoch mit dem Abraham-Geiger-Preis ausgezeichnet, der mit mehr als 10.000 Euro dotiert ist. Die Jury verlieh Merkel die Auszeichnung, für ihr Engagement als „Garant der demokratischen Grundwerte und der Religionsfreiheit.“
Die deutsche Kanzlerin, spendet den mit der Verleihung verbundenen Geldpreis an das Programm „Dialog Perspektiven“ des Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerkes, einer Stiftung für begabte jüdische Studenten.
Bei der gestrigen Zeremonie im Berliner Jüdischen Museum sagte Merkel, sie teile die humanitären Anliegen und Sorgen der jüdischen Gemeinschaft.
Schätzungsweise 800.000 Flüchtlinge, die meisten von ihnen Muslime, werden bis Ende dieses Jahres Asyl in Deutschland suchen.
Um die Asylsuchenden zu integrieren „müssen sie unsere Kultur respektieren und unsere Sprache lernen“, sagte Merkel. Sie müssen auch die Gesetze achten, wie die Gleichberechtigung von Frauen und den Schutz der Homosexuellen und sie müssen den Antisemitismus ablegen, betonte sie.
Josef Schuster, der Leiter des Zentralrats der Juden in Deutschland, bedankte sich bei Merkel für ihr „offenes Ohr für die Anliegen der jüdischen Bevölkerung, die bei den Flüchtlingen möglichen Antisemitismus befürchten.“
Schuster betonte, dass Juden in Deutschland eine besondere Empathie für Flüchtlinge haben, nachdem sie in den letzten 25 Jahren mehr als 140.000 ehemalige sowjetische Juden akzeptiert und integriert haben.
Der Hauptredner der Veranstaltung war José Casanova, ein Top-Wissenschaftler in Religionssoziologie. Ein weiterer Redner war der Direktor des Jüdischen Museums Berlin, Peter Schäfer.
Die Vergabe des Preises übernahmen der Rabbiner Walter Jacob aus Pittsburgh in den USA, Mitbegründer des Abraham Geiger Kolleg in Potsdam und der Rektor des Rabbinerseminar, Rabbiner Walter Homolka.
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