Erasmuspraktikantinnen und Praktikanten aus Klausenburg/Cluj tummeln sich in diesem Sommer in Berlin, allesamt Künstler, zehn sollen es sein, aus der zweitgrößten Stadt Rumäniens kommen sie. Vier von ihnen wohnen in schönster ländlicher Lage in Neu Lindenberg bei Ahrensfelde auf dem flachen Land, im „Fontaneland“, in der Mark Brandenburg, östlich von Berlin.
Doris Butz-Striebel, die hilfsbereite und flexible Gastgeberin kam bereits in den 1960er Jahren aus dem Südwesten Deutschlands zum Studium an die Freie Universität nach West Berlin, blieb und wurde nach der Öffnung der Grenzen sogar Gymnasiallehrerin in einem Ost Berliner Bezirk. Noch weiter östlich von dort, auf dem platten Land, kaufte sie Haus und Hof, baute und sanierte, wohnt seitdem in dieser Idylle inmitten der bunten Blumenflora.
Sechs der Künstlerinnen und Künstler traf ich bei ihr, unter der grünbewachsenen Laube gab es wunderbaren Sommerkuchen mit frischen Beeren, die Glückskatze Mira streifte um die Beine. Alles passte zur Sommeridylle der Landschaft. Auch die Internetpräsentation der künstlerischen Werke der experimentierfreudigen jungen Künstler gehörten zum märkischen Tag.
Roxana Ajder kannte ich vom letzten Jahr. Wieder war die in Galati an der Donau geborene, nach Berlin gekommen. Kunstwerke, die zum Masterdegree entstanden sind, zeigte sie in Öl auf Leinwand, expressionistisch die Farben, Malerei hat sie studiert.
Oana Nastasache kommt ebenfalls aus Galati an der Donau. Auch sie war bereits im Vorjahr in Berlin. Auch ihre Werke enstanden zum Masterdabschluss. Die Malerin bemalt in verschiedenen Techniken unterschiedliche Materialien mit abstrakten Motiven und wunderbaren Farben.
Camilia Filipov die gebürtige Moldawierin aus Taraclia, die die Schule in Oradea im Kreischgebiet im Nordwesten Rumäniens besucht hat, war im Jahr zuvor ebenfalls einige Wochen in Berlin. Als Bildhauerin wurde sie ausgebildet. Bei ihr hängt in diesem Jahr die Kunst am „Seidenen Faden“ Durch schnelles Drehen dieser zusammengeknoteten dünnen Fädchen entstehen bizarre Effekte, die Camilia als Video festgehalten hat.
Mircea, Norbert und Lucian kommen aus Maramuresch im Norden Rumäniens kurz vor der Grenze zu Ungarn, das gleiche Gymnasium haben sie in ihrer Geburtsstadt besucht und sind nun Kommilitonen an der Kunstakademie in Klausenburg/Cluj
Mircea But hat Malerei studiert, zeigt Bewegungsstudien in sehr großem Format, auch ein Portrait von Norbert, dem Studienkollegen. Abstrakte Landschaften und eine Claude-Monet-Street hat er erfunden, in Öl auf Leinwand, doch auch in Kohle auf Papier hat er Arbeiten angefertigt.
Der Studienkollege Norbert Filep stammt aus einer ungarisch stämmigen Familie aus dem Norden Rumäniens. Er studierte Malerei und Graphik. In Öl, Acryl und unterschiedlichen Farbtechniken malt er großformatige Bilder mit abstrakten geometrischen Formen mit sehr stark abgegrenzten Farbstrichen. Über seine ganz individuelle Technik seiner Holzschnitte erzählte er. Seine gezeigten Bilder gehören ebenfalls zu seinem Diplomabschluss.
Lucian Popaila der dritte im Bunde der jungen Künstler hat zu seinem Masterabschluss Stillleben gemalt mit Fischen, immer wieder Lachse in wunderbaren pastellenen Farben. Seine Maltechnik mit Acrylfarbe erklärt er und zeigt Studien auf Papier als Vorlagen für seine übergroßen Bildformate.
Roxana und Lucian möchten ein Doktorstudium anhängen und Oana wünscht sich ein eigenes Studio, um ihre Kunst umsetzen zu können. Diese in der Kunst ausgebildeten jungen Leute wünschen sich gute Ausstellungen an guten Plätzen, möchten von ihrer Kunst leben können. Begabt sind sie alle, hochinteressant und kreativ sind ihre Kunstwerke, sehr talentiert sind sie allemal.
Die Künstlerinnen und Künstler studieren allesamt an der Universität der Künste und Design in Klausenburg/Cluj in Siebenbürgen, als Künstler der Postmoderne bezeichnen sie sich.
Von Christel Wollmann-Fiedler
Redaktion Israel-Nachrichten.org
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