Es ist wahrscheinlich das erste Mal seit 1933, dass eine jüdische Organisation zum Boykott deutscher Produkte aufruft. Der Grund: Das Eingeständnis der Lufthansa, dass Israel das einzige Land im Nahen Osten ist, dass nicht von der Sondergepäckregelung der deutschen Fluggesellschaft profitieren kann.
Die Zionist Organization of America (ZOA), hat nun offiziell Reisende aufgefordert aufgrund der Diskriminierung gegen Israel und gegen Reisende die nach Israel fliegen, nicht mit der Lufthansa zu fliegen.
Wie die Lufthansa-Website erklärt, wird es Reisenden der Economy Class erlaubt eine Tasche oder Koffer von bis zu 23 kg kostenlos zu transportieren. Diese Regelung gilt für die Reise nach „den Vereinigten Staaten, Kanada, Mexiko und Afghanistan, Bahrain, Ägypten, Iran, Irak, Jordanien, Kuwait, Libanon, Oman, Pakistan, Katar, Saudi-Arabien, Syrien, Türkei, Vereinigte Arabische Emirate und Jemen.“
Die großzügige Politik der Lufthansa, die es den Fluggästen erlaubt zwei Koffer bis zu 23 kg pro Stück kostenlos mitzuführen, schließt aber Reisende von und nach Israel aus.
„Vielleicht ist dies nur ein Versehen“, schrieb die ZOA im Mai dieses Jahres an Lufthansa und bat um eine Erklärung für diese Politik: „Wir hoffen, es ist nur ein Versehen und keine Absicht, dass Israel auf der Liste nicht aufgeführt wird. Wenn es Absicht war, würde dies Antisemitismus darstellen.“
Die ZOA berichtet, dass die Lufthansa in ihrer Antwort die Existenz ihrer Politik gegen Israel nicht bestritten hat. Leugnet aber, dass sie diskriminierend ist.
Stattdessen verweist die deutsche Fluggesellschaft auf „wirtschaftliche und kommerzielle Faktoren“, bietet aber keine Erklärung dafür, wieso von der Freizügigkeit beim Gepäcktransport alle arabischen und muslimischen Länder im Nahen Osten betroffen sind, aber nicht Israel.
Die ZOA schrieb dann wieder an die Lufthansa und drängte darauf, dass Reisende von und nach Israel auch von der Sondergepäckregelung profitieren können. Eine Reaktion blieb aus!
Die ZOA ruft deshalb alle Betroffenen dazu auf die Lufthansa zu boykottieren, bis sie ihre antisemitische Politik geändert hat.
Das letzte Mal das eine jüdische Organisation zum Boykott deutscher Waren aufrief, war kurz nach Hitlers Machtübernahme im Jahr 1933. Ende März des selben Jahres, fand in Deutschland der erste Boykott gegen Juden im 3. Reich statt.
Redaktion Israel-Nachrichten.org
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