Die britische Königin Elizabeth II. und ihr Mann Prinz Philip, haben heute das deutsche Konzentrationslager Bergen-Belsen besucht.
Es war der persönliche Wunsch der Königin den Ort des Grauens zu besuchen, den britische Soldaten am 15. April 1945 befreiten. In dem völlig überfüllten Lager, fanden sie Tausende von Leichen vor. Die meisten Häftlinge waren verhungert oder an Seuchen gestorben.
Bergen-Belsen ist für viele Briten das Symbol für die Verbrechen Nazi-Deutschlands und des Massenmordes an den europäischen Juden.
Zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus, legte die britische Monarchin einen Kranz am Mahnmal der Gedenkstätte nieder. Mit gesenktem Kopf ging sie begleitet von Prinz Philip, vom Mahnmal zu den Massengräbern, in denen Tausende ermordete des Nazi-Terror ihre letzte Ruhestätte fanden.
Der Leiter der Gedenkstätte, Jens-Christian Wagner, führt das Königspaar zu einem Gedenkstein für Anne Frank. Das jüdische Mädchen, das posthum mit seinen Tagebüchern weltbekannt wurde, starb kurz vor der Befreiung von Bergen-Belsen an Typhus.
Danach traf sich Königin Elizabeth II., mit Holocaust-Überlebenden und Veteranen der britischen Armee. Unter den Überlebenden waren Anita Lasker-Wallfisch (89), Rudi Oppenheimer (83) und Stefan Hertz (90), genauso wie drei Veteranen der britischen Armee, die bei der Befreiung dabei waren. Der Gedenkstättenleiter Jens-Christian Wagner, stellt jeden einzelnen der ehemaligen Häftlinge und Soldaten vor.
Im Gespräch mit den Zeitzeugen nahm sich die Queen vergleichsweise viel Zeit und wirkte bewegt, sie wendete sich jedem aufmerksam zu. Außerdem ließ sie sich von Schülern eine App vorführen, die zeigt, wie das Konzentrationslager einst aussah.
Als die britische Armee das Konzentrationslager Bergen-Belsen im April 1945 erreichte, waren die Soldaten fassungslos über das was sie sahen: ausgemergelte Menschen und Berge von Leichen. Die Soldaten wurden die Bilder des Schreckens nie wieder los, sie begleiteten sie ihr ganzes Leben.
Einer der ersten britischen Soldaten, die 1945 Bergen-Belsen erreichten, war George Leonard. Was er damals erlebte, rührt ihn noch heute zu Tränen: „Die, die überlebt hatten, wurde so schnell wie möglich versorgt. Wir hatten ja nur unsere eigenen Essensrationen, die haben wir so gut es ging geteilt. Und die Menschen waren überglücklich.“
Der Oberrabbiner der Jüdischen Gemeinde in Großbritannien, Ephraim Mirvis, sagte nach dem Besuch von Königin Elizabeth II. sichtlich bewegt: „Hier in Bergen-Belsen war die Hölle auf Erden. Die Wunden sind immer noch offen. Der Besuch der Queen ist eine Anerkennung des Leidens. Die jüdische Welt fühlt sich sehr geehrt.“
Die Holocaust-Überlebende Anita Lasker-Wallfisch, sagte in einem Interview mit bewegenden Worten: „Ich hoffe [der Besuch] hatte einen guten Effekt.“ Was meinen Sie damit? „Das die Leute sich daran erinnern was hier passiert ist und was möglich ist, im zivilisierten Deutschland!“
Redaktion Israel-Nachrichten.org
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