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Verleumdungskampagnen gegen Juden – vom Mittelalter bis heute

Wie Blutlegenden aus dem Mittelalter durch arabische, palästinensische, iranische und türkische Verleumdungen den Weg ins 21. Jahrhundert finden.

Der Legende nach wurde am 12. Juli 1462 der erst 2½ jährige Knabe Andreas Oxner, später als Anderl von Rinn (Tirol) von durchziehenden jüdischen Kaufleuten seinem Paten abgekauft und kurz darauf bestialisch ermordet. Sein Blut sei, so die Legende, für Ritualzwecke missbraucht worden. Seine Gebeine wurden in einer speziell dafür errichteten Kapelle am Judenstein beigesetzt. Schnell setzte im katholischen Tirol die Märtyreranbetung ein. Seine sterblichen Überreste wurden exhumiert und in der Pfarrkirche von Rinn erneut beigesetzt. Einem Antrag auf Heiligsprechung wurde nicht stattgegeben. So ruhte das Anderl, seliggesprochen, in Rinn. Jährliche Wallfahrten und volkstümliche Theaterstücke förderten die judenfeindliche Auslegung dieser Legende. 1953 wurde der Festtag aus dem kirchlichen Kalender gestrichen, 1985 wurde der Anderl Kult kirchlicherseits eingefroren. 1989 wurde der Gedenktag zusammengelegt mit dem 2. Juli, dem Tag „Maria Heimsuchung“. 1994 wurde der Kult durch den Innsbrucker Bischof Reinhold Stecher endgültig verboten, der Eingang zur Kapelle wurde versperrt.

Der Historiker Wolfang Benz hat zu diesem Thema einen hervorragenden Artikel verfasst.

Die ewig Gläubigen allerdings lassen es sich nicht nehmen. Sie kommen am Sonntag nach seinem Todestag nach Rinn, einzeln und in Gruppen, aus Österreich und dem Ausland. Gegen eine Spende erhalten sie die vollkommene Absolution.

Ich bitte meine Tiroler Freunde, von denen ich weiss, dass sie mit diesem Sumpf nichts zu tun haben, um Verzeihung, aber hier, bei Tiscover findet man noch immer die folgende Information:

Anderlhof – Rinn-/Judenstein

Bauernhaus mit geschichtlicher Vergangenheit mit einem für das Tiroler

Unterland typischen Glockenturm. (Legende um das “Anderl von Rinn”)

Wurde im 17. Jahrhundert errichtet, 1932 wurde der gut erhaltene Holzbau in seinen Proportionen verändert (der Dachstuhl wurde angehoben).

Tirol Gedenktafel an der Anderlkapelle

Gedenktafel an der Anderlkapelle

Die Brunnenvergifter Lügen, die im Mittelalter zur Folterung, Ermordung und Vertreibung der jüdischen Bevölkerung führten, breiteten sich von Savoyen (1348) über den Elsass und die Schweiz bis Deutschland aus. Die in Europa grassierende Pest (1347 bis 1353) rottete ca. 1/3 der Gesamtbevölkerung aus. Fürsten und Klerus waren in dieser Zeit der Pandemie gegenüber hilflos. Geeint waren sie durch das gemeinsame Feindbild: der Jude. Die wenigen Fürsten, die bisher ihre schützende Hand über „ihre“ jüdische Bevölkerung gehalten hatten, konnten dies nicht mehr tun.

Über Fakten, die aus heutiger Sicht ganz klar sind, wurde damals aus Unwissenheit und bornierter Blindheit gar nicht erst nachgedacht. Die wichtigsten Fragen wurden nicht gestellt. Warum sterben in der schmutzigen Enge der Stadt mehr Menschen, als auf dem Land? Warum bricht die Pest in den jüdischen Wohnvierteln erst später aus, und warum sterben dort anteilsmässig weniger Menschen?

In den mittelalterlichen Städten Europas landete einfach alles auf der Strasse, vom Schmutzwasser über menschliche Fäkalien, bis zu verdorbenen Essensresten. Dort mischte sich alles mit Tierkot und Tierkadavern zu einer stinkenden Masse, die erst beim nächsten Regen fortgeschwemmt wurde – aber nur, um sich dann an einer anderen Stelle wieder zu sammeln. Zwar waren die Haushalte angehalten, ihren Schmutz auf der Rückseite der Häuser zu entsorgen. Dort wurden Vorläufer von Sickergruben gebaut, die in den nächsten Wasserlauf führten. Und dort entstand ein neues Problem: Das Schöpfwasser wurde oft ungeschützt den gleichen „Quellen“ entnommen. Später übernahmen die Scharfrichter und ihre Gehilfen die Aufgabe der Müllentsorgung. Zufriedenstellend war nichts davon.Um wenigstens die Kleidung vor übermässiger Verschmutzung zu schützen, trug man oft Trippen, eine Art Gestell aus Holz oder auch Metall, das unter den Schuhen befestigt wurde.

Die zunehmende Verstädterung führte zu einer zunehmenden Verschmutzung. Ratten lebten nahezu überall, ebenso verwilderte Hunde und Katzen. Allesamt perfekte Zwischenwirte für den Floh, der, wenn er das Pestbakterium auf sich trug, die Krankheit mit seinem Biss auf den Menschen übertrug.

In den Städten lebten die Juden seinerzeit noch nicht in Gettos, sondern in eigenen Vierteln, die teilweise auch mit Mauern umgeben waren. Das Halten von Hunden und Katzen gehörte damals nicht zur jüdischen Kultur. Das Haus sauber zu halten, nur abgekochtes Wasser zu trinken und sich täglich zu reinigen war eine Selbstverständlichkeit. Die strengen Speisegesetze schrieben vor, dass nur einwandfreie Lebensmittel verarbeitet werden durften. Wer in Kontakt mit einem Kranken oder Verstorbenen gekommen war, musste strenge Reinigungsrituale einhalten. Auch die Beschneidung und die Säuglingspflege trugen das Ihre zur Aufrechterhaltung der Gesundheit bei. Ratten hatten in dieser Umgebung fast keine Chance! Dass die medizinische Versorgung durch jüdische Ärzte und Ärztinnen in dieser recht in sich geschlossenen Gesellschaft jederzeit gewährleistet war und nicht nur den Reichen zur Verfügung stand, kann als Überlebenshilfe bezeichnet werden.

Die alte Ritualmordlegende findet sich heute immer wieder, leicht modifiziert und den „modernen Zeiten“ angepasst.

Im iranischen Staats TV strahlte der Sender IRIB Channel im Dezember 2004 eine siebenteilige Sendung mit dem Namen „Zarahs blaue Augen“ aus. Neben dem Palästinensermädchen Zarah werden noch weitere palästinensische Kinder entführt. Im Auftrag eines fiktiven israelischen Präsidentschaftskandidaten, Yitzhak Cohen, werden ihnen Organe entnommen, die anschliessend jüdischen Kindern das Leben retten sollen. Bei Zahra sind es die Augen, die die Sehkraft seines Enkels retten sollen.

Nichts anderes thematisierte das türkische TV in seiner Sendung „Tal der Wölfe“: die Ritualmordlüge. In düsterer Umgebung öffnen jüdische Männer die Brust eines Kindes. Statt des christlichen ist es diesmal ein muslimisches Kind. Die entnommenen Organe werden verkauft. Das aufgefangene Blut wird in den Teig für Mazzot eingearbeitet.

Dieser Israel und Juden verleumdende Film wurde 2003-2005, also vor der berüchtigten Mavi Marmara, gedreht.

Der islamische Prediger Sheikh Khaled al-Mughrabi, Chefprediger der Al-Aqsa Moschee in Jerusalem machte seinen Zuhörern wieder einmal ganz unmissverständlich klar. Die Nazis haben die Juden während des Zweiten Weltkrieges ermordet, weil sie Kinder entführt und getötet haben, um deren Blut für die Mazzot zu verwenden. Seiner Meinung nach beten Juden Satan an, planten die Terroranschläge von 9/11 und, ein für mich ganz neuer Aspekt, kontrollieren die Freimaurer, die ihre Kinder und Ehefrauen in geheimen Zeremonien opfern.

Das Simon Wiesenthal Zentrum reagierte sofort und schickte eine klare Nachricht an den Jordanischen König Abdullah und an den Präsidenten der PA, Dr. Mahmoud Abbas. Die Aufforderung war klar. Sheikh Khaled al-Mughrabi muss sofort entlassen werden.

„Der Tempelberg ist eine Stätte von ultimativer Bedeutung für das Judentum mit starken Beziehungen zum Christum und zum Islam. Er sollte ein Ort des Friedens, der Toleranz und des gegenseitigen Verstehens sein. Jetzt aber wurde die Al-Aqsa Moschee dazu missbraucht, grauenhafte Lügen zu wiederholen und den Genozid (an den Juden) zu rechtfertigen. Die Rede wird nur Hass und Gewalt sähen.“

Im auf Englisch zur Verfügung stehenden Video lügt der Volksverhetzer:„Am Pessachfest ist es ihnen verboten, normales Brot zu essen. Diese Mazzot (das ungesäuerte Brot) werden nicht auf die normale Art geknetet. Man fügt ihnen Kinderblut hinzu. Am Ende hat man sie in Deutschland deswegen verbrannt, weil sie unser Kinder entführt haben.“

Der Chefprediger der angeblich moderaten Al-Aqsa Moschee hat noch mehr Hintergrundinformationen. Die Auslassungen entsprechen denen im vorliegenden Text:

„Die Kinder Israels (…) schauen sich nach einem kleinen Kind um, entführen und stehlen es. Dann bringen sie ein Fass vollgefüllt mit Nägeln (..)In das legen sie das kleine Kind hinein, dessen Körper von den Nägeln zerrissen wird. Am unteren Ende des Fasses bringen sie einen Hahn an, durch den sie das Blut abfliessen lassen.

Diese Geschichten sind bekannt. Sie sind mehrfach belegt. Sucht „Jews bread“ in Google, und ihr werdet alle die Geschichten finden. Jede Einzelne ist bekannt und belegt. Über jede Einzelne sind die Daten in Gerichtsakten festgehalten.“

Spart euch das googlen, ausser ihr sucht unter 14.500.000 Einträgen das für euch passende Challerezept oder möchtet etwas über den religiösen Hintergrund erfahren, warum wir zu Pessach nur Matzot essen!

Die Verschwörungstheorien rund um 9/11 lässt der islamische Chefprediger wieder neu erstehen:

„Die Anschläge auf Amerika (9/11 Anschlag auf das WTC) (….) es ist bekannt, dass die Juden dahinter gesteckt haben.“

Auch die Freimaurer, während der Nazizeit selber Opfer des totalitär-faschistischen Regimes, werden mit seinen Lügentiraden überzogen:

„Die Freimaurerlogen sind für die Kinder Israels satanische Treffen (…) Wenn jemand neu aufgenommen werden möchte, oder in der Hierarchie versucht, aufzusteigen (…) muss er einen seiner Söhne oder Töchter, seine Frau oder einen männlichen oder weiblichen Verwandten bringen. Dieses Opfer wird auf den Tisch gelegt und er muss es mit seinen eigenen Händen als Opfer für Satan schlachten (sic!). Meine Brüder, dies geschieht auch heute noch so!“

In Artikel 28 der Hamas Charta steht, warum die Freimaurer wieder derartig diskreditiert werden: „Die zionistische Invasion ist auf verschlagene Weise bösartig. Sie schreckt nicht davor zurück, verschlungene Wege zu wählen und alle verabscheuungswürdigen und widerwärtigen Mittel anzuwenden, um ihre Ziele zu erreichen. Um sich einmischen und Spionageaktivitäten vornehmen zu können, ist sie in großem Maß auf die Geheimorganisationen angewiesen, z. B. die Freimaurer, die Rotary Clubs, Lions und andere. All diese Geheimorganisationen, von denen einige auch offen arbeiten, agieren für die Interessen des Zionismus und wollen unter dessen Anleitung die Gesellschaften zerstören, Werte vernichten, Verantwortlichkeiten ausschalten, Tugenden ins Schwanken bringen und den Islam auslöschen. Sie steht hinter der Verbreitung von Drogen und Giften aller Art, die ihr Machtausübung und Machtausdehnung erleichtern sollen.“

Während wir in diesen Tagen die zweite Hitzewelle des Sommers erleben, war es vor 14 Tagen schon einmal unerträglich heiss. Wer keine gesundheitlichen Probleme bekommen möchte, muss schauen, dass er regelmässig trinkt. Besucher auf dem Tempelberg wurden von Sicherheitskräften daran gehindert, sich an einem der zahlreichen Wasserhähne die Flaschen aufzufüllen. Begründet wurde die Ablehnung nicht wirklich. Ich stelle hier einfach die These auf, dass der jordanische Waqf, der die Oberhoheit über den Tempelberg hat, Angst vor neuerlichen Brunnenvergiftungen durch Juden hat.

Von Esther Scheiner

Redaktion Israel-Nachrichten.org

 

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Von am 08/06/2015. Abgelegt unter Featured. Sie knnen alle Antworten zu diesem Eintrag durch den RSS 2.0. Kommentare und pings sind derzeit geschlossen.

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