Niederländische Politiker forderten die Regierung dazu auf, sechs Holocaust-Überlebenden deren Unterstützung durch Kürzungen zusammengestrichen wurde, weitere Hilfe zu gewähren.
Über die missliche Lage der sechs jüdischen Überlebenden aus Den Haag, wurde letzte Woche in der Zeitung Algemeen Dagblad berichtet.
Dem Bericht zufolge gehören sie zu den ca. 2.000 älteren und behinderten Menschen, deren Anspruch auf Pflege in staatlich finanzierten Einrichtungen widerrufen wurde. Der finanzielle Ausgleich soll zukünftig von Verwandten aufgebracht werden, fordert die Regierung.
Die Überlebenden haben aber keine Familie mehr! Etwa 75 Prozent der niederländischen Juden wurde während des Genozids ermordet, ein höherer Prozentsatz als irgendwo sonst in Westeuropa außer in Deutschland und Österreich.
„Diese gefährdeten Personen müssen die Hilfe erhalten, die sie verdienen“, sagte Sjoerd Potters, ein Abgeordneter der regierenden Partei VVD, auf Twitter.
Die oppositionelle Abgeordnete Linda Voortman von der Partei Greenleft und Mona Keijzer vom Christlich-Demokratischen Appell, forderten auch die Regierung auf, die Unterstützung zur Unterbringung der sechs Holocaust-Überlebenden beizubehalten.
„In Westeuropa leben viele Holocaust-Überlebende in Armut, von denen viele ganz allein auf der Welt sind“, sagt Anita Winter, die im vergangenen Jahr in der Schweiz die Gamaraal Stiftung gründete, die mehrere Dutzend Holocaust-Überlebende unterstützt.
Winter, deren Stiftungsarbeit in führenden Schweizer Medien hohe Beachtung erfährt sagte, sie sei schockiert zu entdecken, dass auch in wohlhabenden Ländern wie der Schweiz, den Überlebenden unzureichende Unterstützung gewährt wird.
„Die Welt ist sich nicht sehr bewusst über die Situation dieser Menschen“, sagte sie der Agentur JTA.
„Projekte wie die Gamaraal Foundation und die Bemühungen um ihnen zu helfen, hätten viel früher kommen können. Jetzt ist es ein bisschen zu spät, weil jeden Monat mehr von ihnen sterben, aber besser späte Unterstützung als nie.“
Redaktion Israel-Nachrichten.org
Hat Ihnen dieser Artikel gefallen? Dann unterstützen Sie uns bitte mit einer Spende, oder werden Sie Mitglied der Israel-Nachrichten.
Durch einen technischen Fehler, ist die Kommentarfunktion ausgeschaltet!
Leserkommentare geben nicht die Meinung der Redaktion wieder. Wie in einer Demokratie ueblich achten wir die Freiheit der Rede behalten uns aber vor, Kommentare nicht, gekuerzt oder in Auszuegen zu veroeffentlichen. Anonyme Zuschriften werden nicht beruecksichtigt.