Vom 19. September bis zum 4. Oktober fand wieder Deutschlands bekanntestes und grösstes Bierfest statt: das Münchner Oktoberfest auf der Theresienwiese, mitten in Bayerns Hauptstadt. Die Mass Bier (1 Liter) kostete 1971 zwischen 2,50 und 2,95 DM, also zwischen € 1,28 und 1,15. In diesem Jahr war unter €10,00 nichts mehr zu bekommen, die Preise lagen zwischen €10,10 und 10,40.
1810 fand das erste Mal die „Wies’n“ statt, allerdings noch in einer ganz anderen Form. Am Vorabend der Hochzeit von seiner KH Kronprinz Ludwig von Bayern und Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen fand dort ein Pferderennen statt. Die Braut war Namensgeberin für die Theresien Wiese. 1811 übernahm der „Landwirthschaftliche (sic!) Verein in Bayern“ die Durchführung des Rennens und der Verpflegung, 1819 übernahm die Stadt München die Veranstaltung, die sich in den Folgejahren rasch zu einem Volksfest entwickelte. 1881 eröffnete die erste „Hendlbraterei“, die Elektrifizierung trug dazu bei, dass die Bierbuden zu Bierzelten erweitert wurden, die Öffnungszeiten bis spät in den Abend verlängert wurden, und immer mehr Schausteller angezogen wurden.
Heutzutage sind die Plätze in den begehrten Promi Zelten abends nur mit sehr guten Beziehungen und mittags nur mit viel Glück zu ergattern. Eingekleidet in den neuesten Trachtenchic flanieren die Reichen und die Schönen, sowie A, B und C Promis zwischen den Zelten von Gourmet Guru Käfer, Hofbräuhaus und denen der weltbekannten Münchner Brauereien hin und her.
Kein Angst, es gibt nicht nur Bier und Lärm, es gibt auch ruhige Plätze, ein Weinzelt und selbstverständlich auch alkoholfreie Getränke.
Ob bei über 30° Aussentemperatur und mehr als 70% Luftfeuchtigkeit das Oktoberfest gerade das Richtige ist, um gemütlich zu feiern, könnte diskutiert werden.
Am 30. September und 1. Oktober genossen zahlreiche Gäste die ausgelassene Stimmung des von Paulaner Bräu organisierten Oktoberfestes in Herzliya.
Am 14. und 15. Oktober findet in Tel Aviv – Jaffo, am Neuen Bahnhof, derzeit eine der angesagtesten Locations, das Oktoberfest statt. Ausgeschenkt wird auch hier Paulaner Bier in den typischen Stangengläsern.
Anlässlich dieser beiden Veranstaltungen suchte eine junge Dame via Facebook noch ganz schnell die passende Kleidung. Die ihr gegebenen Ratschläge bezogen sich auf die Klassiker der Trachtenmode in Europa mit online Versand, ich bezweifle aber, ob ihr Wunsch so schnell erfüllt werden konnte.
Ein Oktoberfest der ganz besonderen Art eröffnete die Festivitäten der Region am 19. und 20. September. In Taybeh, einer kleinen Stadt in der Nähe von Ramallah, leben ca. 2.100, fast ausschliesslich christliche Palästinenser. Einer von ihnen, Canaan David Khoury, gründete 1994 dort die erste und bisher auch einzige Mikro Brauerei in Judea und Samaria. Gemeinsam mit seinen Söhnen, David Khoury and Nadim Khoury kehrte er nach Jahren im US Amerikanischen Exil in seinen Heimatort zurück. Der Auslöser für diese Rückkehr waren die Oslo Verträge von 1993, die viele Menschen positiv in Bezug auf Frieden mit Israel und Gründung des Staates Palästina einstimmten.
In striktem Einklang mit dem Deutschen Bier Reinheitsgebot, das besagt, dass zur Herstellung von Bier nur Hefe, Malz, Hopfen und Wasser verwendet werden darf, wird hier gebraut. Dieses Gesetz geht mit seinen Vorläufern auf eine bayerische Landesverordnung von 1516 zurück. Der Hopfen kommt aus Bayern, das Gerstenmalz aus Belgien, die Hefe aus den USA, das Wasser aus einer lokalen Quelle, die den hohen Qualitätsanforderungen für das Bierbrauen entspricht. Der Braukessel wurde in Kanada hergestellt, der Mischcomputer ist ein japanisches Produkt.
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von Esther Scheiner
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