Am Montag (26.10.), zeichnete die israelische Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem die Berlinerin Ida Jauch posthum als „Gerechte unter den Völkern“ aus. Jauch versteckte Hans Rosenthal, der später als Radio- und Fernsehmoderator in Deutschland große Erfolge feierte, ab 1943 vor den Nationalsozialisten.
Der damals 18-jährige Rosenthal hatte zu dem Zeitpunkt bereits seine gesamte Familie verloren. Seine Eltern waren gestorben und der zehnjährige Bruder Gert war deportiert worden. Hans Rosenthal entschied sich, in den Untergrund zu gehen.
Als er Ida Jauch, eine Freundin seiner Mutter, fragte, ob er sich bei ihr verstecken könnte, zögerte sie nicht eine Sekunde. Sie beherbergte den Verfolgten und teilte ihre wenigen Lebensmittel mit ihm. Ohne das mutige und menschliche Handeln von Ida Jauch hätte Hans Rosenthal keine Chance gehabt, zu überleben.
Der Gesandte des Staates Israel, Avraham Nir-Feldklein, überreichte bei der Feierstunde die Yad Vashem-Medaille und Urkunde an Manfred Jahn als Vertreter der Familie der Geehrten. Auch die Kinder und Enkel von Hans Rosenthal nahmen an der Feierstunde teil, die an einem besonderen Ort stattfand: im Berliner Funkhaus von Deutschlandradio, dem ehemaligen RIAS-Gebäude, wo Hans Rosenthal fast 20 Jahre lang Unterhaltungschef war.
Hans Rosenthal, der nach Kriegsende in Deutschland blieb, sagte später über seine Retterin: „Ihre Hilfe ermöglichte es mir, nach dieser für uns jüdische Menschen so furchtbaren Zeit unbefangen in Deutschland zu leben, mich als Deutscher zu fühlen, ohne Hass ein Bürger dieses Landes zu sein.“
Seit 1963 vergibt die nationale Gedenkstätte Israels, Yad Vashem, den Ehrentitel „Gerechte/r unter den Völkern“. Bisher sind 25.685 Menschen aus 51 Ländern ausgezeichnet worden – 569 davon kamen aus Deutschland.
Quelle: Botschaft des Staates Israel, Berlin
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