„Heute ist es bewiesen, dass Frauen, wenn sie etwas wollen, dies auch durchsetzen.“ (Dr. Yifat Ehrlich/IAF)
Wer noch vor wenigen Jahren nicht geglaubt hat, dass religiöse Frauen jemals den Weg zur IDF finden könnten, sieht sich überrascht. Vorbei sind die Zeiten, als die jungen Frauen in ihren olivfarbenen Uniformröcken im Strassenbild wie aus der Zeit gefallen wirkten. An der Eröffnungszeremonie zum Unabhängigkeitstag, da sah man sie öfters, die Röcke kürzer und wohl eher der Präferenz der Soldatin geschuldet.
Israel ist einer der ganz wenigen Staaten, der verpflichtenden Wehrdienst für alle Bürger vorsieht. Ausnahme sind Frauen, vor allem religiöse Frauen, die mit 18 Jahren schon verheiratet sind und Kinder haben. Das ist bei religiösen Frauen recht oft der Fall. Sie können den Dienst auch beenden, wenn sie heiraten, aber nur noch wenige nehmen dieses Recht wahr. Manche orthodoxe Frau hat sogar ihren, ebenfalls religiösen Mann in der IDF kennengelernt.
Vor der Staatsgründung waren die Frauen der Hagana oder des HaShomer in den klassischen Frauenbereichen zu finden: Sanität, Kommunikation, Transport, Beobachtung.
Im Unabhängigkeitskrieg waren 30 % der kämpfenden Truppen Frauen, sie dürften allerdings nicht sehr oft zum Einsatz gekommen sein, denn von den 1000 gefallenen Palmach Kämpfern waren nur 18 Frauen.
Eine dieser Palmach Kämpferinnen war Zahara Levitov, die nach ihrem Medizinstudium an der Columbia Universität in Kalifornien als Kampfpilotin ausgebildet worden war. Nach ihrer Rückkehr nach Israel flog sie während des Unabhängigkeitskrieges einige Kampfeinsätze. Ein Flugzeugabsturz beendete im August 1948 ihr Leben.
Die de facto Wehrpflicht der Frauen wurde im September 1949 in eine de jure Verpflichtung von der Knesset umgewandelt.
Nach dem Ende des Unabhängigkeitskrieges wurde jedoch festgeschrieben, dass Frauen nicht mehr in kämpfenden Truppenteilen eingesetzt werden dürften. Ben Gurion begründete diesen Entscheid wie folgt: „(…)in einer Armee und im Krieg gibt es eine Realität der Ungleichheit, die es unmöglich macht, junge Frauen in Kampfeinheiten zu entsenden. Doch eine Armee benötigt auch unterstützende Einheiten. Und Frauen werden gebraucht, um in angemessenen Funktionen die Kampfkraft der Nation zu stärken, indem sie Männer von solchen unterstützenden Funktionen entbinden und ihnen damit den Kampf mit der Waffe ermöglichen.“
Ich halte es ihm zugute, dass er besorgt über das Schicksal der Soldatinnen war, falls sie hinter den feindlichen Linien festgenommen oder vom eigenen Staatsgebiet aus entführt worden wären.
Hätte ich eine Tochter, ich würde mich auch mit allen zu Gebote stehenden Mitteln gegen ihren Versuch wehren, in die kämpfenden Truppen aufgenommen zu werden. Und wäre dann schlussendlich doch sehr, sehr stolz auf sie.
Yael Rom, die allererste IAF-Pilotin überhaupt, erhielt 1951 die begehrten Schwingen. Sie flog bereits als Reservistin u. a. gemeinsam mit einer zweiten Pilotin 1956 mit einer DC 3 (Dakota) Transport Maschine die Fallschirmspringer zu ihrem Einsatz auf dem Sinai. 1963 schied sie aus dem Korps der IAF aus, um sich ihrer Familie zu widmen, stand jedoch den IAF weiterhin als Beraterin in Frauenfragen zur Verfügung. Insgesamt vier Frauen wurden in den 50er Jahren als Pilotinnen ausgebildet.
Dann wurde das Programm ausgesetzt. Erst 2001 beendete wieder eine Frau ihre Ausbildung zur Kampfpilotin. Yael Rom sagte dazu: „Ich bin froh, dass es (endlich) wieder einen weiblichen Piloten gibt. Das war lange Zeit nicht der Fall. Jetzt müssen sie (die IAF) Mittel und Wege finden, weitere Frauen anzusprechen.“
Lesen Sie den ganzen Artikel auf dem Blog von Esther Scheiner…
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